Hallo,
meiner Frau zuliebe bin ich in ihr Heimatland gezogen. Ich habe mich auch sehr schnell an die neue Umgebung eingewöhnt und einen kleinen Freundeskreis aufgebaut. Mit der Familie meiner Frau verstehe ich mich bestens, aber leider mit einem großen Teil ihrer Freunde nicht.
Sie haben mich anfangs ignoriert, eigentlich auch nur Witze und dumme Kommentare über Deutsche gemacht und kamen sich besonders großartig vor. Nun sind mir Witze über Deutsche reichlich egal, aber wenn sie die einzige Gesprächsgrundlage sind, ödet mich das an. Aufgrund der Langeweile habe ich Partys und gemeinsame Abende, wenn ich konnte, gemieden. Meine Frau habe ich lieber - landesuntypisch - alleine hingeschickt, so dass sie sich wenigstens mit ihnen amüsieren konnte und nicht meinetwegen ihren Freundeskreis aufgeben muss. Das haben diese Leute zwar nicht verstanden, weil deren Meinung ein Paar immer als Paar auftreten muss. Gut, diese Meinung teile ich nicht. Ich erwarte schließlich auch nicht, dass sie mir auf Schritt und Tritt folgt.
Nun versuchte ich nach einer Weile es doch, Abende mit jenen Freunden zu teilen. Während sie oberflächlichem Smalltalk versuchen mich in ihre "obercoole" Gemeinschaft ein wenig aufzunehmen,aber für den Status des Smalltalks lebe ich nun zu lange in dem Land und Gespräche über das heimische Bier faszinieren mich auch nur bedingt. Das Resultat waren erneut dumme Bemerkungen.
Ich behalte mir nach den negativen Erfahrungen eine gewisse Distanz vor, zumal ich eine ihrer besten Freundinnen wirklich nicht leiden kann.
Meine Frau ist darüber sehr traurig, dass ich für diese Gruppe keinerlei Begeisterung entwickeln kann. Ich halte das inzwischen auch für absolut unnötig und meide sie einfach. Meine Frau kann sich mit ihnen gerne treffen, wenn sie möchte, nur will ich nicht dabeisein. Meine Sorge besteht allerdings darin, dass diese Situation zu einem großen Krach führen wird.