Ich versuche kurz meine Situation zu beschreiben:
Ich bin 32 Jahre alt, seit 12 Jahren mit meinem Mann zusammen und davon 9 Jahre verheiratet. Wir haben einen gemeinsamen Sohn von fast 8 Jahren.
Am 06. März 2007 ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Mein Mann sagte mir, er hätte sich verliebt. Natürlich nicht NEU in mich.
Er hatte zu diesem Zeitpunkt schon seit fast einem Jahr eine Affäre und ich habe es nicht gemerkt. Angefangen hat die Geschichte im März 2006. Er hat sein damaliges Auto zum Verkauf ins Internet gesetzt und eine Familie aus Schwerin (ca. 170 km) von unserem Wohnort entfernt, interessierte sich dafür. Dann kam es zum Treffen und das Fahrzeug wurde verkauft. Mein Mann freundete sich mit dem Käufer an und wurde bald dorthin eingeladen. Er lernte dort dann die gesamte Clique kennen und fuhr dann über das Jahr verteilt desöfteren dorthin, um Tennis zu spielen,Squach, Sauna etc. Meistens hat er diese Verabredungen immer gleich mit Geschäftsterminen verbunden. Beruflich war er schon immer sehr eingespannt und viel unterwegs. Für mich war das also nicht sonderlich neu - nur merkwürdig, daß er für diese Leute (er nannte sie auch recht schnell Freunde) so viel Zeit abzweigen konnte. Unsere Freunde wurden hier vernachlässigt. Ich fand das alles sehr komisch, auch daß ich nie mit eingeladen wurde. Dann kam Silvester 2006, er wollte unbedingt in Schwerin feiern, bei seinen neuen Freunden. Ich sollte auch mitkommen und unser Kind, wir sollten uns alle also endlich kennenlernen. Gut, ich hab mich darauf eingelassen und es war furchtbar. Die Familie aus Schwerin besteht aus einem Ehepaar (auch seit 12 Jahren zusammen) und zwei kleinen Mädchen. Die Frau lag überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge. Sie war laut und überdreht, hippelig. Der Mann war sehr symphatisch, ruhig und angenehm. Tja und so verbrachten wir dort also den Silvesterabend und lernten uns kennen und ich dachte nur: hoffentlich vergeht die Zeit schnell, dass ich wieder nach Hause kann. Für mich stand auch ziemlich schnell fest, daß es keine gemeinsamen Freunde werden könnten. Tja und dann der 06. März. Mein Bauchgefühl, dass da mit dieser Clique was nicht stimmt, bestätigte sich. Er beichtete mir, dass er mit dieser verheirateten Frau, zweifachen Mutter seit einem Jahr zusammen ist. Zwei mal habe ich mich übergeben. Ich war angewidert und konnte es nicht fassen.
Im Mai 2007 trennte er sich dann von mir, um mit dieser Frau eine Art Beziehung zu führen. Von Anfang an hatte ich Kontakt zu ihrem Mann. Wir haben uns fast zeitgleich versucht anzurufen, um mit dieser Situation fertig zu werden. Ich lebe jetzt mit meinem Sohn in unserem Haus, was auch noch von ihm finanziert wird.
Mein Mann hat sich dort im Nachbardorf ein Doppelhaus angemietet. Diese Frau bringt zur Zeit abends ihre Kinder ins Bett, verabschiedet sich von ihrem "Nochehemann" und fährt dann in ihr Liebesnest. Morgens vorm Aufstehen der Kinder steht sie wieder pünktlich auf der Matte. Der Mann spielt das noch mit, weil er nicht weiß, was er machen soll. Er will die Kinder nicht verlieren und traut sich deshalb auch nicht diese Schlampe rauszuwerfen. Wir können beide nicht mit unseren Expartnern reden. Wir haben beide das Gefühl, sie kommen vom anderen Stern und wir sprechen nicht mehr die gleiche Sprache. Sie verstehen nur das, was sie wollen und was für sie gerade von Vorteil ist. Und unsere Verletztheit ist auch noch sehr groß.
Im September habe ich mich mit Mike(ihr Ehemann) getroffen. Wir wollten uns endlich sehen. So lange hatten wir telefoniert, miteinander geweint und uns aus dieser Scheiße geholfen. Jeder hat dem anderen so sehr geholfen. Ich weiß gar nicht was ich in dieser Zeit ohne ihn gemacht hätte. Ja und jetzt haltet euch fest: Wir haben uns ineinander verliebt. Ich kann es selbst kaum glauben, es ist uns beiden passiert. Wir dachten auch erst, das ist situationsbedingt und völliger Schwachsinn. Aber nein, das ist richtig echt. Jetzt stehen wir aber beide da und wissen gar keine Lösung mehr. Ich hier, mein Sohn geht hier zur Schule, zum Sportverein, Freunde, Familie, Haus, Arbeit... Und Mike: sein fertig gebautes Haus (im letzten Jahr), zwei kleine Kinder, seine Firma und zwischen uns liegen 170 km. Ich weiß, dass auch alles noch ziemlich frisch ist und wir erst mal schauen sollten, ob wir zueinander passen. Übers Knie brechen können wir eh nichts, weil wir bis zum Hals in unsrem Leben stecken. Aber ich befürchte, dass wir auch mittelfristig gesehen keine Zukunft haben. Mit unseren Expartnern ist nichts geklärt, die führen einfach "nur" ihr neues Leben.Und wir?