Hallo, ihr Lieben!
Und zwar bräuchte ich dringend einen Rat, wie ich meinen Herzbuben einschätzen kann.
Kurze Vorgeschichte: Ich (23) habe ihn (ebenfalls 23) kennengelernt, als ich damals auf's Dorf gezogen bin. Er ist ebenfalls hier wohnhaft. Das liegt ungefähr 9 Jahre zurück. Irgendwann lernten wir uns durch gemeinsame Freunde kennen. Und ab und an bekam ich schon mit, dass er mich wohl sehr mochte. Aber damals war ich einfach noch nicht in dem Alter, in dem mich Jungs interessierten und außerdem hatte er es auch nie offensichtlich gezeigt.
Sehr lange bestand dann kein Kontakt außer, dass man sich grüßte, wenn man sich sah. Bis vor etwa 1 1/2 Jahren. Da begannen wir zu schreiben und er lud mich zu sich ein. Man sah ihn nie groß mit Frauen... Aber ich muss ehrlich dazu sagen, dass ich echt ohne Hintergedanken hingegangen bin. Es lief auch bis auf einen Kuss ganz am Ende des Abends nichts. Das Mal darauf dann - leider - doch. Danach meldete er sich nicht mehr und für mich war klar, was abgelaufen war. Für mich war es auch keine große Tragödie und ich fand mich damit ab.
Das Komische bei ihm ist allerdings, dass er sich immer wieder irgendwann meldet. Und klar, kann man meinen, dass er das immer tut, wenn ihm nach der einen Sache ist. Dachte ich zu Beginn auch, denn ich bin mit Sicherheit kein Naivchen.
Was mich bei ihm stutzig macht, ist die Sache, dass er mir gegenüber sehr misstrauisch ist, mich immer wieder fragt, mit wem ich mich noch so treffe und mit wem ich noch so schreibe... Nach jedem Wochenende fragt er mich, ob ich mal wieder weg war. Er sagt, er traut mir nicht. Verkehrte Welt. Aber wie gesagt - bis vor ein paar Wochen dachte ich mir echt "Spinner" - und mir war es egal. Jedes Mal, wenn er sich nach den Treffen nicht meldete, kam es dazu, dass ich Misstrauen äußerte - und er mich daraufhin beschimpfte und blockierte. "Psycho" dachte ich mir an irgendeinem Punkt.
Doch vor ein paar Wochen war es soweit, dass er sich wieder meldete. Dieses Mal öffnete er sich ein Stück weit und meinte, dass er, wie ich sehen kann, nicht in der Lage ist, etwas aufzubauen. Na immerhin war er ehrlich. Aber er meinte, wenn ich mich auf die Sache mit ihm einließe, worüber er sich sehr freuen würde, da ich ihm schon in gewisser Weise etwas bedeute, schließt er es nicht aus, dass es irgendwann mal klappen könnte. Seitdem vernehme ich große Fortschritte. Er ist wie ausgewechselt - der Druck ist draußen. Ich ergriff meine Chance und wollte nachhaken, also fragte ich ihn, woran es läge. Seine Aussage war: "Ich habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass man als Mann für Frauen ersetzbar ist! - und familiäre Hintergründe..."
Zu den familiären Hintergründen kann ich nur sagen, dass er bei seinem Vater aufgewachsen ist und seine Mutter, die noch lebt, das weiß ich, damals nicht mal auf seiner Firmung war, denn wir hatten zusammen Firmung...
Seitdem frage ich mich, was ihn so traumatisiert haben könnte, bzw. wie ich - gerade ich - die, so paradox es klingt, nahestehendste Person, diese Ängste vertreiben kann. Und wir sprechen hier von einem Abend die Woche, an dem wir uns sehen.
Ich merke, dass er die Zeit genießt - er nennt mich auch "Schatz"... Und momentan ist es auch okay für mich, aber auf Dauer kann ich das nicht. Ich habe mich in ihn verliebt. Seit kurzem bin ich mir sicher, dass ich ihn will, diesen kleinen "Psycho". Wie soll ich ihm zeigen, dass er der einzige ist, ohne ihn in seinem Freiraum, den er offensichtlich braucht, zu bedrängen? - ihm meine Gefühle zu gestehen, davor habe ich Angst, dass es nach hinten losgeht. Soll ich einfach weiter nach "seinen Spielregeln" spielen?! - immerhin wird es ja von Mal zu Mal besser. Loslassen will ich ihn auch nur ungerne, ich habe Angst, ihn dann nur in seiner Befürchtung zu bestätigen quasi.
Von zu Beginn 1-2 Stunden sehen haben wir uns schon hochgesteigert auf 4-5 Stunden das letztes Mal - nur schlafen darf man bei ihm (noch) nicht. Er hat vor irgendwas große Angst...
Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen!!! Bin echt verzweifelt.
Liebe Grüße