Oje
Liebe Blossom,
ich kann das alles so gut nachvollziehen! Es ist genau ein Jahr her, daß ich erfahren habe, daß meine große Liebe Vater wird. Wir waren zu dem Zeitpunkt erst drei Monate getrennt. Die Trennung war von ihm ausgegangen, und er hatte behauptet, er müsse erstmal alleine sein. Nur komisch, daß seine Neue dann im Oktober bereits im dritten Monat war... Ich hätte ihn dafür hassen müssen. Aber nein...ich habe ihn im Nachhinein nur noch mehr geliebt, ihn auf einen Sockel gesetzt, den zu erreichen für jeden anderen unmöglich war.
Die Nachricht hat mich damals sehr getroffen. Ich hatte zwar einen neuen Freund, aber der war eigentlich völlig unbedeutend. Ich bin total zusammengebrochen. Habe wieder (wie nach der Trennung) angefangen, Beruhigungstabletten zu nehmen und so.
Der Kumpel von meinem Ex, der mir das alles erzählt hatte, berichtete mir dann wenig später (im November), die beiden würden ihre Hochzeit planen.
Zum Glück war der Tag, an dem ich das erfuhr, ein sehr außergewöhnlicher Tag, weil ich einen sehr interessanten (und später für mich wichtigen) Menschen kennenlernte. Nur diese Begegnung hielt mich von größeren Dummheiten ab.
Obwohl es mir sehr widerstrebte, bat ich den Kumpel von meinem Ex, keinen Kontakt mehr zu mir aufzunehmen und mir nichts mehr von ihm zu erzählen. Da wir nicht in derselben Stadt wohnen, habe ich seitdem von alledem nichts mehr gehört oder gesehen.
Geholfen hat es nur ein wenig. Ich denke nach wie vor sehr oft an ihn, egal, ob ich einen Partner habe oder nicht. Mehrmals täglich, glaube ich. Es tut immer noch ein wenig weh. Aber mit der Zeit ist der Schmerz weniger geworden. Vor ungefähr drei Monaten habe ich das letzte Mal deswegen geheult, und ich denke, ich schließe so langsam damit ab. Aber selbst jetzt kommen manchmal die alten Gefühle wieder hoch, und er fehlt mir tierisch. Dann fällt mir ein, daß er jetzt eine Frau und ein Kind hat, und das macht mich sehr traurig.
Aber ich versuche, es positiv zu sehen. Versuche mir vor Augen zu führen, wie glücklich er mich eine Zeit lang gemacht hat, solange es für uns beide bestimmt war. Ich erinnere mich mittlerweile gerne an unsere gemeinsamen Zeiten und Freunde und hoffe darauf, daß ich irgendwann ebenso glücklich mit jemandem sein werde, wie er es jetzt mit seiner kleinen Familie ist.
Ich denke, das ist einfach etwas, womit wir leben müssen. Irgendwie muß man versuchen, das Ganze als Erfahrung zu betrachten. Irgendwann werden wir sicher den Sinn darin erkennen, warum wir eine Zeit lang so leiden mußten.
Ich weiß, das ist nur eingeringer Trost. Aber in schlimmen Zeiten sage ich mir jetzt immer, daß es für mich sicher so vorgesehen ist, und daß alles irgendwann einen Sinn ergibt, auch wenn ich ihn vielleicht jetzt noch nicht erkenne.
Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du Dich bald besser fühlst!
Wenn Du Dich noch ein bißchen ausheulen mußt, kannst Du mir gerne ne Mail schreiben! :-)
Liebe Grüße