Hat er ein Alkoholproblem oder ich?
Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Partner zusammen. Er hat immer schon viel getrunken, aber sonst immer "nur" täglich Bier. Mittlerweile trinkt er täglich Schnaps dazu, optional auch Glühwein weil ja Weihnachten ist.
Er hat alleine in 4 Wochen 2 Schnapsflaschen geleert und die nächsten 3 stehen schon angebrochen im Schrank.
Wenn ich ihn darauf anspreche wird er sofort laut und böse und droht mit Trennung sollte ich ihn weiter kontrollieren. Er verteidigt den Alkohol wie eine Mutter ihr Baby.
Als Vergleich sagt er dann ich würde ja viel Kaffee trinken, ich wäre Kaffeeabhängig (oder Schokolade, das wechselt er nach belieben).
Er hat bereits erhöhte Leberwerte und nen massiven Bauch im Vergleich zum Rest des Körpers.
Er hat keine Freunde, seine einzigen Kontakte sind seine Familienmitglieder.
Vor allem seine Mutter, die auch viel trinkt und ihm immer suggeriert hat das er kein Alkoholiker ist solange er arbeitet und eine Wohnung hat. Trotzdem trinkt er in meinen Augen zu viel. Täglich Schnaps und mindestens 1 Liter Bier!
Ich habe einen moderaten Alkoholkonsum und trinke eigentlich nur zu Anlässen und dann auch eher nur ein Glas oder sogar lieber alkoholfreie Alternativen. Mir wurde beigebracht das Alkohol nichts tägliches ist und etwas zu besonderen Anlässen gehört.
Wir wollen eigentlich eine Zukunft zusammen, mit Wohneigentum usw. Aber bisher traue ich mich das nicht weil ich befürchte das der Alkohol noch viel mehr anrichten wird.
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Das ist leider oft so, dass Kinder von Alkoholikern selbst Alkoholiker werden.
Seine tägliche Konsummenge ist tatsächlich schon im Bereich der Sucht ! Ich finde schon das tägliche einzelne Feierabendbier grenzwertig. Die Diagnosemethode seiner Mama -ab wann man Alkoholiker ist- finde ich daher unzutreffend.
Ich würde die nächsten ruhigen Tage an deiner Stelle mal überlegen, ob du seine Krankheit und Ungepflegtheit weiter mit tragen möchtest. Ob du nicht selbst darunter leidest oder es eher die Angst vorm Alleinsein ist... Rede vielleicht auch mal mot deiner eigenen Familie darüber.
Wenn die Antwort ja ist, sage ihm daser einen Entzug machen soll. Sonst wärest weg. Kannst ja auch temporär ausziehen/eine Pause machen
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Also mein Papa ist Alkoholiker. Er hat immer nur Bier getrunken aber so 6 - 10 Flaschen am Tag und wenn er frei hat, hat er schon morgens angefangen.
Mein ex Partner war/ist auch Alkoholiker. Habe mich dann aber getrennt (durch fernbeziehung habe ich das nie mitbekommen) weil ich kein Leben wollte wo der mann nur betrunken ist bzw jeden abend.
1 Liter Bier (2 Flaschen wenn wir jetzt von 0,5l Flaschen reden) finde ich persönlich jetzt nicht so viel wenn der Schnaps nicht wäre. Mich würde das auch stören wenn der Partner täglich Schnaps trinkt.
Mein Mann brauch auch sein Feierabendbier ABER das sind 1 - 2 Flaschen und manche Tage trinkt er gar keinen Alkohol (sehe ich persönlich nicht als Alkoholiker)
Wenn jemand täglich an- oder betrunken ist, sehe ich das schon als Alkoholiker an.
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Mit deinen Angaben kann man sich ja ausrechnen wieviel Reinalkohol er etwa täglich konsumiert:
2 Flaschen Bier pro Tag (à 0,5l) mit etwa 5% Alkoholgehalt sind: 50ml
1 Flasche Schnaps in 2 Wochen, das bedeutet etwa 750ml in 14 Tagen, also etwas mehr als 50ml Schnaps pro Tag. Mit einem Alkoholgehalt von ca. 40% kommen am Tag nochmal 20ml Reinalkohol dazu.
Wären in der Summe pro Tag etwa 70ml Alkohol.
