myriam_11970191Doch
ich habe verstanden, was mit "Entreißen der Kontrolle" gemeint ist, ganz zufällig war ich nämlich einmal in derselben Situation wie ihr - und in einer späteren Beziehung war ich in der Situation, in der eure Partner jetzt stecken. Ich habe also beide Seiten kennen gelernt dann irgendwann realisiert, wie schwachsinnig eigentlich meine Gedanken waren, sowohl von wegen, mein Partner engt mich ein, als auch in der Hinsicht, dass ich schuld bin, wenn mein Partner sich von mir zurückzieht.
Davon ab: Natürlich sagt man dem Partner - dummerweise! - nicht, was im Innern vorgeht - z.B. "Ich bin genervt, weil Du mir eine SMS geschrieben hast" - aber der Partner merkt es am Verhalten. In so einem Fall wäre es ja wohl besser, mit offenen Karten zu spielen und zu sagen, "Ich habe Probleme mit Nähe, ich kann Nähe nicht richtig zulassen, ich empfinde es als Gefahr, weiß aber, das diese nicht wirklich von Dir ausgeht". Das wäre ehrlich und fair. Nur dann hat der andere auch eine realistische Möglichkeit, angemessen damit umzugehen.
Und mit "man kann sich Probleme auch selbst machen" meinte ich was ganz anderes. Viele Probleme entstehen auch dadurch, dass man nicht schätzt, was man hat. Oft wird es einem erst klar, wenn man dabei ist, es zu verlieren oder wenn man es schon verloren hat - hinterher denkt man dann, mein Gott und ich habe mich damals so drüber aufgeregt, bloß weil er mir eine SMS geschrieben hat, weil er mal angerufen hat, um zu erzählen, wie sein Tag war... Und dann wünscht man sich, man hätte früher schätzen gelernt, was man am anderen hat und findet sein eigenes Abstandsgelaber plötzlich selber albern und kindisch.
Auch das eine Feststellung aus eigener Erfahrung.
LG