Mittlerweile greife ich nach jedem Strohhalm den ich zu fassen bekomme. Auf diesem Weg Hilfe oder aber auch berechtigte Kritik zu bekommen, ist für mich sehr neu.
Es ist das erste Forum, an dem ich mich beteilige.
Jetzt aber zum Wesentlichen.
Ich bin 49 Jahre alt. Im Sommer werde ich 50.
Mit meiner Frau bin ich seit 1983 zusammen. Seit 1986 sind wir verheiratet. In den ersten Jahren waren wir auch sehr glücklich.
Leider habe ich immer wieder Mist gebaut. Ich war, bzw. bin immer noch selbständig mit einer kleinen Montagefirma. So war und bin ich immer sehr viel unterwegs. Früher war ich nur am Wochenende zu Hause. Mittlerweile aber fast jeden Abend, da wir nicht mehr so weit weg arbeiten.
Die Selbständigkeit hat mir bis jetzt kein Glück gebracht. Ich habe immer sehr viel gearbeitet, hatte aber trotzdem nie viel Geld. Im Gegenteil. Ich habe mehr Schulden als Haare auf dem Kopf.
Und jetzt komme ich zum eigentlichen Problem.
Ich habe während meiner Ehe immer wieder irgendwelche schlimmen Laster gehabt. Zuerst habe ich ein paar Jahre ziemlich getrunken, um nicht zu sagen gesoffen.
Nach Feierabend nicht nach Hause, sondern in eine Kneipe. Irgendwann habe ich dann mit dem Trinken aufgehört, dafür aber mit dem Spielen angefangen. Und zwar nicht um Pfennige, sondern um sehr viel Geld.
Das habe ich auch in den Griff bekommen.
Während der letzten 10 Monate habe ich allerdings den Vogel abgeschossen.
Ich habe eine Affäre mit unserer Mieterin begonnen, die bei uns im Haus wohnt und auch verheiratet ist und Kinder hat. Mit dem Meine Frau und ich waren sogar sehr eng mit diesem Paar befreundet. Und die Frau und ich haben heimlich das Verhältnis gehabt.
Bis vor vier Wochen.Da habe ich meiner Frau alles erzählt. Dem Mann meiner Freundin habe ich eine eindeutige SMS geschickt. Es kam alles auf den Tisch.
Er hat seiner Frau noch am gleichen Tag alles verziehen. Und sie hat alles so geschickt gedreht, daß ich nun der alleinige Schuldige sein soll. Sie hat ihrem Mann bis ins kleinste Detail alles erzählt. Und er hat nichts besseres zu tun, als zu meiner Frau zu rennen und ihr auch alles zu erzählen. Als wenn ich ihr nicht schon genug weh getan hätte.
Jetzt herrscht hier ein Zustand, den man gar nicht beschreiben kann. Meine Frau und ich leben noch gemeinsam in unserem Haus. Jeder für sich.
Ich weiß nicht wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Das Haus gehört uns gemeinsam, und für die Schulden hat sie immer mit unterschrieben. Sie macht mir noch die Büroarbeit, und darüber können wir auch sprechen. Aber so bald ich beginnen möchte davon zu sprechen, wie es denn jetzt mit uns weiter geht, blockt sie ab. Ich komme mir vor wie ein Fremder neben ihr, denn so behandelt sie mich.Mittlerweile weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Manchmal möchte ich ganz einfach vor die Wand fahren. Aber dann steht sie allein vor dem Schuldenberg.
Es ist mir erst jetzt bewußt geworden, wie sehr ich sie liebe und das ich nicht auf sie verzichten kann.
REICHLICH SPÄT!