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Forum / Liebe & Beziehung

Hilfe mein Verlobter kifft

Letzte Nachricht: 13. April 2021 um 15:35
N
neilos_23581930
13.04.21 um 8:14

Hallo liebe Community,

Ich brauche dringend Rat, da ich in meinem direkten Umfeld mit niemandem darüber reden kann und ich nicht mehr weiß was ich noch tun soll.
Mein Verlobter J. und ich führen an sich eine sehr harmonische Beziehung, wenn es da nur dieses eine Thema nicht geben würde, nämlich sein Gras..
Er hat früher schon gelegentlich mal einen Joint geraucht bevor wir zusammen gekommen sind und dann aber ne ganze Zeit eben nicht mehr.
Ein Freund von ihm hat ihm den Flo ins Ohr gesetzt, dass man sich Cannabis auch auf Rezept holen kann. J hatte dann auf einmal nichts anderes mehr im Sinn als einen Arzt zu finden, der ihm so ein Rezept ausstellt. Angeblich braucht er es wegen starker Schmerzen, von denen ich aber weiß, dass sie gelogen sind, weil er mir das selbst verraten hat. Das ist nur seine Story, um an das Rezept zu kommen. Ich dachte mir wenn ers nur ab und zu macht wie er es mir suggeriert hat - was solls. Dann lieber so wie wenn er sich was auf der Straße holt und noch strafbar dabei macht. Der Deal war, dass er nur in "seinem" Zimmer raucht und die Tür dabei zu ist. Das "ab und zu" war aber wieder nur eine Lüge damit ich zustimme. Seitdem konsumiert er mehrmals täglich, anfangs hat er Joints geraucht und mittlerweile ist er auf ne Bong umgestiegen. Alleine vor der Arbeit raucht er vier Töpfe und sobald er heimkommt mindestens zwei am Stück. So geht das dann den ganzen Abend, mindestens einmal pro Stunde geht er in sein Zimmer und kifft. Da er von seinem Arzt nur eine begrenze Menge bekommt (1g pro Tag) beschafft er sich nun noch zusätzlich anderweitig Gras, weil ihm das nicht mehr ausreicht. Seit neuestem träumt er nun auch davon selber welches anzubauen, um Geld zu sparen. Im großen und ganzen gibt er aktuell pro Monat 500 Euro für sein Cannabis aus. Wenn ich das Thema anspreche mault er mich nur an und wird sauer. 
Wie gesagt an sich ist unsere Beziehung sehr harmonisch, er sorgt sich um mich, bringt mir morgens Kaffee ans Bett usw. Allerdings können wir kaum noch was unternehmen, ohne dass er stinkig wird, weil er heim und kiffen möchte. Freunde einladen geht auch schon lange nicht mehr, weil es bei uns trotz der geschlossenen Tür einfach immer nach Gras riecht. Wenn ich mich mit Freunden treffe kommt er kaum noch mit, weil er lieber zuhause bleibt und sich wegbeamt. Meine Freunde wissen nichts davon, zumindest nicht dass es so viel und für mich so belastend ist. 
Ich habe auch schon mehrfach versucht mit ihm zu reden, aber das prallt einfach ab wie an einer Wand und endet dann im Streit. 
Wir wollen in drei Monaten heiraten und eigentlich auch ein Kind, aber so kann ich mir weder das eine noch das andere vorstellen. Als wir uns verlobt haben gab es das Thema Cannabis noch nicht. Er weiß wie sehr es mich stört, aber macht trotzdem einfach weiter. Das macht mich sehr traurig, weil ich dadurch immer mehr das Gefühl habe, dass die Beziehung ihm egal ist solang er kiffen kann.
Was kann ich nur tun, um an ihn ranzukommen? Ich will ihn nicht verlieren, aber so habe ich mir meine Zukunft einfach auch nicht vorgestellt..

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K
kleines90
13.04.21 um 8:31

Guten Morgen,

erst einmal tut es mir sehr leid, dass Du in solch einer Situation steckst.

