Ich war
nicht so konsequent wie Du, sondern habe erst mein Kind groß gezogen und mich in Arbeit vergraben, verdrängt was ich leider nie genau nachweisen konnte und versucht, ein schönes Familienleben aufzubauen.
Mein Kind ist gut gelungen und mittlerweile erwachsen.
Das Familienleben brach auseinander, als das Kind das Haus verlies.
Ich war ständig allein, mein Mann machte immer, was er wollte, wir arbeiteten zusammen, also mußten wir nicht noch die Freizeit zusammen verbringen.
Ich wurde immer unglücklicher und depressiver.
Wenn ich mal den Versuch machte, mich bei einem Familienmitglied auszusprechen, wurde mir gesagt, mir gehe es zu gut, dann mußte ich mir ihre Probleme anhören.
Ich fing an, an meinen freien Tagen auch etwas für mich zu machen. Meinem Mann war das recht, so plagte ihn kein schlechtes Gewissen. Es füllte mich aber nie richtig aus.
Letztendlich hatte mein Mann eine Freundin, die bis ins Haus kam und bei uns übernachtete, wenn ich nicht da war.
Erst war ich stinwütend, hatte schlaflose Nächte und hasste die Freundin.
Dann kam der Punkt, als ich mich fragte, warum ICH eigentlich wütend und deprimiert bin. Schließlich war ICH die Betrogene und musste mich wg. den 2 Leuten, die mich bloß stellten und lächerlich machten nicht auch noch selber fertig machen. Ich sagte meinem Mann, er solle glücklich werden mit seiner Geliebten, ich suche mir jetzt auch eine Affaire.
Als es so weit war, sollte ich mich entscheiden.
Ich muß jetzt noch lachen.
Erst betrügt er mich jahrelang und dann lässt er es auch noch auf eine Machtprobe ankommen.
Er hätte nie gedacht, das ich gehe.
Als ich ausgezogen bin, war es wie eine Befreiung für mich.
Auch nach über 2 Jahren bereue ich den Schritt nicht.
Ich hatte einen Mann, Geschäft, großes Grundstück, war angesehen.
Jetzt habe ich einen Freund, der mich auf Händen trägt, ein Zimmer, eine Arbeit und bin glücklich.
Da wo ich hingezogen bin, kennt mich kein Mensch.
Mir fehlt manchmal die Gesellschaft einer Freundin, mein Garten, meine Eltern und Geschwister (die ich anrufen kann), aber sonst nichts.
Am Anfang war ich noch sehr gebeutelt von Gefühlen, habe geweint und wußte selber nicht warum, das ist jetzt auch weg.
Mich zu trennen war eine Entscheidung, für die ich Jahre gebraucht habe, ich war lange Zeit unglücklich.
Noch was - wenn man einmal betrogen wurde, das vergisst man nicht.
Man kann es verdrängen und versuchen, weiter zu machen, doch der Vertrauensbruch ist einfach da.
Du wirst Dein leben auch wieder in den Griff bekommen, denk immer daran, Du und Deine Kinder, Ihr seid das Wichtigste in Deinem leben.
Dein Mann hat seine Chance vertan.
Nimmst Du ihn zurück, macht er es immer wieder, weil er damit davon kommt.
Trotzdem viel Glück!