Hallo zusammen,
ich habe einen guten Bekannten / Freund, den ich seit ca. 1 1/2 Jahren kenne. Er ist seit 6 Jahren in einer Beziehung. Seine Freundin kenne ich auch.
Wir haben uns über einen gemeinsamen Bekannten kennen gelernt und von anfang an super verstanden. Seine Freundin war eigentlich immer dabei.
Schon bei unseren ersten Treffen habe ich irgendwie ein Knistern zwischen uns gespürt. Einmal waren wir auf einer Feier bei einem Kumpel daheim und sind zusammen in die Küche Cocktails mixen. Dabei haben sich unsere Hände zufällig berührt und es durchzog mich wie ein Blitz.
Manchmal hatte ich auch das Gefühl, wenn wir alle an einem Tisch saßen und er neben mir, dass er seine Hand extra nah an meine gelegt hat.
Aber.. kann ja alles Einbildung sein.
Er ist optisch eigentlich gar nicht mein Typ, weshalb ich dieses Knistern und so manches andere vermeitliche Signal anfangs gar nicht weiter beachtet habe.
Umso länger wir uns kannten, umso mehr hatte ich das Gefühl, dass wir uns total ähneln und absolut auf einer Wellenlänge sind.
Wir haben zum Teil über Gott und die Welt gesprochen. Ich weiß super viel über seine Familie, habe sogar bei seinem Geburtstag seine Eltern kennen gelernt, die mich seither immer grüßen lassen. Was natürlich nichts heißt. Ich wollte damit nur sagen, wir wissen ziemlich viel voneinander.
Von unserem gemeinsamen Freund habe ich letztens erfahren, dass seine Freundin gern zeitnah (am liebsten sofort) ein Kind und heiraten möchte (verständlich, beide sind auch schon 30), er aber noch nicht. Seine Begründung: Er ist Ende letzten Jahres erst mit dem Studium fertig geworden (Medizin) und möchte jetzt erstmal Geld verdienen.
Ist ja grundsätlich legitim, unser gemeinsamer Freund meinte aber, er denkt, das wäre nur ein Vorwand, den er sich selbst einredet, weil er insgeheim nicht sicher ist, ob die beiden die gleichen Vorstellungen von ihrer Zukunft hätten.
Nun bin ich schon seit dem Lockdown im home office und besagter Freund hatte jetzt 2 Wochen Urlaub (seine Freundin nicht, wurde wegen Corona gestrichen).
In dieser Zeit haben wir uns sehr oft gesehen. Eigentlich wirklich nur ganz kumpelmäßig. Wir waren zB zusammen joggen und haben uns mal bei mir, mal bei ihm zum quatschen getroffen (tagsüber). Wir haben nichts unternommen, was jetzt irgendwie merkwürdig wäre, wenn einer von beiden vergeben ist (also zB Abend zusammen film schauen, oder Essen gehen).
Dennoch hatte ich immer das Gefühl, dass da irgendwas ist, zwischen uns.
Ich kann es nicht wirklich beschreiben.
Manchmal schauen wir uns so an, etwas länger, als ich normalerweise jemanden anschauen würde.
Versteht jemand, was ich meine?
Es ist auch kein ansehen, wie.. oh gott wie fallen gleich übereinander her. Es ist einfach manchmal ein längerer und irgendwie intensiver Blickkontakt.
Und jetzt kommen wir zu meinem eigentlichen Problem:
In dieser Zeit des lockdowns, in der wir uns öfter als sonst gesehen haben bzw. überhaupt mal allein gesehen haben, habe ich mich tatsächlich in die verliebt :(
Nun frage ich mich, waren die Signale, die ich meine immer wieder gespürt zu haben, nur Einbidung, oder denkt ihr, das Bauchgefühl täuscht sich nicht?
Ich meine, wenn er in einer glücklichen Beziehung wäre, dann muss ich es mir ja zwangläufig einbilden, oder? Oder aber, er ist eben nicht wirklich glücklich, weiß es nur selbr noch nicht und hat sich auch ein wenig in mich verguckt?
Ich möchte ihn aktuell (noch) nicht darauf ansprechen. Ich bin was das angeht, ein richtiger Schisshase. Ich war schon immer so, dass ich erst Gewissheit haben musste, was mein Gegenüber fühlt, bevor ich meine Gefühle verbalisieren kann.
Gibt es einen Weg, herauszufinden, wie er fühlt, ohne ihn darauf anzusprechen? Sollte ich viell. mal versuchen, mit ihm zu flirten und schauen, ob er darauf eingeht?
Wie könnte ich das anstellen, ohne das es zu plump ist.