Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, dass ich mein Thema unter der richtigen Rubrik eingeordnet habe.
Ich bin seit fast einem Jahr getrennt lebend, arbeite seit der beginnenden Krise meines Nochmannes sehr an mir und habe mich im vergangenen Jahr psychologisch ziemlich unter die Lupe genommen. Mir sind einige Theorien bekannt, ich bin dabei, meinen Gefühlen auf den Grund zu gehen, kann sehr reflektiert und rational argumentieren und habe mir für mich wieder ein Stück vom Glück in meinem Alltagsleben mit meinen drei Kindern geschaffen.
Ich suche keinen "Schuldigen" für unsere Trennung, ich fühle mich im großen und ganzen "heil" und leide nicht mehr unter der Abwesenheit des Vaters meiner Kinder. Auch haben wir einen freundschaftlichen Ton gefunden und können auf dieser Basis gut kommunizieren. So gut und schön, jetzt zu meinem Problem:
Ich habe schon vor Jahren (ca. 10) einen Mann kennen gelernt, der um einiges älter ist als ich (18 Jahre). Es gab damals schon einige erotische Spannungen, wobei ich mich zu der Zeit niemals auf eine Beziehung außerhalb meiner Ehe eingelassen hätte. Nun habe ich diesen Mann wiedergesehen und wir sind im Bett gelandet. Was für mich ein weiteres Puzzleteil an Erfahrung werden sollte, entwickelt sich zu einer komplizierten Sache. Ich habe nicht gewollt, dass sich mein Bauch in diese Affäre einmischt, habe tatsächlich geglaubt, mein Kopf könne entscheiden und nun sind da diese Gefühle, die alles verkomplizieren. Er ist gebunden, aber das ist nicht mein Hauptproblem. Ich, die ich ansonsten eigentlich unabhängig bin, fühle mich schon jetzt teilweise abhängig. Abhängig von seinen schmeichelnden Worten, seiner Art, mich zu durchleuchten und seiner hochintelligenten Art, Menschen zu sehen. Ich interessiere ihn in höchstem Maße, ich sei ein sehr "gelungenes Individuum meiner Spezies (- also Frau)" - schon die Formulierungen lassen erahnen, dass ich ein buntes Kieselsteinchen seiner Sammlung bin, das ihm besonders gut gefällt. Ich fühle mich tatsächlich kaum gewachsen, in dieser Sache mein eigener Herr (Frau) zu bleiben und kann doch die Finger nicht davon lassen. Ansonsten bin ich durchaus fähig, Empathie und psychologisches Geschick an den Tag zu legen, wobei ich jedoch meine Gesprächspartner nicht (zumindest nicht negativ) manipuliere. Kennt jemand ähnliche Gefühle bzw. was sagt ihr dazu?
sijani