Seit April letzten Jahres bin ich (34) mit meinem Freund (32) zusammen. Wir führen eine Fernbeziehung, sehen uns jedes Wochenende und sind total ineinander verliebt. Der Mann tut sehr viel für mich und zeigt mir immer wieder, dass er mich liebt. Ich fühle mich wohl und geborgen bei ihm. Weil mein Freund einen Bauernhof hat und an seinen Tieren hängt, wünscht er sich, dass ich mir eines Tages einen Job in seiner Nähe suche und zu ihm ziehe. Mir gefällt es sehr gut in seiner Gegend, ich mag das Leben auf dem Land und verstehe mich super mit seiner Mutter, die auch auf dem Hof lebt.
Nun gibt es ein Problem. Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, dass mein Freund zum Jähzorn neigt. Ich kenne ihn seit ca. 1,5 Jahren und habe ihn früher nie so erlebt. Im Freundeskreis ist er der liebste, netteste und hilfsbereiteste Mensch, den man sich vorstellen kann. Im Umgang mit seiner Mutter kann er aber ein richtiges Ekelpaket sein. Er wird im Gespräch mit ihr immer wieder sehr laut und schreit dann minutenlang durch die Gegend, was ich früher nie von ihm gedacht hätte. Seine Mutter ist kein schwieriger Mensch und v. a. provoziert sie ihn keineswegs mit irgendwelchen Worten, im Gegenteil. Sie tut sehr viel für ihren Sohn, macht die ganze Arbeit auf dem Hof, wenn er übers Wochenende bei mir oder anderweitig unterwegs ist und holt uns mitten in der Nacht mit dem Auto von irgendwelchen Festen ab.
Mein Freund bezeichnet sein Verhältnis zu seiner Mutter als einwandfrei und sagt immer wieder, dass er ihr sehr dankbar sei, weil sie so viel für ihn macht. Das widerspricht aber total dem Verhalten, welches er ihr gegenüber an den Tag legt. Ich denke er ist so, weil sie sich nicht abgrenzen kann und er bei ihr keine Konsequenzen befürchten muss. Nun habe ich Angst, dass er irgendwann auch zu mir so sein wird, falls ich eines Tages zu ihm ziehe. Vor ein paar Tagen hat er auch mich auf eine harmlose Frage angepflaumt, wobei ich ihn sofort gestoppt und ihm klipp und klar gesagt habe, dass ich nicht seine Mutter bin und so ein Verhalten nicht akzeptiere. Er hat sich dann bei mir entschuldigt. Trotzdem bin ich nicht überzeugt. Seine Wutausbrüche sind keine Seltenheit. Das passiert fast jeden Tag, wenn ich dort bin und meistens sogar mehrmals täglich.
Als ich ihn vor ein paar Tagen darauf angesprochen habe, kam von ihm: Das wäre bei ihm in der Familie schon immer so gewesen und bei ihnen auf dem Hof ganz normal. Also null Einsicht.
Was nun? Einfach meine eigene Wohnung behalten und hoffen, dass er mir gegenüber nicht so wird?