gasper_12710792Ich habe...
...eine Freundin (gut, ist was anderes, aber ähnlich), die ebenfalls vehement für die Todesstrafe eintritt. Das hat mich zutiefst schockiert, vor allem deshalb, weil für mich doch immer klar war, dass meine Freunde eine ähnliche Meinung haben, wie ich. Falsch gedacht. Hat das meine Beziehung zu ihr geändert? Ehrlich gesagt insofern, dass ich dieses Thema bei ihr nicht mehr anspreche. Von daher verstehe ich dein "Unwohlsein". Der Gedanke, dass ein Mensch, den man mag, der Meinung ist, dass es in Ordnung ist, wenn einem anderen Menschen (egal wie bösartig und grausam seine Verbrechen auch immer gewesen sein mögen) das Leben genommen wird, kann erschreckend sein.
Ich nehme an, dass deine Freundin ihre Gründe hat, daran zu glauben, dass die Todesstrafe in Ordnung ist. Ich denke aber auch, dass eure unterschiedliche Meinung zu diesem Thema nichts ist, was sich nachhaltig auf euer gemeinsames Leben auswirken muss. Wenn euer Gespräch sehr emotional war, war es vielleicht auch ihre Art, wie sie ihren Standpunkt vertreten hat, was bei dir diese Irritation hervorruft. Sozusagen auch das Drumherum. Wenn es dir ein großes Anliegen ist, solltest du nochmals das Gespräch mit ihr suchen. Nicht, um sie von deiner Meinung zu überzeugen, sondern um ihr zu vermitteln, wie du dich dabei gefühlt hast, als sie argumentiert hat. Damit ziehst du eine Grenze. Und in Beziehungen ist es wichtig auch mal Grenzen zu ziehen. Damit hat jeder der Partner die Möglichkeit richtig mit solchen Dingen umzugehen. Verstehst du, was ich meine?