Wie lange kifft er denn schon so exzessiv? Liegt das auch an seinem Umfeld? Aus meiner Sicht klingt es so.

Fakt ist, Du kannst Menchen nicht verändern und wenn sie sich in einer Suchspirale befinden, leider noch weniger. Eine Veränderung kann nur durch Einsicht und den Wunsch des Abhängigen (und das ist er wohl definitiv) eintreten,.. die Chancen darauf erachte ich, auch aus eigener Erfahrung, als sehr gering.

Eine Hochzeit und gar Kinder sollten in diesem Fall sehr gut überlegt werden (und aus meiner Sicht solltest Du es im jetztigen Zustand auch beides nicht ernsthaft in Erwägung ziehen).

Hast Du schon einmal überlegt, ihm die Pistole auf die Brust zu setzen und zu gehen?
Mit etwas Glück wacht er so auf, mit etwas Pecht hast Du dich aber zumindest aus dieser doch recht aussichtslosen Situation befreit..

Ich wünsche Dir zumindest alles Gute

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N
neilos_23581930
13.04.21 um 8:46
In Antwort auf kleines90

Guten Morgen,

erst einmal tut es mir sehr leid, dass Du in solch einer Situation steckst.

Wie lange kifft er denn schon so exzessiv? Liegt das auch an seinem Umfeld? Aus meiner Sicht klingt es so.

Fakt ist, Du kannst Menchen nicht verändern und wenn sie sich in einer Suchspirale befinden, leider noch weniger. Eine Veränderung kann nur durch Einsicht und den Wunsch des Abhängigen (und das ist er wohl definitiv) eintreten,.. die Chancen darauf erachte ich, auch aus eigener Erfahrung, als sehr gering.

Eine Hochzeit und gar Kinder sollten in diesem Fall sehr gut überlegt werden (und aus meiner Sicht solltest Du es im jetztigen Zustand auch beides nicht ernsthaft in Erwägung ziehen).

Hast Du schon einmal überlegt, ihm die Pistole auf die Brust zu setzen und zu gehen?
Mit etwas Glück wacht er so auf, mit etwas Pecht hast Du dich aber zumindest aus dieser doch recht aussichtslosen Situation befreit..

Ich wünsche Dir zumindest alles Gute

Danke für die lieben Worte.


So exzessiv ist es seit nem guten viertel Jahr. In seinem Umfeld gibt es nur besagten Kumpel, der ebenfalls kifft. Wieviel es bei dem ist, weiß ich allerdings nicht, da er sehr viel Sport macht denke ich aber dass es deutlich weniger ist als bei meinem Verlobten. 

Das Thema Sucht habe ich schon mehrfach angesprochen

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K
kleines90
13.04.21 um 8:50

Also,..
Wenn Deinem Verlobten Betrug beim Arzt, 500€ pro Monat etc. kein zu großer "Einsatz" sind, dann ist das definitiv eine Sucht (das weißt Du so gut wie ich), aber einem Süchtigen zu sagen, dass er Suchtkrank ist, lohnt sich nicht.
Süchtige haben immer "alles unter Kontrolle", "das im griff" und du sollst bitte "chillen, weil alles gut ist".
Ich befürchte, dass die Spirale sich in diesem Fall weiter abwärts drehen wird.. dass ihm kiffen mehr bedeutet, als gemeinsame Ausflüge, ist ja schon wegweisend.

Könntest Du für eine Weile irgendwo unterkommen? Um das mal zu durchdenken und vor allem um ihm die Möglichkeit zu geben, das zu durchdenken?

Wenn Du möchtest, schreib mir auch gerne eine pn.

