Guten Abend,
ich versuche so kurz wie möglich meine Situation zu skizzieren. Dabei kann es natürlich sein, dass manche Aspekte schlicht zu kurz kommen. Es ist das erste Mal, dass ich mich dazu in einem Forum "äußere".
Ich habe vor sechs Monaten eine Frau (verheiratet, junge Mutter, russische Wurzeln ) kennengelernt, die noch mit ihrem Mann (kein Russe) unter einem Dach in einer kleinen Wohnung lebt.
Bereits beim ersten Treffen wurde das auch so kommuniziert. Das Kind und die/ihre finanzielle Situation seien die Hauptgründe dafür, dass sie seit bereits seit rund 3 Jahren quasi nur eine Art WG mit ihrem Mann führt. Er zieht spät. Mitte nächsten Jahres alleine in das Haus seiner Eltern, welches er ursprünglich für seine kleine Familie gekauft hat und aktuell renoviert. So heißt es.
Sie schläft mit dem Kind (5) in einem Bett und er in seinem eigenen. Ich lebe rund 80km davon entfernt und seit unserem ersten Treffen sehen wir uns in der Regel am Wochenende bei mir, machen kleine Ausflüge/Reisen, treffen uns unter der Woche mal abends mal in Restaurants oder im Kino und versuchen, uns so oft wie möglich nahe zu sein.
Ihr Mann weiß von mir und der Situation. Ich habe ihn einmal kurz kennengelernt, als er seinen Sohn abholte. Warum zwischen den beiden alles weiter so seinen Gang geht, erschließt sich mir nicht. Egal wie oft ich darüber nachdenke.
Ich habe mich sehr in sie verliebt. Vieles von dem, was wir in den letzten Monaten alleine oder bereits einige Male zusammen mit ihrem Kind erlebt haben, war wunderschön. Es war innig, vertraut, leidenschaftlich, hoffnungsvoll, lustig und vieles, vieles mehr.
Seit einigen Wochen jedoch beschleicht mich mehr und mehr das Gefühl, dass ich am Ende eine reizvolle, lieb gewonnene und sehr spannende Wochenend-Oase mit Ausflugsoption bin. Einer, der den mitunter anstrengenden Alltag für einen klar definierten Zeitraum erleuchtet, aufpeppt und verschönert. Ansonsten ist es unter der Woche im "sicheren Hafen" unter dem Dach der "Familie" doch nicht ganz so schlecht. Gespräche über zukünftige bzw. nächste Schritte werden recht einseitig von mir initiiert. Häufig gibt es dann eher ausweichende oder gar keine Antworten. Oder Sätze á la "Das würdest du ohnehin nicht verstehen" - "Das ist alles nicht so einfach".
Mir ist völlig klar, dass eine junge Mutter nicht nach sechs Monaten alles in Frage stellt und zu ihrem neuen Freund zieht mit Kind und Kegel. Allerdings ist es doch nicht zu viel verlangt, ihre Gedanken dazu zu hören. Tendenzen. Irgendetwas, das ich greifen kann... Mit dem ich "arbeiten" kann. Zudem ist ihre Ehe bereits seit einigen Jahren nicht mehr "aktiv"...
Als Leuchtturm könnte ich sehen: Ich habe bereits ihre Familie kennengelernt. Sie schreibt mir oft überaus emotionale Dinge und möchte zum Beispiel auch am ersten Weihnachtstag mit zu meiner Familie. Sylvester begrüßen wir in ihrem Freundeskreis.
Wie ist eure Meinung zu all dem? Ist das der sichere aber traurige Weg in die Rolle des Geliebten, der am Ende ausgelaugt und verzweifelt scheitert? Ist das selbstzerstörerrisch?
Oder darf/soll ich eher positiv denken? Geduldig sein, da die Zeichen doch eher gut stehen?
Mit würden ein paar ernst gemeinte Ratschläge und Einschätzungen vielleicht helfen.
Vielen Dank