hallo @all,
ich habe lange überlegt meine Gedanken niederzuschreiben, aber jetzt bin ich soweit und vielleicht kann mir jemand da draußen helfen.
Ich war 11 Jahre mit meinem Ex Partner zusammen-wir haben vier gemeinsame Kinder-waren aber nie verheiratet. In unserer Beziehung lief einiges schief und das schlimmste war dann, daß wir beide vor Gericht standen und zu einer Haftstrafe verurteilt wurden. Während der Haftzeit habe ich mich von Ihm getrennt-zuvor hatte ich nie den Mut Ihn zu verlassen. Nun geschah es, daß ich noch in der Haft einen anderen Mann kennenlernte. Wir verliebten uns, es war ein Gefühl das ich noch nie zuvor hatte. Wir heirateten noch in der Haft.
Ich wurde im November 2009 entlassen-mein jetziger Mann bekam dann zu diesem Zeitpunkt erstmals Ausgänge und Urlaube. Die haben wir natürlich zusammen verbracht. Es schien alles perfekt. Er versteht sich super mit den Kindern. Ich konnte zum ersten mal lieben und habe es zugelassen geliebt zu werdenEr hat alles für mich getan. Im Oktober 2010 sollte er entlassen werden, nach fünf Jahren Haft. Es verschob sich. Er fand Arbeit trotz Haft-kam immer öfter nach Hause. Aber irgendwie spürte ich eine Veränderung. Ich schob es immer auf die Anspannung wegen der Entlassung nach so langer Zeit.
Dann im Dezember an einem Sonntag fragte ich Ihn, was eigentlich los ist? Er druckste rum---dann sagte er --er habe nicht mehr das Gefühl mich zu lieben wie am Anfang. Er könne nicht mehr sagen das er mich liebt. Eine Welt ist in mir zusammengebrochen. So kurz vor der Entlassung. Jetzt wo sich alles zum guten wenden sollte, wo wir unser Leben endlich richtig leben konnten---es war unbegreiflich für mich.
Es folgte eine Woche, wo ich durch die Hölle ging. Immer wieder fragte ich mich warum--konnte es nicht glauben. Dann kam seine Entlassung. Natürlich kam er nach Hause. Wir redeten---eine ganze Nacht lang. Er hatte Angst das alles nicht zu schaffen. Das er der Verantwortung nicht gewachsen ist für vier Kinder. Er war fünf Jahre lang allein in einer Zelle und kann nicht mit so vielen Personen in einer engen Wohnung leben. Er braucht einen Rückzugspunkt wo er auch mal abschalten kann. Wir führten tagelang so viele Gespräche--auf eine Art verstehe ich ihn, da ich selbst weiß wie eine Haftzeit ist. Bei mir waren es knapp zwei Jahre--bei Ihm über fünf.
Jetzt sind wir soweit, daß er sich in der Nähe ein kleines Appartment mieten möchte, wo er hin kann wenn es Ihm zuviel wird. Er möchte hier natürlich weiter wohnen, für uns da sein. Möchte es schaffen für seine Familie. So nennt er uns auch. Wir sind seine Familie. Das sagt er immer wieder. Aber, kann man wieder lieben? Kann Liebe kommen und gehen? Solte es nur eine momente Krise sein, wegen der Veränderung?
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll? Ich liebe Ihn so sehr--mehr als ich jemals jemand geliebt habe. Soll ich für diese Liebe kämpfen? Oder macht es mich kaputt?
Den Kindern haben wir natürlich die Situation erklärt, sie kommen auch damit klar, weil sie es ja nicht anders kennen. Er war ja vorher auch eher selten zuhause.
Vielleicht kann mir jemand von Euch helfen? Ich hoffe es so sehr!