Hallo liebe Forenmitglieder,
ich hoffe ich hab meinen Beitrag in die richtige Kategorie gepackt.
Ich muss mir einfach was von der Seele tippen und vielleicht kann mir ja irgendwer etwas Sinnvolles zu all dem sagen.
Danke schonmal an alle, die das lesen.
Mit meinem Freund bin ich jetzt seit etwas über 2 Jahren zusammen.
Im Großen und Ganzen läuft das alles gut. Wir wohnen zusammen, er hat mir einen Antrag gemacht, wir streiten nicht übermäßig viel, wir blicken in die selbe Richtung und sind eifrig dabei uns eine Zukunft aufzubauen.
Wir sprechen über die Hochzeitplanung, über Kinder, über Lebensversicherungen und den Kauf einer Immobilie.
Dabei sind wir doch gerade erst 20 und 21 Jahre alt.
Und immer mehr habe ich das Gefühl, dass wir uns Verantwortung aufladen, die wir uns noch gar nicht aufladen müssten/sollten.
Ich weiß, dass ich mal Kinder haben möchte, dass ich mal in einem Haus leben will, dass ich eine schöne Hochzeit möchte usw. Aber muss dass alles in den nächsten zwei Jahren passieren?
Ich wünsche mir, dass ich noch eine Weile rauchen kann, bevor ich schwanger werde. Ich will mal mitten in der Woche trinken gehen können und nur 3 Stunden schlafen und am nächsten Tag verkatert zur Arbeit gehen und hoffen, dass das niemand mitbekommt.
Ich möchte mal zwei Wochen ans Meer zum zelten fahren können, ohne dass jemand anruft und sich beschwert, dass wir unseren Garten nicht pflegen (Hab mich von meinem Freund breitschlagen lassen in einen Kleingartenverein einzutreten und die Leute dort sind extrem pingelig)
Ich habe einfach das Gefühl, dass alles zu schnell geht, aber mein Partner ist unaufhaltsam.
Man muss dazu sagen, dass er aus einem sehr kaputten Elternhaus stammt (noch kaputter als meins und das will schon was heißen) und dass er sehr nach einem abgesicherten Leben strebt. Er ist sehr stolz darauf, (und ich natürlich auch) dass er in so jungen Jahren schon so erfolgreich auf Arbeit ist, sich eine schöne Wohnung leisten kann und eben schon jetzt ein recht bodenständiges Leben lebt. So wie er es eben in seiner Kindheit nie hatte.
Er hat nicht das Gefühl, dass er seine Jugend noch ausleben müsste, er will lieber schon ganz "erwachsen" sein.
Ich aber nicht.
Natürlich hab ich mit ihm gesprochen und er meinte dann, dass ich doch einfach mit meinen Freunden feiern gehen soll, mit meinen Freunden oder allein diese Dinge tun soll, die mir fehlen und er würde zuhause bleiben und sich eben um alles kümmern, (Garten, Katze,Steuererklärung, Immobilienkauf, Hochzeitsvorbereitungen etc)
darauf warten, bis ich bereit bin eine Familie zu gründen und ich könnte die Früchte seiner Arbeit ernten.
Aber das ist ja schwachsinnig. Ich wünsche mir ja, dass wir gemeinsam unseren Lebensweg bestreiten, dass wir gemeinsam richtig erwachsen werden, aber eben dass wir gemeinsam auch noch auskosten, dass wir jung sind. Dass eben noch keine Kinder, noch kein Haus, noch keine Kredite etc da sind. Aber alles was er tut ist immer mehr von diesem Rest Freiheit mit mehr Verantwortung vetreiben zu wollen.
Ich möchte mich aber auf keinen Fall von ihm trennen. Ich weiß nur nicht, wie wir unser Tempo aneinander anpassen sollen.
sorry, dass der Text so lang geworden ist.