Guten Abend liebe community,
Ich suche einen Rat zu folgender Situation, auch wenn mir bewusst ist, dass man als Außenstehender vielleicht schlecht etwas dazu raten :/
na gut, also los:
Vor einem halben Jahr kam ich mit einem bezaubernden Mann zusammen. Er war anders..So aufmerksam und einfühlsam. Für mich etwas ganz Besonderes.
Jedoch stellten sich einige Schwierigkeiten heraus.
Er hat ADHS und ist wirklich ein sehr unruhiger Mensch, er überspielt vieles und trägt sehr impulsive Züge in sich. So wurde ich oft wegen Kleinigkeiten sehr schlecht bzw. respektlos behandelt und habe seine Spannungen verbal und durch Ignoranz abbekommen.
Zb.habe ich die Geschirrspülmaschine ausgeräumt und ein Becher stand Rand voll mit Wasser, welcher leider beim ausräumen umgekippt ist.
Das Wasser floss auf die Küchenfliese, was ihn verdammt ärgerte.
Das nur als ein Beispiel. Er entschuldigte sich erst später jeweils dafür, aber es war jedes mal sehr verletzend.
Auch zu seiner Mutter hat er ein sehr inniges Verhältnis.
Er ist 33 und jede Woche bei ihr, unternimmt ständig was mit ihr, fährt mit ihr in den Urlaub usw.
Ich ( 25) hab auch ein gutes Verhältnis mit meiner Mutter, kann jedoch so eine Art von Beziehung schwer nach empfinden.
Oft habe ich das Gefühl hinten an zu stehen, da er nur auf seine eigenen Bedürfnisse geachtet hat. Ich bin oft mit gedackelt und habe mich sehr vernachlässigt gefühlt , was gar nicht meine Art ist und sicherlich auch irgendwie meine Schuld war.
Die Familie ist sehr wohlhabend, sein Vater Millionär.
Sehr viel materielles steht im Vordergrund, womit ich auch nichts anfangen kann.
Ich bin recht bescheiden aufgewachsen und ich habe oft das Gefühl, dass unsere Welten zusammen prallen.
Und trotzdem haben wir uns ineinander verliebt gehabt, es war trotz der Schwierigkeiten der Mann schlechthin für mich.
Ich habe viel für ihn getan, er hat mir jeden Tag seine Liebe bestätigt, wollte mich sogar heiraten und ich sei seine Traumfrau.
Das nur mal als kleine Vorgeschichte. Wir hatten auch sehr viele schöne Momente,nur diese Sachen trieben mich oft selbst an meine eigene Grenze.
Und nun das absurde: er machte vor 3 Wochen plötzlich Schluss.
Er meinte ihm sei alles zu viel.
Mehr bekam ich nicht als Antwort.
Ich habe unter Tränen und zittern alle meine Sachen aus seinem Haus mitgenommen und stand da.
Ich konnte es einfach nicht fassen.
Einen Tag vorher meinte er noch wie sehr er mich liebt.
Er meldete sich zwei Tage nicht, dann kam eine WhatsApp.
Wir schrieben etwas hin und her,ich natürlich in meiner Verzweiflung wie traurig ich sei, aber er lies mich trauern, machte mir keine Hoffnung.. Nach 5 Tagen tat ihm alles sehr leid, es sei eine Überreaktion gewesen. Er wüsste, dass das unverzeihlich war und er wolle mich unbedingt wieder.
Ich jedoch war schon völlig leer und bin es seitdem immer noch.
Als er Schluss machte sind all meine Träume und Hoffnungen auf ein Leben mit ihm gestorben. Ich habe das alles nicht verstanden und er kann mir bis heute keine richtige Auskunft darüber geben.
Ich vertraue sehr schlecht und habe es wirklich mühevoll über die Monate aufgebaut und nun ist es kaputt.
Er hat nicht aufgehört mir zu schreiben, hat sogar einen Liebesbrief geschrieben und meinte er wüsste, dass es ein sehr großer Fehler war und er an sich ernsthaft arbeiten müsse. Ich habe eingelenkt.
Wir treffen uns manchmal in der Woche, aber es ist anders.
Es hat mich verändert.
Er gibt sich wirklich Mühe, aber ich gebe ihm irgendwie keine zweite Chance im Kopf,weil ich mir oft denke :" Das macht er nur, um mich wieder zu haben, irgendwann ist es wieder so .".
Ich weiß, dass ich einen Fortschritt damit blockiere, aber ich fühle mich seitdem leer.
Ich habe seit der Trennung nicht wirklich geweint, ich bin zutiefst traurig und immer noch verletzt, aber bis auf kurze Momente von Wut und Enttäuschung, bin ich sehr emotionslos.
Meine Therapeutin meinte auch schon, dass ich ein sehr Gefühlsvoller Mensch bin und dieser Zustand mir nicht gut tut auf Dauer.
Ich kann nicht richtig loslassen und er tut es auch nicht, aber für mich ist irgendwie etwas in mir kaputt gegangen. Es wäre sinnvoll eine Entscheidung zu treffen, habe jedoch das Gefühl es nicht zu können.
Ist es sinnvoll dem ganzen eine zweite Chance zu geben, wenn es mich doch so sehr getroffen hat?
Sollte ich es besser darauf beruhen lassen oder doch selbst daran arbeiten ihn nicht ständig vor den Kopf zu stoßen?
Hat er nach so einem Ausfall überhaupt eine 2. Chance verdient?
Es tut mir leid, wenn es wirr erscheint, es ist eher eine Kurzfassung.
Ich bedanke mich schon einmal für jede ratsame Antwort.
Liebe Grüße