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N
neilos_23581930
13.04.21 um 8:50

Zu früh abgesendet 🤗

.. angesprochen, auch das Thema Hilfe. Die Antwort ist bei beidem jedoch die gleiche. Er sei nicht süchtig und könne jederzeit aufhören, er tut es nur nicht weil er ja nicht muss und es für ihn keinen Grund dazu gibt (also wohl auch nicht mich)

Das habe ich tatsächlich schonmal überlegt, aber eigentlich will ich ihn ja nicht erpressen nach dem Motto "die Drogen oder ich". Er soll es ja von sich aus wollen. Ich würde so gerne an ihn rankommen, damit er eben von sich aus merkt was er gerade aufs Spiel setzt, aber weiß eben nicht wie. 

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K
kleines90
13.04.21 um 9:02

Dass Du ihn nicht under Druck setzen möchtest, verstehe ich- nur versuch doch mal, an Dich zu denken.
Dich beschäftigt die Situation und tut Dir nicht gut.
Was willst Du nun tun? ihn in 3 Monaten heiraten? Nicht, dass er vom Standesamt aus direkt erst mal heim "muss", statt Fotos zu machen, dem Sektempfang beizuwohnen etc.

DU musst zusehen, dass Du Deine Gedanken sortieren kannst. Er wird dies zwangsläufig auch tun oder sich eben noch mehr zudröhnen.. glaub mir, wer Aussagen wie "ich habs im Griff, könnte jederzeit aufhören" bringt, hat lange den bezug zur Realität verloren..

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B
beautifulmind89
13.04.21 um 9:54

Du musst dich der Realität stellen.

Du hast einen Drogensüchtigen Partner, der meilenweit davon entfernt ist, sich helfen zu lassen und sein Leben zu verändern.

Du hast zwei Möglichkeiten: Seine Sucht akzeptieren. Damit leben, dass niemals ein normales Leben möglich sein wird und du auch mit keinem Abhängigen eine Familie gründen solltest und somit ein eventueller Kinderwunsch für dich ins Wasser fälltt.

Oder: Du bist konsequent und trennst dich. Vielleicht kommt er dann zur Besinnung und öässt sich helfen. Wenn nicht, hast du die Chance, nicht als Co-Abhängige ein tristes dasein zu fristen, sondern einen Partner zu finden, der im Leben steht, Unternehmungen mit dir macht, ihr eine Familie gründen könnt und ein Leben ohne Drogenmissbrauch möglich ist.

Die Entscheidung lliegt bei dir. Aber sei nicht so naiv und denke, dass wenn du bleibst, sich etwas ändert. Wenn du bei ihm bleibst, dann darfst du auch nicht mehr jammern, denn du bist freiwillig in dieser Beziehung und hast sie dir so ausgesucht.

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cefeu1
cefeu1
13.04.21 um 11:00

Hallo,

komm bitte auf jeden Fall weg von dem Gedanken, ihn ändern zu wollen. Du kannst nen anderen Menschen nicht ändern. Du kannst ihn auch nicht mit Absicht dazu bringen, endlich "die Augen zu öffnen" und seine Sucht "einzusehen". Sowas passiert von selber, meistens erst wenn jemand tief genug fällt, also genug negative Konsequenzen erlebt, oder auch nie. Es gibt ja auch Raucher, die trotz Beinamputation, Schlaganfall und Lungenkrebs weiter qualmen, und beim Kiffen sind die gesundheitlichen Folgen nicht mal so gravierend.

Klar könnte er "aufwachen", wenn du dich von ihm trennst - aber halt nicht, wenn du damit nur ne Drohkulisse aufbaust und die Trennung gar nicht ernst meinst, denn das wird er ja merken.

