Wiewohl ich
völlig darin übereinstimme, dass ein 'Affäre' als 'Backup' für das *'offizielle' Leben eben nicht zum guten Ton gehören kann ( manche betrachten es gar als notwendigen 'Kick'...) , stellt sich doch die Frage nicht danach, was andere tun, damit ich mein Leben so wie ich will gestalten kann, sonder nur und aussschliessslich, was ich tue.
Es gibt kein 'Recht' darauf, dass ein anderer nur das macht, was mir ins Leben passt .. wenn das so wäre, würde ich jeden Tag dutzendmale an anderen Menschen udn der gesammten verdammten Menschheit anecken. - und es würde mir gefallen, permanent masszuregeln ( MIr würde es ja schon genügen, wenn sich Menschen zumindest VERNÜNFTIG verhalten würden ....)
Natürlich kann man meinen, dass das ja wohl etwas anderes wäre bei Leuten, die nur von peripherer Bedeutung für das eigene Leben sind.
Wirklich?
Auch wenn es verstaubt klingt bin ich der Ansicht, dass sich heute viel zu schnell gebunden wird, weil die Alternative der Trennung ja doch gesellschaftlich akzeptiert und somit stets zur Hand ist. Die Prüfiung zur Möglichkeit der Beständigkeit findet m.E. nur allzu selten statt.
Wo ist da also die Grenze zum Zumutbaren, wo die Legitimation zur Aufgabe der Beziehung und wo das Recht auf Einforderung des 'Versprechens'?
Wenn ein geliebter Mensch, der bislang das Leben mit mir teilte, meint, er wollte das nun nicht mehr, mit welchem Argument könnte man da wohl die eigene Liebe - also dem Wunsch, dass es dem anderen gutgeht - rechtfertigen, dass er trotzdem beliben müsse obwohl er das partout nicht mehr will? Die Anmassung, dass man sich 'ändern' würde oder gar dass man schliesslich nur einzig und alleine 'gut' für den anderen sei?
Es gibt kaum einen Unterschied ob der nun 'Gehende' gleich ein neue 'Beziehung' hat oder erst später, das 'Verlassenwerden' ist stets dasselbe -- nur die eingebildeten Gründe oder die 'Schuld' dafür sucht man halt woanders. Meistens ist es nicht die 'Schuld' von jemand, sondern die Akzeptanz einer in weiteren Teilen unbefriedigenden Beziehung, weil man 'sonst ja gar nichts hat'. Somit ist selten ein anderer Mensch der Grund für das Aufkündigen einer Beziehung, aber oft der Anlass.
Wie immer man es dreht und wendet, was wirklich schmerzt ist das 'Verlassenwerden' -- weswegen viele Menschen eben Affären ihres Partners dulden, um nur ja nicht 'alleine' zu sein.
Und es stimmt: Alleine ist etliches schon schwieriger handzuhaben ...
Asteus