Meine Frau ist vor ca. 3 Monaten ausgezogen und hat 2 Monate zuvor die Scheidung eingereicht. Wenn ich sage Scheidung einreichen, so meine ich das mit voller Härte, mit Anwälten, inzwischen auch die 3. Verhandlung vor Gericht, Unterhaltsklage etc. Wir waren 18 Jahre zusammen, davon 8 Jahre verheiratet und sind gut situiert. Wir haben auch einen 6jährigen Sohn. Einen anderen Mann gibt es nicht, den Grund den sie vorgibt ist der Wunsch nach Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung und sie könne einfach nicht mehr mit mir leben da ich sie zu sehr eingeengt hätte, aber sie schätze mich sehr und sie mag mich auch sehr, sie liebe mich aber einfach nicht mehr. Anfangs war sie ziemlich in Fahrt und hat zuhause wirklich ein Paradies verlassen. Nach dem Auszug ist sie ziemlich schnell abgekühlt, weil sie scheinbar erkannt hat, das es doch nicht so einfach ist, alles alleine auf die Reihe zu bringen und es waren erstmals wieder Gespräche möglich. Wir haben sogar einige Male miteinander geschlafen (zuletzt vor ca. 4 Wochen). Nur bleibt sie bei ihrer Entscheidung und zieht die Sache mit den Anwälten weiter durch. Ich habe bis heute geglaubt und dafür gekämpft, das ich sie zurückbekomme, nur kann ich einfach nicht mehr. Ich habe auch die intimen Kontakte abgebrochen, da diese in mir jedesmals Hoffnungen weckten und ich mich auch benutzt gefühlt habe. Bezüglich dem schwebenden Verfahren bei Gericht tut sie so, als könne sie da nichts dafür und es betreffe nicht uns, also totale Verdrängung. Sie spricht ganz locker von Freundschaft und wollte sogar mit mir Essen gehen.
Trotz aller Schläge, wobei sie auch schon teils durch ihre unkontrollierten Handlungen vor Gericht meine Existenz bedroht, liebe ich sie immer noch und glaube sie vor sich selbst schützen zu müssen. Wenn ich gezwungener Maßen zurückschlage, mit unmenschlicher Überwindung, da ich ihr nicht weh tun kann, stellt sie mich als kranke Persönlichkeit hin. Darunter leide ich sehr, etwas später tut sie mir dann auch wieder schrecklich leid und ich mache mir Gewissensbisse. Ich habe den Kontakt schon auf ein Minimum reduziert, ich rufe sie nicht an und wenn wir uns treffen bin ich sehr kurz gebunden. Alle meine Freude sagen, ich solle endlich aufhören um sie zu kämpfen, sonst würde ich mich kaputt machen. Nur irgendwie sucht sie immer den Kontakt, entweder über unseren Sohn, oder durch irgenwelche sms oder gar Anrufe, in denen sie Dinge hinterfragt, die wir tags zuvor klar besprochen haben. In dem Moment ist es mit meiner gewonnenen Fassung wieder vorbei. Also es vergehen max. 2 - 3 Tage an denen ich nichts von ihr höre. Erst seit einigen Tagen, nachdem ich eine "gewaschene" Unterhaltsklage erhalten habe, habe ich ihr verstärkt meine Härte spüren lassen. Nur verfalle ich jetzt wieder in dieses "helfen wollen" Gefühl und es geht mir sehr schlecht. Ich weiß ich muss sie gehen lassen, sie ist diesen Schritt gegangen und hat sich entschieden. Ich muss einfach auf mich selbst schauen.
Warum komme ich nicht von ihr weg, nach allem was sie mir angetan hat und kann den Zorn und die Distanz nicht längerfristig aufrecht erhalten. Auch das aufbauen eines Feindbildes wirkt nicht, da ich sie einfach zu sehr idealisiere. Wer kann mir da einen Rat geben, wie man sich möglichst schnell löst und sein Leben wieder in normale Bahnen bringt.