alya_12708452Du hast recht mit dem was Du sagst
nur ging es hier um die Frage, ob eine Geliebte nicht auch eine Ehe zusammenhalten kann - und dieser Theorie stimme ich unter bestimmten Umständen, d.h. meine Geschichte betreffend zu.
Was ich meine ist, daß zum Beispiel Du TROTZ des Betrugs mit Deinem Mann lebst, ihr habt da eine Menge Arbeit und Schmerzen reingesteckt, weil ihr diese BEZIEHUNG aufrecht erhalten wollt, weil sie es euch wert ist. In diesem Fall bedeutet die Geliebte einen tiefen Bruch, der gekittet werden will und muß.
Dann gibt es den Fall, daß tatsächlich jemand kreuzunglücklich ist und die Beziehung kaputt ist, hier denke ich kommt es dann zu den seltenen Trennungen, den lassen wir hier mal aus.
Und dann gibt es eben jenen Fall, den ich meine. Für mich ist das, was "meine beiden" da leben dann ein marodes Konstrukt, wenn ich das an den Maßstäben messe, die man so normalerweise für eine Beziehung zugrunde legt. Vielleicht ist er ja sehr speziell, aber das ist nun mal MEINE Geschichte. Ehrlichkeit gibt es bei diesem Mann nicht, weil das Lügen bei ihm sowohl krankhaft als auch chronisch ist. Handeln und Reden stimmen da nur in Ausnahmefällen überein und damit wird sich auch seine Ehefrau abgefunden haben. Diese Lügerei betraf ja nicht nur sie und mich, sondern sie bestimmt seinen kompletten Alltag. Ich bin lange nicht mehr so naiv ihm zu glauben, daß er unglücklich dabei ist, im Gegenteil. Die beiden leben das Schema, das er vorgibt. Ich weiß, daß sie früher (ich war ja nicht die erste) noch gekämpft hat. Mittlerweile hat sich das gewandelt, "es darf halt nur keiner mitkriegen und sie will auch möglichst nichts davon sehen oder hören". Zum häuslichen Frieden gehört da keine gelebte Zweisamkeit, sondern wichtig ist, daß alles reibungslos und möglichst konfliktfrei funktioniert - und da ist eine Geliebte oft hilfreich, hat sie doch einen gelassenen und ausgeglichenen Mann zu Hause. Ob SIE damit glücklich oder aber nur zufrieden ist vermag ich nicht zu beurteilen. Nur ist das ihr Arrangement, das auch sie mitgetroffen hat, schließlich hatte sie mehrfach (und bei mir auch sehr schnell) die Möglichkeit Entscheidungen zu treffen. Sie wußte unter anderem zumindest von einer Frau mit der er sie ein Jahr lang betrogen hat BEVOR sie ihn geheiratet und ein Kind gekriegt hat. Und daß er gerne Geschichten erzählt oder zumindest die Wahrheit verdreht wird sie auch in den 10 Jahren davor mitgekriegt haben, sie ist ja nicht dumm. Für sie ist mittlerweile das Leben mit einer Geliebten ruhiger und streßfreier, eine Geliebte ist ein Ventil, daß aus dem Konfliktpotential die Luft rausläßt. Ich will mir da mit Sicherheit nichts schönreden oder mich trösten, schon gar nicht herablassend über sie die Nase rümpfen, im Gegenteil ich denke, ich wäre in der gleichen Position wie sie, wenn ich ihn vor ihr kennengelernt hätte, weil ich glaube, daß wir da ziemlich gleich ticken und er sich auch gezielt immer wieder den gleichen Typ Frau aussucht. Es muß schon interessant sein und eine Herausforderung bedeuten, sonst macht ihm das Spiel keinen Spaß. Ich weiß eben nach der langen Zeit sehr genau, was für ein Mensch er ist und wie er sein Umfeld manipuliert. Und ich kann nach langer und schmerzhafter Aufarbeitung auch meine "kleine Nebenrolle" im Ehealltag der beiden recht realistisch einschätzen. Mir ist klar, daß diese Erfahrungen, die mit die schmerzhaftesten und tiefgreifendsten in meinem Leben sind, im Leben der beiden allerhöchstens ein kleines Intermezzo war, das ihren Alltag kaum berührt hat. Ich bin ich da locker austauschbar und mit Sicherheit gibt es da auch schon Ersatz für mich. Hat lange genug gedauert und ist ja auch wenig schmeichelhaft für mich, aber ich denke, daß ich das schon relativ realistisch einschätze.