Ich zietere hier von der Seite der Techniker Krankenkasse: Dem Epidemiologischen Suchtsurvey zufolge konsumieren insgesamt 9,5 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise. Das heißt, ihr Konsum geht mit der erhöhten Wahrscheinlichkeit einher, künftig Schaden durch Alkohol zu nehmen. Als Grenzwert wird ein Alkoholkonsum angenommen, der oberhalb der tolerierbaren oberen Alkoholmenge (TOAM) von zehn bis zwölf Gramm pro Tag für Frauen und 20 bis 24 Gramm pro Tag für Männer liegt.
Dein Freund liegt also deutlich über dem Grenzwert. Eine Entwicklung in Richtung Alkoholkonsum ist aber ja jetzt noch nicht abgeschlossen, sondern ist wahrscheinlich ein Prozess der über die Jahre hinweg fortschreitet.
Unabhängig von seinem Alkoholkonsum schilderst du deinen Partner als "laut und böse und droht mit Trennung" und "Er hat keine Freunde, seine einzigen Kontakte sind seine Familienmitglieder."
Ich teile deine Befürchtung bezüglich des Alkoholkonsums, aber unabhängig davon ist der Mensch den du oben beschreibst überhaupt ein Mensch mit dem du deine Zukunft planen möchtest?
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Dein Partner ist Alkoholiker und ruiniert täglich seine Gesundhheit.
Du kannst davon ausgehen , dass sich sein Gesundheitszustand verschlechtert, seine Leberwerte schlechter werden , seine körperliche Verfassung massiv abbaut und Du nichts unternehmen kannst, was ihn davon abhält.
Wohneigentum mit einem Trinker sich anzuschaffen , davon würde ich dringend abraten.
Schon alleine das konsumieren von starken Schnaps zu Bier täglich, wäre für mich ein Grund , ihm ein Ultimatum zu setzen.
Und Dein Kaffekonsum steht in keinem Verhältnis zu seinem Alkohol Konsum,
dieses würde ich ihm durch Google belegen.
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Ich kann mich nur anschließen. Ganz klar ein Problem. Aber er wird es wahrscheinlich nie einsehen und ich befürchte, es kann eure Beziehung massiv beeinflussen. Meine Theorie ist, dass alle Alkoholiker irgendwie wissen, dass ihr Konsum ungesunde Ausmaße angenommen hat, es aber konsequent verdrängen und nicht wahrhaben wollen. Wenn du ihn dann darauf ansprichst, reagiert er sofort aggresiv oder möchte ablenken, da er nicht bereit ist, seine Lebenslüge zu hinterfragen.
Und wer es von zuhause sein Leben lang gewöhnt ist, wird es wahrscheinlich nie hinterfragen. Es ist schwierig nachzuvollziehen, was dann im Kopf von Süchtigen vorgeht. Du hast wahrscheinlich ein vergleichbares Trinkverhalten wie ich und ich kenne das GEfühl, dass man es einfach nicht verstehen kann, dass der andere es nicht auch als Problem sieht.
Ich hatte mal eine Exfreundin, die sich ständig über ihre Alkoholiker-Mutter beschwert hat. Aber wenn ihr Bruder nach der Arbeit nichts anderes trinkt als 8 Bier, hat sie sich nichts dabei gedacht. Das dümmste, was mir je ein Mensch gesagt hat, war "Wenn ich vormittags ohne Anlass angetrunken wäre, musst du dir keine Sorgen machen. Ich habe ja ein abschreckendes Beispiel.". Als ich mal zart bei dem Thema nachgefragt habe, wurde ich beschimpft, dass für mich doch sowieso jeder ein Alkoholiker sei, "der mal hin und wieder ein Glas Sekt trinkt". Ich glaube, der Alkohol hat kurz danach auch eine größere Rolle bei der Trennung gespiel, als sie zugeben möchte (natürlich Spekularion).
Ich wünsche dir in der Situation viel Glück.
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Ich bin seit 6 Jahren mit meinem Partner zusammen. Er hat immer schon viel getrunken, aber sonst immer "nur" täglich Bier. Mittlerweile trinkt er täglich Schnaps dazu, optional auch Glühwein weil ja Weihnachten ist.
Er hat alleine in 4 Wochen 2 Schnapsflaschen geleert und die nächsten 3 stehen schon angebrochen im Schrank.
