Bloß nicht!
Früher gab es viele solche Ehen, die nicht auf Liebe, aber zumindest auf gegenseitigem Respekt und Freundschaft beruhten - und sie gingen gut. "Gut" im Sinne dessen, was man als gut zu dieser Zeit ansah. Das hieß: Absicherung (zumeist der Frau), Familiengründung, Kinder kriegen, Kinder großziehen, Dynastien bzw. Familienbesitz verteidigen etc.
Heute ist das ein bisschen anders. Heute heiratet man in erster Linie aus Liebe - und das ist "gut" im heutigen Sinne. Ich finde es auch richtig und würde es nie anders wollen. Wer heute aus anderen Gründen heiratet, wird eventuell unglücklich. Ich sage nicht, dass es so sein MUSS, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch. Ich kenne selber einen solchen Fall. Ein Mann, der seine Frau eher aus Mitleid (blödes Elternhaus etc.) geheiratet hat. Sehr jung gewesen, sehr früh Kinder bekommen, natürlich mag er sie gern etc. - aber er liebt sie nicht. Er hat alles, was man sich wünschen kann: Eine Frau, die ihn heiß liebt, tolle Kinder, tollen Job, tolles Haus. Und er ist todunglücklich, so unglücklich, dass er am liebsten tot wäre, mit Mitte 40. Die Konsequenz wäre, seine Frau zu verlassen (Kinder sind erwachsen), er ist auch in eine andere wirklich verliebt - und genau das bringt er nicht übers Herz, weil er seine Frau zwar nicht liebt, aber mag und weil er davon ausgeht, dass sie das nicht überstehen würde. Also wird er sein Leben mit dieser Frau verbringen und unglücklichsein bis zum letzten Tag. Er kann mit ihr nicht reden, sie versteht ihn nicht, er versteht sie nicht, und er geht kaputt daran. Meine Meinung ist, dass auch seine Frau daran kaputt geht, aber er behauptet, sie würde das so akzeptieren, hauptsache, sie verliert ihn nicht.
Nein. Nein und nochmal nein. Tu dir das nicht an. Liebe ist ein großes Geschenk. eine Lebensgemeinschaft sollte nicht ohne Liebe stattfinden.