Hallo,
ich bin seit einem knappen Jahr mit meinem Freund zusammen und wahnsinnig in ihn verliebt, hatte von Anfang an das Gefühl, dass ich endlich den Richtigen gefunden habe und wir für immer zusammen bleiben werden. Denke, für ihn war es in den ersten Monaten genauso, dann hat sich herausgestellt, dass er ein sehr freiheitsliebender Mensch ist, der gerne mal verschwindet, auch für Tage- und wohl auch- zumindest immer mal- mehr als gesund dem Alkohol zuspricht, gerne bei seinen Kumpels mal hängenbleibt, immer mal unzuverlässig ist ect. Es gab immer wieder Stress, wir beide haben versucht, Kompromisse zu schließen, er hat "sein halbes Leben" für mich umgekrempelt, sagte er....
Bis ich genau heute vor drei Monaten gemerkt habe, dass ich schwanger bin (ich bin 44 Jahre, aber sehr jung geblieben, sehe noch gut aus, war früher sehr flippig, habe schon drei Kinder und wollte eigentlich auch keines mehr - er ist 40, auch sehr jugendlich und immer noch flippig, hat aus einer gescheiterten Ehe (auch wegen dieser Problematik - Kumpels, Saufen, Unzuverlässigkeit etc.) auch schon zwei große Kinder). Was danach kam, war alles nur noch die Härte! Entscheidung, ob ich das Kind bekomme, er hat sich distanziert von der Entscheidung, wäre dann wohl schon dazu gestanden, aber ich habe mich aus verschiedenen Gründen nicht getraut, das Kind auszutragen. Und habe abgetrieben, SCHRECKLICH, aber vom Kopf her die richtige Entscheidung, es hätte wahrscheinlich niemandem gut getan, auch nicht dem Kind, wenn ich es bekommen hätte. Zu viele Probleme: Geld, die bereits vorhandenen Kinder, allgemeine Situation, ungewisse Beziehung, die jüngste bin ich ja auch nicht mehr gerade...
Danach, es war Anfang März, war ich erstmal ziemlich fertig und hätte ihn gebraucht. Er hat zwar immer wieder versucht, mich aufzubauen, aber ich war in dieser Situation schwer zufrieden zu stellen, habe ihn wohl auch verbal öfters ziemich verletzt...letztendlich hat ers nicht gebracht, mir zu geben, was ich brauche...es gab Stress, Ärger, ich war sehr instabil...habe ihn unter Druck gesetzt, er ist geflüchtet (was er immer macht), hin un her - hat sich fast von mir getrennt...wollte eine Auszeit, hat sich überfordert gefühlt, kontrolliert, wieder mehr getrunken....
Okay, jetzt sind wir dabei, uns zusammen zu raufen, aber ich bin durch die ganze Geschichte und noch mehr dadurch, dass die Beziehung das alles nicht unbeschadet überstanden hat und sich irgendwas geändert hat (obwohl wir uns dazwischen schon nah sind)in eine völlige Abhängigkeit zu ihm geraten, habe schrecklich Angst, dass die Beziehung doch noch kaputt geht (ich neige zu Verlustängsten),will die anfängliche Illussion nicht aufgeben...kurz und nicht gut: statt mich auf meine Kinder und mich zu konzentrieren (habe einen 25jährigen kranken Sohn und einen knapp 11jährigen, der mich momentan sehr bräuchte, eigentlich, weil er in die Pubertät kommt auch eine männliche Bezugsperson) ist meine ganzes Denken und Fühlen völlig auf diesen Mann konzentriert, so dass meine massive Schlafstörung wieder aufgelebt ist und ich mich langsam aber sicher verliere. Nach außen hin versuche ich die Abhängigkeit nicht mehr so zu zeigen, damit er sich nicht bedrängt fühlt und weil ich mir auch blöd vorkomm. Aber innerlich...SHIT! Ich mach auch meine eigenen Sachen, aber gedanklich bin ich ständig bei der Beziehung. War jetzt ein paar Tage weg, nur um meine (nicht vorhandene) Unabhängigkeit zu demonstrieren, komme heim, er kommt abends, wir haben super Sex, er eröffnet mir, dass er früh um halb drei weg muss!!! Gestern am Samstag! Angeblich geschäftlich, aber er kann mir nix genaues sagen...Was soll ich nur tun?
Soll ich mit ihm reden? Abwarten, wie sich die Sache weiter entwickelt? Wenn ich nur nicht so abhängig wäre!! Aber durch sein Verhalten wird das gefördert! Ich liebe ihn wirklich sehr und ich bin alt genug zu wissen, was das bedeutet. Ich sehe das Gute in ihm, habe aber Angst um mich.
Alles ganz schön viel, Höre jetzt mal auf und hoffe sehr sehr, dass ihr mir antwortet.
Bineblue (hatte letzten Herbst schon ein Forum wegen Problemen in der Beziehung eröffnet)