Hallo,
ich versuche jetzt mal, meine Situation darzustellen. Ich bin Anfang 30, 12 Jahre liiert, 5 davon verheiratet, ein Haus mit Garten, Hund, fester Job. Eigentlich fehlen nur noch die Kinder... Eigenltich alles so, wie ich es mir gewünscht hatte...
In den Anfangsjahren underer Beziehung hatten wir sehr viel Streit. Er war noch mit jmd andrem zusammen, die er wg mir verlassen hat, hat mich aber am Anfang 1x mit ihr betrogen, er hat mich sehr eingeengt. Vieles wurde mir "madig" gemacht, was mir Freude bereitete. Ich hatte mit 20 auch noch mehr Bedürfnis mal auf den Putz zu hauen und zu feiern und wurde ausgebremst. Ich hatte ihn immer gern, aber nie das sichere Gefühl "Ja, das ist er für immer". Ich weiß nicht, ob ihr wisst, was ich meine. Es klingt jetzt blöd. Aber ich hab Freundinen, die sind sich irgendwann über diese Tatsache bewusst geworden. Ich nicht. Es lief einfach immer weiter. Wir hatten auch über Trennung gesprochen, es aber immer wieder probiert. Dabei muss ich sagen, dass mein Mann immer mehr darum gekämpft hat, dass ich ihn nicht verlasse als umgekehrt. Nach und nach wurde es besser. Vor 2,5 Jahren verliebte ich mich, ging fremd, wollte meinen Mann verlassen. Zuerst war ich völlig mit der Situation überfordert. Man denkt immer, fremdgehen tun nur andere. Der andere Mann wollte sofort, dass ich meinen Mann verlasse. Aber ich war wie gelähmt, wusste nicht, wie mein Leben weitergehen sollte (Schulden vom Haus etc). Als ich für mich spürte, dass ich nie mehr ohne meine "Affäre" sein wollte, war es schon zu spät. Klingt jetzt sicher doof. Aber solches Verliebtsein, solches Begehren hatte ich in dieser Intensität noch nie für meinen Mann empfunden. Dann war es aber schon zu spät. Ich wurde "fallengelassen". Ich versuchte, mich auf meinen Mann zu konzentrieren. Wollte nicht alles, was wir uns aufgebaut haben, wegschmeißen. Ich weiß, dass man nicht langfristig Schmetterlinge im Bauch hat. Aber wenn ich an schöne Dinge denken wollte, kam mir immer nur das Schlechte unserer Beziehung in den Sinn. die sorgenlose, verliebte Anfangszeit gab es nicht. Ich denke nur an Streit, Geschrei, Beleidigungen, betrogen worden sein, wenn ich an die ersten Wochen denke. Ich hab fast 2 Jahre gebraucht, um über meine Affäre hinwegzukommen. Mit der Beziehung lief es weiter. Mein Mann weiß es, hat mir verziehen. Vorgehalten hat er es mir aber trotzdem oft, was aber wohl verständlich ist.
Jetzt ging es mir ein paar Wochen besser. Aber ich fürchte, ich war nur frei im Kopf, weil ich den anderen Mann "überwunden" habe. Meine Bezeihung plätscherte im Alltag so vor sich hin. Wir streiten echt viel weniger als früher. Auf einer Fortbildung lernte ich jmd kenen. Wir fanden uns von Anfang an anziehend. Haben geflirtet. Eigentlich harmlos. Aber daheim ging der Kontakt weiter. Emails, Chat. Obwohl er ir gesagt hat, dass er nix festes will, bin ich zu ihm gefahren, habe die Nacht dort verbracht. Ich wollte ihn sehen. Jetzt schäme ich mich sehr und es tut mir auch weh, seither nix von ihm gehört zu haben. Man fühlt sich billig und schäbig.
Aber seit Jahren begehre ich meinen Mann nicht mehr körperlich. Ich glaube, ich empfinde eher Freundschaft. Leidenschaft gleich null. Klar wird das weniger im Laufe der Jahre. Aber sooo?
Wir haben über Trennung gesprochen. Mein Mann will mich auf gar keinen Fall verlieren. Will Ziele setzen, für die Beziehung, kämpfen, viel reden, unternehmen, mir Freiräume zugestehen. Es tut mir furchtbar weh. Ich weiß gar nicht, wie es weiter gehen soll. Auch finanziell. Ich habe Angst, alles zu verbauen und es echt zu bereuen. Ich hab meinen Mann gern. Aber wenn man jemanden liebt, dann tut man so etwas doch nicht, oder?? Unser ganzes Leben ist miteinander verankert. Wir haben so viel zusammen erreicht, aufgebaut. Ich muss nur einlenken. Ich hab im Moment überhaupt keine Kraft mehr, irgendwas zu tun für unsere Ehe. Wir haben stundenlange Gespräche geführt. Vieles hat seinen Ursprung in Dingen, die schon viele Jahre zurück liegen. Er meint, wir müssen die schönen Zeiten sehen, das Vergangene hinter uns lassen. Gucken, wie wir die Zukunft meistern. Aber es ist unmöglich, dass ich ihm sage, dass ich bei jmd anderem übernachtet hab. Wenn das dadurch allgemein bekannt wird, kann ich auswandern...
Ich bin total verzweifelt. Ich weiß, dass ich jetzt sicher von vielen beschimpft werde. Aber mich belastet das so. Kann ich da nochmal einlenken? Muss ich mich trennen, um nicht zum notorischen Fremdgänger zu mutieren? Häng ich an meinem Mann und ich hab einfach zu viel und es geht mir zu gut? Oder halten mich nur materielle Dinge? Bin ich nur aus Gewohnheit bei ihm geblieben? Gibt es noch eine Chance?