josep_12153804Danke
das du ein paar liebe Worte für mich findest, obwohl du dich ja grad selbst in einer so schwierigen Situation befindest. Ich wollte die Trennung, weil ich nun schon so lange versucht habe etwas zu ändern und er mit kleinen Änderungen meinte, die Welt schon sooo verbessert zu haben und er auch gar nicht eingesehen hat, dass es evt an ihm liegen könnte. Er hat mir immer das Gefühl gegeben, dass ich so wahnsinnig viel verlange und mich so wahnsinnig anstelle. Ich hatte kein Selbstbewusstsein, also hab ich es geblaubt. Dann hab ich aber durch eine Therapie mehr an selbstbewusstsein gewonnen und naja, festgestellt, dass ich das einfach nicht mein lebenlang will. Sein Sofanachbar zu sein, während er gleichzeitig fern sieht, im Internet surft und zwischendurch noch an seinem Telefon spielt. Kein Sex mehr zu haben, stattdessen beiseitegeschoben zu werden, weil ich beim Fernsehen störe. Immer darauf zu warten, dass er sich dann doch mal erhebt um Zeit für mich zu haben, aber nur für die immer gleichen Dinge: Shoppen gehen und ins Kino gehen. Ich konnte das einfach nicht mehr, mein Leben auf dem Sofa zu verbringen, aber wenn ich alleine rausgegangen bin hatte ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich so den schönsten Teil meines Lebens ohne ihn verbracht hab. Ihn zu Hause zurück gelassen hab. Also hab ich viel weniger unternommen, als ich gewollt hätte. Ich hab ihn nicht verlassen, weil er mir gar nichts mehr bedeutet. Ich liebe ihn zwar nicht mehr wie einen Ehemann, aber bedeutungslos ist er mir auch nicht. Kann er ja wohl auch nicht, wenn er immer noch in der Lage ist mich so sehr zu verletzen. Natürlich wünsch ich mir nicht, dass er nur noch unglücklich ist. Ich hätte mir nur gewünscht, dass ich es nicht mitbekommen muss, wie schnell er mich abschreibt, dass ich es erst mitbekommen hätte, wenn ich selbst das ganze ein bisschen besser verarbeitet hab. So frage ich mich doch nur die ganze Zeit, ob es das all die Jahre überhaupt Wert war, warum ich mich mit der Trennung so schwer getan und die ganze Zeit ein so furchtbar schlechtes Gewissen hatte und ihm soviel gelassen hab in der Hoffnung ihn nich noch weiter fertig zu machen. Dabei ist er gar nicht fertig. Es fühlt sich an, als wär alles umsonst gewesen.