[gelöscht]Hmmmm ...
... zum einen:
Bulimie ist von der reinen Magersucht dahingehend doch sehr unterschiedlich. Eine Freundin, die Magersucht hatte, sagte einmal: "Ich möchte nur noch wie ein Geist umherwandern, ganz ohne Körper ...!" Ich hingegen wollte einfach nur schlank sein, sportlich ... - und nicht als Frau gesehen werden, wohl aber als Mensch (mit Körper).
Du hast noch nicht geschrieben, unter welcher ES Du leidest und wi schlimm es diesbzgl. wirklich um Dich steht ...!
Mir halfen damals leider auch keine Therapien, sondern der besagte Krankenhausaufenthalt - eine regelrechte Schocktherapie, da ich umgeben war von vielen Frauen, auch im jungen Alter, die neben mir mit künstlichem Darmausgang udn allerlei Schläuchen mitsamt Zwangsernährung lagen. Dieses Bild hat sich so sehr in mich eingebrannt, dass ich es dann doch endlich mal gechafft habe, dagegen anzukämpfen (ganz alleine nur für mich - in dieser Zeit war ich einige Jahre Single - hab mir die folglichen Beziehungsprobleme ebenso erspart, denn diese noch oben drauf zu kriegen, macht den Kampf ganz bestimmt nicht leichter!). Irgendwie hörte damit auch so nebenbei das Kalorienzählen auf, irgendwann verbannte ich sogar die Waage - und heute, mit 38 Jahren, bin ich noch immer superschlank (54kg bei 1,72m), fühle mich aber sehr wohl mit diesem Gewicht (kein Ekel - wobei ich den so gesehen auch nie so dolle hatte) - und das wichtigste: Ich halte es, ohne drauf achten zu müssen. Ich kann futtern was ich will (gut, ich ess allgemein recht wenig, aber das ist nicht mehr erzwungen!). Wobei ich auch gestehen muss: Sollte ich zu viel an Distress abkriegen, lande ich auch heute noch ab und an auf der Schüssel. Nicht mal gewollt,aber mein Magen streikt - er verdaut schlichtweg nicht - und mir ist Stunden danach noch schlecht - dann lieber raus mit dem Zeugs! Mit so ein paar Nachwehen und Folgen werd ich wohl noch mein ganzes Leben leben müssen - aber ich denke, ich hab gerade noch früh genug die Kurve gekriegt (OHNE künstlichem Darmausgang!!!)
Einziges Problem meinerseits: Es fällt mir nach wie vor schwer, mich als FRAU zu sehen - und genau das spiegelt sich natürlich auch in einer Partnerschaft wieder. Sex ist mir völligst unwichtig, dem männlichen Pendant natürlich ganz und gar nicht ...! Meine Beziehungen scheiterten eigentlich alle mitunter auch aus diesem Grund. Naja, und den Mann, den ich - allerdings noch nicht lange - nun wieder an meiner Seite habe, scheint hoffentlich endlich der Mann zu sein, der hierfür sehr viel Einfühlungsvermögen zeigt und es sehr wohl fertig bringt, einfach nur zu kuscheln, mich schlicht nur zu massieren etc etc. - ohne dass ich dafür gleich wieder SEX geben muss (denn so habe ich das bisher immer "gelebt" und fühlte mich dadurch natürlich auch sehr schnell aus- und benutzt - kein schönes Gefühl). Ob es daran lag, dass sich vorher doch immer eher an oberflächlichere Schönlinge geraten bin? Mein jetziger Partner ist 10 Jahre älter, hat einiges in seinem Leben hinter sich gebracht - und vielleicht auch genau daher eine teils andere, viel einfühlsamere Einstellung und Meinung zu diesem Thema, wer weiß!? Ich hoffe, es bleibt so!
Aber dennoch: Das ganz entscheidend wichtige ist eigentlich, dass die ES nicht das wirkliche Problem ist. Zitat eines meiner Therapeuten (mal was Wahres und Greifbares): " Du hast Dir dieses Problem erschaffen, um Dich von anderen Problemen abzulenken, da Du diese nicht bewältigen kannst und aber mit der Bulimie meinst, ein Problem kontrollieren zu können." Sprich ich futter alles in mich rein - fühl mich scheiße und dick und fett und eklig und häßlich! Wie werde ich es wieder los? Ganz einfach: Ich geh kotzen! Problem gelöst! Die Konsequenzen, welche man seinem Körper damit antut, sind ja völligst irrelevant - die will man nicht sehen! Und nicht die ES ist das Problem, sondern leider doch viele andere Dinge im Leben, mit denen man nicht gelernt hat, richtig umgehen zu können (bei mir z.B. meine Eltern - beide Alkoholiker - eine also nicht gerade schöne Kindheit und Jugend - und meine Konsequenz: Ich ziehe weg! Muss da raus ... - das war kurz nach dem Krankenhausaufenthalt!)
Kurzum: Wenn Du Dir die Belastungen Deiner jetzigen Beziehung weiter mit antust, kann das ja nicht besser werden. Denn wie willst Du Dein Selbstwertgefühl wieder aufbauen können, wenn er derweil so dermaßen auf Deinen Gefühlen "rumtrampelt", indem er fremd geht (oder Dich auch nur die Angst treibt, er könne es wieder tun ...)??? Dann geht der Ekel vor Deinem Körper doch erst recht immer weiter ... !
Hach ja, tut mir echt irgendwie weh,da ich glaub ganz gut mitfühlen kann, wie es Dir zur Zeit geht!
Fühl Dich einfach mal lieb umarmt - einfach so!