Ich habe hier im Forum so viele Beiträge gelesen, bei denen
ich dachte,die Frauen, die das geschrieben haben, leben
gerade mein Leben. Angefangen beim Verliebtsein, bis hin
zur Unsicherheit-fast zur Verzweiflung-dorthin getrieben
von Männern, die sich nicht klar äußerten oder sie
bewußt nur benutzt haben.
Darum habe ich mir gedacht, vielleicht macht meine
Geschichte diesen Frauen etwas Mut und hilft ihnen
wieder etwas optimistischer in die Zukunft zu sehen und
sich von all ihrem Leid nicht auffressen zu lassen.
Bei mir begann es wohl wie bei den meisten anderen, ich
lernte einen Mann kennen, man traf sich, man redete und
bevor ich wußte wie mir geschah, war ich verliebt.
In meiner Euphorie habe ich zwar eine gewisse Distanz
seinerseits wahrgenommen-aber einfach nicht wahrhaben
wollen.
Bei all den schönen Worten, den intensiven Blicken und
den himmlischen Küßen, mußte er einfach in mich verliebt
sein.
Um so schlimmer als er sich dann das erste Mal rar machte,
nicht das er mich verließ, er meldete sich nur einfach
nicht, oder selten und Zeit hatte er auch kaum.
Ich weiß nicht wieviele Entschuldigungen und Erklärungen
ich im laufe der Zeit für ihn und sein Verhalten fand.
Es waren unzählige. Und wieder und wieder redete ich mir
die Situation schön und wieder und wieder glaubte ich seinen
Worten und Entschuldigungen auch wenn sie noch so
absurt waren und wieder und wieder ignorierte ich meine
innere Stimme die mich immer lauter warnte.
Da saß ich dann . . . heulend, verzweifelnd, wütend.
Mein ganzes Tun, mein ganzes Handeln, jede meiner Launen
kreisten nur um ihn und waren abhängig von seinem
Verhalten zu mir.
Nach unserer ersten gemeinsamen Nacht hatte ich gehofft,
jetzt würde er sich ändern, jetzt würde alles anders.
Aber auch danach würde es nicht besser, im Gegenteil,
seine Anrufe wurden noch seltener und seine Zeit für
ein Treffen schien nun garnicht mehr vorhanden, es
schien schon eher so als würde er mich sehr bewußt meiden.
Mir tat das irre weh. Auf der einen Seite war ich nur
gnadenlos enttäuscht, auf der anderen Seite
tottraurig und aus einer dunklen Ecke schrie meine innere
Stimme lauter als je zuvor: Hör auf zu jammern, du hast
es doch gewußt verdammt!
Die Tage waren endlos, ständig der Blick auf das Telefon,
immer wieder die Frage nach dem Warum, nichts
machte mehr wirklich einen Sinn und so folgte nach jedem
Tränenausbruch eine Wutattacke.
Ich weiß nicht wann es passiert ist und ich weiß auch
nicht wie, aber eines Tages war es plötzlich vorbei.
Wo ich mir am Vortag noch die Haare gerauft habe, war
keine Wut mehr, wo ich zuvor hätte ganze Seen mit meinen
Tränen füllen können war keine Traurigkeit mehr. Und wo
der Gedanke an ihn sonst meinen ganzen Tag bestimmte,
waren da andere Dinge wichtig.
Das ist nun alles schon eine Weile her und mir geht es gut,
ich habe mich sogar schon neu verliebt, nur das ich mir
diesmal ganz sicher bin, das meine Gefühle mich nicht
täuschen und meine innere Stimme ruft auch nicht aus dem
Hintergrund.
Der Mann mit dem ich jetzt zusammen bin hatte mich schon
lange kennenlernen wollen, wir haben auch hier und da
mal ein paar Worte miteinander gewechselt, aber da ich
derart auf mein Elend fixiert war, habe ich ihn garnicht
richtig wahrgenommen. Zu dumm, denn er ist ein ganz
aufmerksamer, lebenslustiger, gutaussehender und
charmanter Mann, der nicht nur mit leeren Worten um sich
wirft, sonder auf sie auch Taten folgen läßt. Er will
mich genausooft sehen wie ich ihn, er schreibt mir unzählige
liebe SMS am Tag, sagt mir das er mich vermisst. . .all
das was mir bei dem anderen so gefehlt hat, habe ich jetzt
und ich hätte es viel früher haben können, wenn ich mich
nicht so in meinem Kummer vergraben hätte.
Und das Highlight meiner Geschichte ist. Ich habe den
Mann wieder gesehen, der mich seinerzeit so unfair
behandelt hat. Erst hat er sich gemeldet, aber ich
habe nicht geantwortet. Er kam dann 2 Tage später, kurz vor
Feierabend in den Laden in dem ich arbeite und fragte
mich ob ich sauer auf ihn sei und das er soviel zu tun hatte und
und und-das übliche dumme gerede halt, na und das nun alles
gut sei und er sich voll und ganz auf mich konzentrieren
könne. :-)
Es war so ein geniales Gefühl, als ich ihm sagen konnte,
das sich das jawohl erledigt hätte und als dann mein Freund
freudestrahlend mit den Worten: Sonnenschein mach
Feierabend, ich lad dich zum Essen ein und mir nen dicken
Schmatzer aufdrückte in den Laden
schneite. War der Tag perfekt,dieses Hochgefühl als meinem
Gegenüber alle Gesichtszüge entglitten war unbeschreiblich.
Und der Knaller, während ich mir gerade mit meinem Freund
ne Wohnung suche, steht nennen wir ihn X jeden 2 Tag bei
uns im Laden und jammert darüber wie sehr ich ihm fehle
und das er das so nicht gewollt hatte und das er mich
dies und das und was auch immer.
Jetzt wo er mich nicht mehr haben kann, bin ich für ihn
mit einem Mal das was er vorher für mich war und mich. . .
rührt das nicht im geringsten :-)
Also Frauen -es gibt auch tolle Männer auf
der Welt, die nicht nur nehmen sondern auch geben und
die halten was sie versprechen. Zieht euer
Trauerkostüm aus und seht euch um. . . vielleicht steht
euer wahrer Traummann direkt vor eurer Nase nur ihr
seht ihn nicht-wär doch zu schade:-)
Kopf hoch-das AUAWEHGEFÜHL wird irgendwann einfach weg sein.