an0N_1208589899zOkay...
Hi,
ich brauche kein funktionierendes Modell. Mir reicht es, wenn mein MP3-Player funktioniert, meine Freunde und Partner muessen das nicht tun.
Natuerlich ist es bloedsinnig und kindisch zu behaupten, "der Mensch" sei nicht monogam - jeder Versuch einer allgemeinen Bestimmung der Natur des Menschen ist das. Insbesondere auch das Diktat, der Mensch koenne nur in einer monogamen Beziehung "funktionieren".
Warum sollte ich mich davon ueberzeugen lassen, wenn ich selbst viel lieber anders lebe? Ich will ja auch niemanden zu sexueller Untreue ueberreden, wozu denn?
Freie Liebe eindrucksvoll gescheitert? Als "funktionierendes Modell", nach dem man sich absichtlich richtet - vielleicht. Aber doch nicht als Lebensweise... Nur weil niemand mehr darueber berichtet ist sie doch nicht verschwunden... Wie gesagt, ich kenne glueckliche Beziehungen, die so sind, aus freiem Willen...
Wenn die meisten Menschen nicht damit klarkommen - was kuemmerts mich? Ich waer aber vorsichtig mit "die meisten". Die meisten versuchen es naemlich gar nicht, weil sie gar nicht auf die Idee kommen und sich von der allerbanalsten Kulturindustrie mit Treue-Baby-Gelalle zudroehnen lassen.
Woher willst du wissen, wie meine Dreierbeziehung war? Du willst mich zu meinem Glueck zwingen, mhm? "Lust auf fremde Haut" ist ein abgedroschener, schmuddeliger Swingerbegriff, denkst du wirklich, dass ich so rede? Oje...
Ich wuerde z.B. nicht behaupten, dass der Anspruch, 40 Jahre lang ein und denselben Partner zu lieben und lustvollen Sex mit ihm zu haben, gnadenlose Selbstueberschaetzung ist. Aber noch weniger ueberschaetzt sich, wer sich das nicht zutraut.
Ich moechte mit der Frau zusammensein, die ich liebe, ein Leben lang, das ist aber einfacher fuer mich, wenn ich ohne schlechtes Gewissen auch mal 'ne andre haben kann. Ich fuehre das doch nicht herbei, das ist doch kein Ziel, nur eine offene Moeglichkeit.
Ich stand am Schluss nicht alleine da, denn wir sind alle 3 immer noch die besten Freunde, auch wenn wir keinen Sex mehr haben. Das war ganz einfach zu verkraften, wir waren lieb und ehrlich, "Macht" hat gar keine Rolle gespielt. Sicher ist das selten so, wir sind halt cool. Die beiden werden sicher bald Kinder haben (sie lieben sich nach 6 Jahren immer noch sehr) und ich werde denen Spielzeug schenken, so.
Mein Punkt ist nur: Ich weigere mich, die Haelfte der Bevoelkerung als gestoert zu bezeichnen, nur weil in deren Ehen der Sex unertraeglich nachlaesst und die Beziehung ansonsten ausserordentlich gut ist. Ein offener "Seitensprung" ist nur _eine_ - meine Variante, damit umzugehn, eine ganz lockere, einfache, emanzipierte, selbstbestimmte, menschliche, erwachsene.
Natuerlich kann ich keine Partnerin haben, die gern monogam lebt, das ist klar. Na und? Gibt andere genug.
Die heute uebliche serielle Monogamie, wenn sie, wie so oft kuenstlich ist, fuehrt zu viel mehr Leid als ein harmloser, offener Seitensprung ueber den man gemeinsam lacht...
Ich finde diejenigen Leute ein wenig laecherlich, die, nur wenn sie sich mal in jemand anders verlieben, die aktuelle Beziehung beenden, und sich in eine neue stuerzen, die dann nach genau dem gleichen "funktionierenden" Muster verlaeuft, bis die Frau 40 ist und sich dumm umschaut...
Natuerlich ist es manchmal richtig, sich zu trennen, aber niemals _ausschliesslich_ wegen einer Liebelei.
So das war viel, ich hab gesagt, was ich wollte,
cu,
nathan, genau 30