Hallo.
Wie oben schon gesagt, habe ich ein Problem und zur Zeit weiß ich nicht wie ich es lösen kann oder wie ich aus diesem Zustand wieder heraus kommen kann.
Ich bin Anfang 20 und lebe seit knapp einem Jahr nun nicht mehr in meiner Heimatstadt, sondern bin zum Studium in die Großstadt gezogen.
Hier habe ich keinen Anschluss gefunden, lebe zwar in einer sehr tollen Wg mit liebevollen Mitbewohnern, doch in der Uni kenne ich nur ein paar Menschen und habe hier keinen dem ich wirklich etwas anvertrauen kann. Auch in der Vergangenheit in meiner alten Stadt, war dass immer etwas schwierig, doch die Freunde die ich dort hatte, kannte ich schon seit Jahren und wusste somit, dass ich mich immer auf sie verlassen kann.
Anfang des Jahres habe ich jemanden kennengelernt. Mir war vom ersten Moment an klar, dass dieser Mensch ein ganz besonderer Mensch ist und ich habe mich schon lange nicht mehr in der Gegenwart eines anderen Menschen so aufgehoben und geborgen gefühlt. Und er sagte mir, dass es ihm genau so ging.
Wir haben lange und intensiv gesprochen und wussten beide, dass wir uns wiedersehen wollten.
Ich war sehr glücklich. Ich hatte das Gefühl einen Seelenverwandten gefunden zu haben, der genau versteht was ich denke, was ich fühle.
Sexuell habe ich mich NICHT zu ihm hingezogen gefühlt. Er war zwar ein schöner Mann, aber das wollte ich auch gar nicht. Von seiner Seite kamen (zu meinem Glück) auch keine Versuche, ich denke er hat es gespürt.
Da er etwas weiter weg wohnte konnten wir uns gelegentlich am Wochenende austauschen. Wir hatten aber jeden Tag Kontakt.
Dann begann für mich eine Zeit, die sehr schwierig war. In der Uni lief es nicht gut und ich konnte kaum die Tür verlassen. Die Welt da draußen war schrecklich und ich habe mich einsam und verloren gefühlt. Ich habe jeden Tag geweint.
Wir kannten uns zwar noch nicht lange, doch ich habe ihm von meinen Problemen geschrieben. Habe ihm gesagt, dass ich seine Hilfe brauche und ich nicht mehr weiß, an wen ich mich wenden kann.
Da begann er sich von mir zu distanzieren. Er konnte und wollte mir nicht sagen warum. Wir haben uns noch ein paar Mal getroffen und es war dann, anders als ich befürchtete, eine harmonische und offene Atmosphäre wie immer.
Zwischenzeitlich hatte ich große Angst diesen Menschen zu verlieren. Habe aber nie wirklich daran geglaubt, weil unsere Verbindung doch so stark war.
Der Kontakt hat sich abgekühlt. Ich merkte, dass ich sein Vertrauen verloren hatte. Ich merkte, dass er Angst hatte, selbst über diese große Distanz. Ich kann mir das alles nicht erklären.
Aber von seiner Seite kam dann auch noch einmal die Idee wieder etwas zu machen. Erst war er enthusiastisch, dann wendete sich sein Verhalten nur zwei/drei Tage später wieder sprunghaft. Wich auf meine Vorschläge aus und zu guter letzt kam keine Antwort mehr von ihm.
Er ist ein besonderer Mensch für mich. Ich bin ein besonderer Mensch für ihn.
Ich denke er versteht nicht, wie ich mich fühle. Er kennt die Situation nicht in einer fremden Stadt zu leben, wo niemand ist, dem man sich anvertrauen kann. Ich habe hier keinen mehr, und dabei brauche doch die wenigen Leute, die ich habe um so mehr.
Wenn sich zwei so gut verstehen, kann es doch nicht auf einmal so zerbrechen? Es gab keinen Vorfall, keinen Streit keinen Eklat. Nichts wofür er mir böse sein könnte.
Es herrscht nur noch Stille.
Das ganze zieht mich wieder runter. Ich wünsche mir so sehr, ich könnte wieder mit ihm sprechen. Ich habe 3 Menschen, die mir wirklich helfen könnten. Er ist einer davon.
Kann ich sein Vertrauen jemals zurück gewinnen?
Und wenn ja, wie, ohne ihn dabei zu erdrücken?
Als wir uns kennenlernten hatte ich das Gefühl, wir beflügeln und gegenseitig. Nun ziehen wir uns gegenseitig in einer Abwärtsspirale nach unten.
Ich möchte glücklich sein, und kann ihn nicht vergessen.