Also akzeptier die Realität erstmal so, wie sie ist, und dann überleg, was du damit anfangen willst.

lg
cefeu

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H
holzmichel
13.04.21 um 11:26
In Antwort auf neilos_23581930

Hallo liebe Community,

Ich brauche dringend Rat, da ich in meinem direkten Umfeld mit niemandem darüber reden kann und ich nicht mehr weiß was ich noch tun soll.
Mein Verlobter J. und ich führen an sich eine sehr harmonische Beziehung, wenn es da nur dieses eine Thema nicht geben würde, nämlich sein Gras..
Er hat früher schon gelegentlich mal einen Joint geraucht bevor wir zusammen gekommen sind und dann aber ne ganze Zeit eben nicht mehr.
Ein Freund von ihm hat ihm den Flo ins Ohr gesetzt, dass man sich Cannabis auch auf Rezept holen kann. J hatte dann auf einmal nichts anderes mehr im Sinn als einen Arzt zu finden, der ihm so ein Rezept ausstellt. Angeblich braucht er es wegen starker Schmerzen, von denen ich aber weiß, dass sie gelogen sind, weil er mir das selbst verraten hat. Das ist nur seine Story, um an das Rezept zu kommen. Ich dachte mir wenn ers nur ab und zu macht wie er es mir suggeriert hat - was solls. Dann lieber so wie wenn er sich was auf der Straße holt und noch strafbar dabei macht. Der Deal war, dass er nur in "seinem" Zimmer raucht und die Tür dabei zu ist. Das "ab und zu" war aber wieder nur eine Lüge damit ich zustimme. Seitdem konsumiert er mehrmals täglich, anfangs hat er Joints geraucht und mittlerweile ist er auf ne Bong umgestiegen. Alleine vor der Arbeit raucht er vier Töpfe und sobald er heimkommt mindestens zwei am Stück. So geht das dann den ganzen Abend, mindestens einmal pro Stunde geht er in sein Zimmer und kifft. Da er von seinem Arzt nur eine begrenze Menge bekommt (1g pro Tag) beschafft er sich nun noch zusätzlich anderweitig Gras, weil ihm das nicht mehr ausreicht. Seit neuestem träumt er nun auch davon selber welches anzubauen, um Geld zu sparen. Im großen und ganzen gibt er aktuell pro Monat 500 Euro für sein Cannabis aus. Wenn ich das Thema anspreche mault er mich nur an und wird sauer. 
Wie gesagt an sich ist unsere Beziehung sehr harmonisch, er sorgt sich um mich, bringt mir morgens Kaffee ans Bett usw. Allerdings können wir kaum noch was unternehmen, ohne dass er stinkig wird, weil er heim und kiffen möchte. Freunde einladen geht auch schon lange nicht mehr, weil es bei uns trotz der geschlossenen Tür einfach immer nach Gras riecht. Wenn ich mich mit Freunden treffe kommt er kaum noch mit, weil er lieber zuhause bleibt und sich wegbeamt. Meine Freunde wissen nichts davon, zumindest nicht dass es so viel und für mich so belastend ist. 
Ich habe auch schon mehrfach versucht mit ihm zu reden, aber das prallt einfach ab wie an einer Wand und endet dann im Streit. 
Wir wollen in drei Monaten heiraten und eigentlich auch ein Kind, aber so kann ich mir weder das eine noch das andere vorstellen. Als wir uns verlobt haben gab es das Thema Cannabis noch nicht. Er weiß wie sehr es mich stört, aber macht trotzdem einfach weiter. Das macht mich sehr traurig, weil ich dadurch immer mehr das Gefühl habe, dass die Beziehung ihm egal ist solang er kiffen kann.
Was kann ich nur tun, um an ihn ranzukommen? Ich will ihn nicht verlieren, aber so habe ich mir meine Zukunft einfach auch nicht vorgestellt..

Also eine harmonische Beziehung schaut in meinen Augen wirklich anders aus.
Er ist da ziehmlich tief rein gerutscht und braucht dringend Hilfe, falls er da wieder raus will. Sollte er das nicht erkennen wird es schwer für euch.
Dein bzw. Euer lleben leidet massiv unter seiner Sucht.
Meiner Meinung nach hilft da nur, da er es ja so überhaupt nicht sieht, die Pistole auf der Brust.
Sag ihm das du so nicht weiter machen kannst und willst. Dann wirst du sehen was ihm an dir liegt.

