Hallo,
ich habe mich nach längerem Überlegen entschlossen mich von meinem Ehemann zu trennen (wir sind seit 6 Jahren zusammen und seit 3 Jahren verheiratet).
Meine Gefühle sind betäubt? Abgestorben? Erstickt?
Ich weiss es nicht :o( um zur ruhe zu kommen hab ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Ob es für immer ist? Ich weiss es nicht.
Fakt ist im Moment fühle ich innerlich NICHTS ausser Trauer das die Gefühle die ich hatte "einfach" weg sind und deswegen weine ich auch sehr viel.
Festgestellt habe ich das als er eine Woche auf Montage war und ich ihn nicht vermisst hatte, im Gegenteil mir ging es seit längerer Zeit mal wieder richtig gut.
Die ganze Zeit unseres Zusammenseins habe ich mich immer gefühlt als wenn ich ihn "bemuttern" müsste auf ihn aufpassen.
Er hat einen desolaten Umgang in Sachen Geld und eine Kommunikation ist immer sehr schwierig, da er sich Gesprächen die ihm unangenehm sind schlicht und einfach entzieht.
Als folge dessen ist auch der "zwischenmenschliche" Bereich im Ehebett total verkorkst.
Noch dazu habe ich den Eindruck das er eine gewisse Art von Kaufsucht hat. Freunde haben das immer gesagt aber ich habe das immer abgestritten und ihn verteidigt.
Rückblickend gesehen muss ich sagen sie haben recht, wie ausgeprägt das ist kann ich nicht richtig beurteilen.
Wenn man in der Woche dreimal über Bestellungen "fällt" die man eigentlich nicht braucht (er schon) und nach ansprache nur hört das nächste mal informiere ich dich vorher (was nie passierte) und die dinge z.B. ein dritter Lapi oder wieder mal das neueste Handy sind, weiss ich auch nicht weiter.
Nachdem ich ihm meine Gefühlslage eröffnet hatte und mir eine Auszeit erbeten hatte und ihn gefragt hatte ob er nicht zwei Wochen zu seinen Eltern ins Haus gehen könnte. Sagte er nein ich will nicht weg, wenn du eine Zimmerliche Trennung möchtest kannst ja auf der Couch oder dem Luftbett schlafen. Ich habe keine Ruhe um Nachzudenken und in mich reinzuhören gehabt und als letzte konsequenz mich entschieden auszuziehen.
Wir wollten Kinder aber ich glaube das es nicht geklappt hatte weil ich innerlich wusste das es dann immer weiter bergab gehen würde und ich nach dem Jahr Elterngeld wieder voll arbeiten gehen müsste.
Wir arbeiten beide voll und verdienen nicht schlecht aber übrig bleibt nichts da er auch noch eine alte Schuldenlast hat die er noch Jahre abtragen muss.
Um die er sich übrigens Jahrelang nicht gekümmert hatte und die Briefe die kamen einfach nicht geöffnet hatte. So wuchs die Summe Astronomisch an.
Und was für mich im Moment noch verwirrender ist, ich habe in dieser Zeit jetzt jemanden Kennengelernt. Mit ihm kann ich mich supergut unterhalten und er gibt mir Halt. Dieser Jemand wohnt eine ganze Strecke von mir Entfernt un dirgendwie fühle ich mich von ihm angezogen...Ist das normal?
Ich fühle mich so schlecht dabei.
Bin auch schon zu ihm hingefahren (ist nichts gelaufen) nur zum "richtig" kennenlernen.
Das Wochenende war so toll ich hab mich da so entspannt wie schon lange nicht mehr.
Wobei ich aber meinem Mann gesagt habe, das ich hingefahren bin, könnte mir sonst nicht mehr selber in die AUgen sehen.
Da erwartet keiner von mir das ich mich um alles kümmere und nach allem schaue.
Ich weiss nicht wie sich alles weiterentwickelt und bin total durcheinander.