Wenn ich ihn darauf anspreche wird er sofort laut und böse und droht mit Trennung sollte ich ihn weiter kontrollieren. Er verteidigt den Alkohol wie eine Mutter ihr Baby.
Als Vergleich sagt er dann ich würde ja viel Kaffee trinken, ich wäre Kaffeeabhängig (oder Schokolade, das wechselt er nach belieben).
Er hat bereits erhöhte Leberwerte und nen massiven Bauch im Vergleich zum Rest des Körpers.
Er hat keine Freunde, seine einzigen Kontakte sind seine Familienmitglieder.
Vor allem seine Mutter, die auch viel trinkt und ihm immer suggeriert hat das er kein Alkoholiker ist solange er arbeitet und eine Wohnung hat. Trotzdem trinkt er in meinen Augen zu viel. Täglich Schnaps und mindestens 1 Liter Bier!
Ich habe einen moderaten Alkoholkonsum und trinke eigentlich nur zu Anlässen und dann auch eher nur ein Glas oder sogar lieber alkoholfreie Alternativen. Mir wurde beigebracht das Alkohol nichts tägliches ist und etwas zu besonderen Anlässen gehört.
Wir wollen eigentlich eine Zukunft zusammen, mit Wohneigentum usw. Aber bisher traue ich mich das nicht weil ich befürchte das der Alkohol noch viel mehr anrichten wird.
Nimm die Beine in die Hand und Lauf!!
Eigentlich weißt du es schon längst. Hol dir selbst Hilfe und lass ihn fallen. Du kannst ihn nicht heilen! Auch wenn du ihn dazu bringen könntest in eine Klinik zu gehen, ist das noch lange nicht ausgestanden.
Ein Alkoholiker muss erst ganz unten ankommen, verstehen und einsehen dass er ein Problem hat und dann muss er selbst die Kraft aufbringen sich helfen zu lassen.
Ich habe das dreieinhalb Jahre mitgemacht und alles getan um ihn zu *retten* am Ende konnte ich nur mich selbst retten und das mit Psychotherapie und einer Selbsthilfegruppe für Angehörige- diese wurde mir damals von seinem Therapeuten in der Klinik empfohlen. Da werden einem die Augen geöffnet, die man als Co Abhängiger leider fest verschlossen hat.
Lass dich bitte beraten, vor allem bevor du finanzielle Risiken eingehst.
Falls du Fragen hast, kannst du dich gern meldden.
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Er hat mit Sicherheit ein Alkohlproblem, das mekrst du doch schon wie er reagiert wenn du ihn darauf ansprichst.
Wie viel das dann ist, ist glaube ich zweitrannig, so wie er sich vor den Alk stellt und ihn verteidigt spricht Bände, die vergeliche mit deiner Schokolade sind ein Witz.
Ich finde deine Gedanken zu eurer Zukunft völlig gerechtfertig, gerade wenn der Alkoholkonsum steigt und kein Verständnis für deine Kritik vorhanden ist.
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Hallo,
ach Gott, du Arme. Du hast ein Problem ja. Und zwar das, dass er Alkohol trinkt und scheinbar exessiv. Der Weg, den er geht wird unaufhaltbar sein. Du wirst dich irgendwann entscheiden müssen. Vermutlich hatte er damals schon ein Alkohlproblem, als du ihn kennenlerntest. Das kommt ungefähr hin. Bei einer Alkohol-Karriere geht man von ca. 4 bis 12 Jahren aus. Er hat jetzt ungefähr die Mitte erreicht. Eine richtige Anfangsphase ist das nicht mehr. In dieser würde Erleichterungstrinken eine Rolle spielen um Spannungen abzubauen. Er wäre nicht mehr richtig belastbar. Das ist eher alles präalkoholisch. Im Anfangsstadium verändert sich das Trinkverhalten. Das heißt, die Funktion Alkohol hat sich verändert. Soziale Kontakte werden immer weniger. Auffällig ist hier oftmals ein gieriges Trinkverhalten. Das erste Bier würde praktisch runtergekippt werden mit der Begründung, was für einen Durst man hätte. Natürlich wird der Konsum bagatellisiert. Danach kommt leider eine andere Phase, die häufig einen Wendepunkt darstellt oder tragischerweise nicht. Diese Phase wird begleitet von zwanghaften Trinken, von Kontrollverlust und hier wird oftmals auch schon morgens mit dem Trinken begonnen. Es mag mal kurze Abstinenzphasen geben, wenn die Exesse zu stark waren. Hier kommt es zu dem, was du beschreibst. Widerstand gegenüber Vorhaltungen, Drohungen bei Kritik und herunterspielen des Konsums. a´la du bist ja Kaffeesüchtig oder deine abendliche Schokolade kannst du auch nicht sein lassen. Menschen in dieser Phase befinden sich bereits in einer körperlichen Abhängigkeit. Sie interessieren sich für nichts mehr, oder es beginnt gerade. Auch finden sich erste organische Störungen, z.B. die Leberwerte aber auch psychische, z.B. alkoholbedingte Eifersucht ist weit verbreitet und tritt ganz häufig auf. An Sex ist kaum noch zu denken und wenn, dann nur schwer umsetzbar. Irgendwann verlieren sie ihre Selbstachtung und rutschen dann ab in den Endzustand mit einem körperlichen und seelischen Verfall. Was dort entsteht ist nicht mehr rückgängig zu machen. Keine Therapie der Welt kann den entstandenen Schaden ausgleichen. Jetzt muss er aufhören und zwar sofort.