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D
decembersnow
13.04.21 um 12:05

Nun ja, überleg schnell ob das für dich eine Zukunft hat wenn du von einer Verlobung sprichst. 

Ich selbst will i.wann Kinder und für mich wäre es keine Option einen Partner zu haben der regelmäßig Drogen konsumiert. Signalisiert ja dem Kind dass das auch vollkommen ok ist. 
Versuchen ihn zu ändern wird, wie andere bereits erwähnt haben, eher schwierig. 

Für mich ist Drogen konsum eher etwas unreifes. Anders ist natürlich die Sache wenn man es aus medizinichen Gründen benötigt.  

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N
neilos_23581930
13.04.21 um 14:03
In Antwort auf cefeu1

Hallo,

komm bitte auf jeden Fall weg von dem Gedanken, ihn ändern zu wollen. Du kannst nen anderen Menschen nicht ändern. Du kannst ihn auch nicht mit Absicht dazu bringen, endlich "die Augen zu öffnen" und seine Sucht "einzusehen". Sowas passiert von selber, meistens erst wenn jemand tief genug fällt, also genug negative Konsequenzen erlebt, oder auch nie. Es gibt ja auch Raucher, die trotz Beinamputation, Schlaganfall und Lungenkrebs weiter qualmen, und beim Kiffen sind die gesundheitlichen Folgen nicht mal so gravierend.

Klar könnte er "aufwachen", wenn du dich von ihm trennst - aber halt nicht, wenn du damit nur ne Drohkulisse aufbaust und die Trennung gar nicht ernst meinst, denn das wird er ja merken.

Also akzeptier die Realität erstmal so, wie sie ist, und dann überleg, was du damit anfangen willst.

lg
cefeu

Von den Gedanken bin ich schon lange weggekommen. Ich kenne genug, die lange Zeit (Zigaretten) geraucht haben und weiß, dass das aufhören nur klappt wenn man es von sich aus will. Ist zwar vielleicht nicht ganz vergleichbar, aber zumindest etwas.. 

Danke für deinen Rat, mehr wie akzeptieren und die Konsequenzen daraus ableiten bleibt mir wohl eh nicht übrig

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N
neilos_23581930
13.04.21 um 14:08
In Antwort auf decembersnow

Nun ja, überleg schnell ob das für dich eine Zukunft hat wenn du von einer Verlobung sprichst. 

Ich selbst will i.wann Kinder und für mich wäre es keine Option einen Partner zu haben der regelmäßig Drogen konsumiert. Signalisiert ja dem Kind dass das auch vollkommen ok ist. 
Versuchen ihn zu ändern wird, wie andere bereits erwähnt haben, eher schwierig. 

Für mich ist Drogen konsum eher etwas unreifes. Anders ist natürlich die Sache wenn man es aus medizinichen Gründen benötigt.  

Die Zeit ist genau das Problem und davon hab ich nicht mehr so viel bis zur geplanten Hochzeit. Sonst naja würde ich einfach noch etwas die Beine still halten und hoffen, dass die Phase vorbei geht. Und wenn nicht, dann hab ich es zumindest lange genug versucht.

Für mich auch, mit Mitte 30 sollte man eigentlich reifer sein. Wenn es aus medizinischen Gründen benötigt wird, ist das natürlich ein anderes Thema. Ist es in seinem Fall aber nicht.

