werner6seh ich in vielen punkten anders
hallo werner,
offenheit hat für mich sehr stark mit verantwortungsübernahme zu tun, wenn es die andere person auch betrifft.
übrigens: was ist daran verkehrt, wenn du dich beim reden entlastest?
ich sehe da kein abwimmeln eines schlechten gewissens, im gegenteil, du würdest dich dazu klar bekennen. und wärest wahrscheinlich gezwungen, dich damit auseinanderzusetzen - nicht wie bisher im stillen kämmerlein, sondern mit der anderen person.
bei mir läuft es ähnlich wie bei herbstzeitlose, ich hätte gerade durch die *beichte* ein gutes gefühl und das vertrauen, dass ich mich verlassen kann. weil mein partner nicht kneift und vertuscht, sondern verantwortung übernimmt.
hatte was das betrifft einst eine art schlüsselerlebnis - er und ich waren kurz davor, ein paar zu werden, als er mir etwas niederschmetterndes in bezug auf mich bzw. auf ein *uns* erzählte.
er hätte es auf gar keinen fall sagen *müssen*, es war absolut freiwillig, und ihm war klar, dass er das risiko einging, mich dadurch (zumindest als beziehungspartnerin) zu verlieren.
das hat mich sehr beeindruckt - ich weiß gar nicht, wie ich es bezeichnen soll. hat was damit zu tun, dass es ihm wichtiger war, sich in seinen *wahren farben* zu zeigen, als eine oberflächliche harmonie aufzubauen bzw. aufrechtzuerhalten ... respekt vor dem anderen, mut, vertrauen, zum anderen und zu sich selbst, keine ahnung, was da noch zugehört.
seitdem möchte ich diese offenheit nicht mehr missen.
ich bin mir sicher, dass ich dadurch nicht *total beziehungsunfähig* bin. ich suche wahrscheinlich nur andere arten von beziehungen, nicht mehr und nicht weniger.
ich überlege, ob ich es als eine *strikte grundhaltung* bezeichnen würde - das hat sowas dogmatisches.
ich hab versucht, auch andere formen zu leben, aber im endeffekt zieht es mich dann doch wieder dorthin - aus dem einfachen grund, weil es sich - für mich - am besten anfühlt.
du schreibst, dass man dabei gefahr läuft, belogen zu werden. sehe ich auch so.
und finde es interessant - würde diese gefahr sich etwa verringern, wenn ich die *was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß-grundhaltung* an den tag legen würde?
ich glaub auch nicht, dass diese haltung zu klammern und einem zuviel an nähe führt. gerade wenn ich doch weiß, dass ich mich auf meinen partner verlassen kann, gibt es keinen grund, an meinem vertrauen zu zweifeln.
sicher gibt es da keinen konsens.
ich glaube aber, ich bevorzuge die schlacht und hab danach lieber ne narbe mehr, als das unterschwellige gefühl zu haben, dass da etwas umherwabert, was man nicht fassen kann ...
prävention? da schließ ich mich dem an, was larsen weiter oben geschrieben hat.
*sie muss überhaupt nichts wissen, was in der vergangenheit vorfiel, abgeschlossen ist und mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit nie wieder vorkommen wird* - das seh ich genauso.
liebe grüße