Hallo,
ich bin mir nicht sicher, ob mein Beitrag hier richtig ist, doch habe ich auch keinen anderen Ort dafür gefunden.
Und wenn ich grade so darüber nachdenke, weiß ich auch gar nicht was ich von meinem Beitrag hier erwarte... vielleicht muss ich meine Gedanken nur einfach mal los werden...
Es kommt mir immer noch so unreal vor, wenn ich nur daran denke, dass Tom und ich vor 1 1/2Jahren noch so glücklich miteinander waren und fleißig Zukunftspläne geschmiedet haben. Und jetzt? Jetzt ist Tom Tod!
Im August 07 haben wir die schreckliche Nachricht bekommen, er hat ein Glioblastom, 4.Grades. Es war also doch keine Migräne...
Ein Gehirntumor, inoperabel und das mit 20Jahren! Wie kann so was einfach passieren, warum ausgerechnet wir? Waren wir zu glücklich? Was haben wir falsch gemacht, dass es uns so hart treffen muss?
Ich meine wir hatten es nie leicht, er ging aufs Internat, 600km entfernt, seine Mutter zeigt mir immer wieder wie sehr sie mich verachtet und selbst jetzt noch terorisiert sie mich mit ihren schuldzuweisungen.
im letzten Frühjahr haben wir beide unser Abi gemacht und haben uns eine kleine Wohnung zurecht gemacht, um nun endlich glücklich zusammen zu sein, wir dachten dach 5 Jahren Fernbeziehung hätten wir auch ein bisschen Glück verdient. Falsch gedacht
Nach etlichem hin und her habe ich ihn endlich überreden können wegen seine ständigen Migräneanfälle doch mal zu Arzt zugehen, der hat dann den Tumor diagnostiziert. Er sitzt mitten im Stammhirn, die einzige Möglichkeit das Wachstum etwas aufzuhalten wäre eine Chemo mit besonders gefährlichen Mitteln, nicht das "übliche" Kram wie man uns mitteilte. Tom hat sich zunächst dagegen gestreubt, er sagte lieber ein paar Monate weniger leben als diese im Krankenhaus verbringen zu müssen! Ich konnte ihn in gewisser Weise verstehen und doch habe ich ihn letzlich dazu gebracht sich der Chemo zu unterziehen. Durch die Nebenwirkungen fiel ein für 6 1/2Wochen ins Koma, das war eigentlich das erste mal, wo mir so richtig bewusst wurde, wie schnell doch alles vorbei sien kann!
Nachdem Tom wieder bei mir war, hat er sich verständlicher Weise gegen jegliche Behandlungs, oder Verzögerungsversuche, wie er sie genannt hat, gewehrt!
Ich muss sagen, dass wir uns in dieser schweren Zeit, mit der Gewissheit des Todes im rücken, so nache waren wie nie zuvor. Ich hatte schon immer das Gefühl, dass wir beide auf eine Art und Weise mit einander verbunden waren diee über eine normale Verbindung zweier Menschen hinausging. Doch in dieser Zeit waren wir "Eins", so bescheuert sich das auch anhört.
Ende Oktober habe ich bemerkt das es Tom immer schlechter ging, er hatte starke krampfartige Kopfschmerzen, Sehverluste und dann mal wieder Atemnöte. Er hat versucht diese Anzeichen vor mir zu verheimlichen, doch er hat es nicht lange geschafft...
Nachdem er dann eine Art epileptischen Anfall bekam in Folge dessen er keine Luft bekam, wurde er sofort in eine Klinik geflogen, dass war am 31.10. zwischenzeitig ist er zweimal kollabiert und ich hatte eine solche Angts wie nie zuvor, ich dachte jetzt verliere ich ihn! aber Tom ist ein Kämpfer er hat sich wieder erholt schon 2Tg später musste er nicht mehr beatmet werden, und er kam von der Intensiv, allerdings hat seine Mutter dafür gesorgt, dass er in das Hospiz verlegt wird. Tom hat sich mit all seiner Macht dagegen gewährt, wenn es mit ihm schon zu ende gehen muss, dann wenigstens wann und vor allem wo er es will!
Sie hat ihm diesen letzen Wunsch nicht gelassen.
nachdem er in das Hospiz verlegt wurde, am 4.11. ging es mit ihm wieder Berg ab, mir wurde das erste mal so richtig bewusst, dass ich ihn nicht wieder mit nach Hause nehmen würde, an dem Tag ist er das dritte Mal kollabiert und man hat Metastasen in der Lunge festgestellt, außerdem wurden seine Sehstörungen immer schlimmer und auch das sprechen viel ihm immer schwerer.
am 5.11. habe wir seinen 21. Geburtstag "gefeiert", seie Mutter hat an dem tag eine Besuchssperre für mich erwirkt! Das war das erste Mal, dass ich wirklich nicht mehr konnte!!
Es gab aber eine nette Schwester die mir am 6.11. erlaubt hatte abends spät nach dem ich von der Arbeit kam und Toms Mutter bereits weg war ihn zu besuchen. Es war gerade 22Uhr und wir haben uns in den Armen gelegen und jetzt im Nachhinein verstehe ich, dass sich tom damals von mir verabschiedet hat, mit wenigen Worten, die sich für immer in mein Herz gebrannt haben hat er sich doch tatsächlich von mir verabschiedet. Und ich habe es nicht einmal als den endgültigen Abschied aufgefasst, ich bin um zehn vor elf gegangen und habe ihm versprochen mich am nächsten Tag wieder hereinzuschleichen.
Um elf uhr drei ist Tom eingeschlafen
Wenn ich mir jetzt überlege, dass es jetzt schon ein jahr her ist, weiß ich nicht wie ich dieses jahr überstanden habe, ich wache nachts immer noch auf weil ich weine, ich ertrage die Beschuldigungen seine Mutter immer nocht nicht, obwohl ich weiß, dass sie unrecht hat
aber das schlimmste ist einfach dass ich merken musste wen ich wirklich zu meinen Freunden zählen kann, denn von den vielen die ich mal hatte sind mir doch 3 geblieben. Eine Freundin die ich erst nach TOms Tod kennen gelernt habe, die Freundin von Flo, Tomsbesten freund und eine "gute bekannte" aus der Schule, meine damals besten Freundinnen haben sich komplett von mir abegwendet...
ist so etwas nicht schlimm?
Scheiße, es ist doch etwas lang geworden und ich sitze hier jetzt ganz verheult, aber ich musst dass alles einfach mal loswerden, tom und ich wären heute 7Jahre zusammen gewesen