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F
flor19942
13.04.21 um 15:35
In Antwort auf neilos_23581930

Hallo liebe Community,

Ich brauche dringend Rat, da ich in meinem direkten Umfeld mit niemandem darüber reden kann und ich nicht mehr weiß was ich noch tun soll.
Mein Verlobter J. und ich führen an sich eine sehr harmonische Beziehung, wenn es da nur dieses eine Thema nicht geben würde, nämlich sein Gras..
Er hat früher schon gelegentlich mal einen Joint geraucht bevor wir zusammen gekommen sind und dann aber ne ganze Zeit eben nicht mehr.
Ein Freund von ihm hat ihm den Flo ins Ohr gesetzt, dass man sich Cannabis auch auf Rezept holen kann. J hatte dann auf einmal nichts anderes mehr im Sinn als einen Arzt zu finden, der ihm so ein Rezept ausstellt. Angeblich braucht er es wegen starker Schmerzen, von denen ich aber weiß, dass sie gelogen sind, weil er mir das selbst verraten hat. Das ist nur seine Story, um an das Rezept zu kommen. Ich dachte mir wenn ers nur ab und zu macht wie er es mir suggeriert hat - was solls. Dann lieber so wie wenn er sich was auf der Straße holt und noch strafbar dabei macht. Der Deal war, dass er nur in "seinem" Zimmer raucht und die Tür dabei zu ist. Das "ab und zu" war aber wieder nur eine Lüge damit ich zustimme. Seitdem konsumiert er mehrmals täglich, anfangs hat er Joints geraucht und mittlerweile ist er auf ne Bong umgestiegen. Alleine vor der Arbeit raucht er vier Töpfe und sobald er heimkommt mindestens zwei am Stück. So geht das dann den ganzen Abend, mindestens einmal pro Stunde geht er in sein Zimmer und kifft. Da er von seinem Arzt nur eine begrenze Menge bekommt (1g pro Tag) beschafft er sich nun noch zusätzlich anderweitig Gras, weil ihm das nicht mehr ausreicht. Seit neuestem träumt er nun auch davon selber welches anzubauen, um Geld zu sparen. Im großen und ganzen gibt er aktuell pro Monat 500 Euro für sein Cannabis aus. Wenn ich das Thema anspreche mault er mich nur an und wird sauer. 
Wie gesagt an sich ist unsere Beziehung sehr harmonisch, er sorgt sich um mich, bringt mir morgens Kaffee ans Bett usw. Allerdings können wir kaum noch was unternehmen, ohne dass er stinkig wird, weil er heim und kiffen möchte. Freunde einladen geht auch schon lange nicht mehr, weil es bei uns trotz der geschlossenen Tür einfach immer nach Gras riecht. Wenn ich mich mit Freunden treffe kommt er kaum noch mit, weil er lieber zuhause bleibt und sich wegbeamt. Meine Freunde wissen nichts davon, zumindest nicht dass es so viel und für mich so belastend ist. 
Ich habe auch schon mehrfach versucht mit ihm zu reden, aber das prallt einfach ab wie an einer Wand und endet dann im Streit. 
Wir wollen in drei Monaten heiraten und eigentlich auch ein Kind, aber so kann ich mir weder das eine noch das andere vorstellen. Als wir uns verlobt haben gab es das Thema Cannabis noch nicht. Er weiß wie sehr es mich stört, aber macht trotzdem einfach weiter. Das macht mich sehr traurig, weil ich dadurch immer mehr das Gefühl habe, dass die Beziehung ihm egal ist solang er kiffen kann.
Was kann ich nur tun, um an ihn ranzukommen? Ich will ihn nicht verlieren, aber so habe ich mir meine Zukunft einfach auch nicht vorgestellt..

Heii,

Ich wünsche dir ganz viel Kraft mit dieser Situation klarzukommen, denn die wirst du brauchen.

Die Hochzeit würde ich momentan auf Eis legen oder sogar ganz abblasen. Solange er seine Sucht nicht mal erkennt, würde ich ihn niemals heiraten.

Es gibt Beratungsstellen für Angehörige von Suchtkranken. Ich würde dir raten, dort mal nachzufragen und dich beraten zu lassen.

Du wirst deinen Freund nicht ändern können. Er ist süchtig und erkennt das nicht. Er hat noch einen langen Weg vor sich. Du musst dir überlegen, ob du diesen Weg mit ihm gehen willst oder nicht. Einfach ist ein Entzug nicht...

Viel Kraft!

 

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