Du musst tatsächlich aufhören ihn zu kontrollieren. Du musst ihm Ansagen machen und zwar ganz klare und eindeutige. In seinem und in deinem Sinne. Das heißt, er hört auf und er geht zur Therapie oder du bist weg. Hole dir Hilfe bei der Trennung, wenn du dich alleine nicht stark genug fühlst. Du kannst niemanden aufhalten sich selbst zu zerstören aber du kannst für dich sorgen. Das solltest du auch dringend tun.
Ich wünsche dir alles Gute.
LG Sis
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Täglich EIN Feierabendbier wäre noch irgendwie verständlich, wenn es eine Phase ist.. aber bei deinem Freund ist es weit aus mehr. Ausserdem wird er aggresiv und greift dich verbal an, wenn du ihn darauf ansprichst. Das würden bei mir schon lang die Alarmglocken läuten. Schon nur, weil er keinen Respekt vor dir hat. So geht man mit dem/der Partner*in nicht um. Dann kommt noch Sein Alkoholproblem hinzu und wenn dein Novemberbeitrag auch er ist (was ich annehme), dann würde ich die Beziehung beenden.
Er hat keinen Respekt vor dir und achtet nicht auf seinen Körper/ seine Gesundheit. Das wären für mich zwei Prinzipien, die das Aus der Beziehung nach sich zieht, wenn mein Partner das nicht auch als Problem sieht und daran arbeiten will...
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Ohje, ein heikles Thema. Mein Mann, von dem ich seit X Jahren getrennt lebe, ist Alkoholiker und zwar einer von der ganz schlimmen Sorte. Ich habe die Entwicklung mitbekommen, vom Bierchen zur Sportschau bis hin zum täglichen Besäufnis. Wobei man ihm das Betrunkensein erst anmerkt, wenn er über 2 Promille hat.
Alkoholiker ist jemand, der regelmäßig den Alkohol braucht. Nicht, wenn du ein Gläschen Wein zum Abendessen trinkst und auch nicht, wenn du bei einer Feier mal über einen über den Durst trinkst. Sondern wenn der Alkohol zum täglichen Leben gehört und du ohne ihn dich unwohl fühlst und es dir besser geht, sobald du einen Schluck getrunken hast.
Ich denke, dein Mann ist auf einem schlechten Weg, zumal es familiär schon eine falsche Einstellung zum Alkohol gibt. Auch ein Alkoholiker kann seiner Arbeit nachgehen, wenn er den passenden Alkoholpegel erreicht hat und niemand merkt etwas, das heißt also nichts.
In meinen Augen trinkt dein Mann zwar nicht zuviel, aber die Regelmäßigkeit macht´s. Jeden Abend Schnaps und 1 Liter Bier, damit fängt es an und ich befürchte, dass sich das steigern wird. Also sprich mit ihm, besorg dir am besten Broschüren, die beweisen, dass es Quatsch ist, was die Mutter sagt.
Aber leider ist es so, wenn er dir zuliebe nichts oder viel weniger trinkt, dann heißt das nichts. Er muss es einsehen und selbst wollen, sonst kannst du die Sache vergessen. Das hat mir meine Erfahrung leider gezeigt.
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