Hallo,
ich bin seit 10 Jahren mit meinem Mann zusammen, wir haben zwei Kinder und ein Haus und sind beide im selben, kleinen Dorf aufgewachsen und hier verwurzelt. Mein Mann ist in diversen Vereinen und im Gemeinderat, also ziemlich präsent. Für mich und die Kinder bleibt wenig Zeit, und selbst wenn er zuhause ist, ist er nicht wirklich für uns da. Darunter leide ich immer mehr - ich habe das Gefühl, das wir auf seiner Prioritätenliste ziemlich weit unten stehen. Nähe und Zärtlichkeit sind Fehlanzeige. Über Gefühle konnte er noch nie reden, Gespräche, die wirklich den Kern des Problemes betreffen, nämlich dass ich mich vernachlässigt fühle, finden eh nicht statt. Inzwischen streiten wir uns ständig über irgendwelche Kleinigkeiten.
Bis jetzt ist es uns gelungen, die Maske der glücklichen heilen Familie oben zu halten. Aber so langsam kann ich nicht mehr. Das ist nicht das Leben, dass ich mir für mich und meine Kinder wünsche.
Vor einer Trennung habe ich jedoch Angst. Wir haben ein schönes Haus, eine tolle Nachbarschaft, meine und die Freunde meiner Kinder wohnen um die Ecke. Außerdem wohnen meine Eltern in der Nähe, die beide schon älter sind und auch zunehmend auf mich angewiesen. Ich würde so vieles aufgeben müssen, außerdem himmeln die Kinder ihren Papa an. Ich fürchte mich vor der Reaktion im Dorf, dass ich für alle die böse bin. Ich weiß, dass ich damit nicht umgehen könnte, schließlich ist es mein zuhause! Wegziehen kommt aber auch nicht infrage, ich würde hier soviel zurücklassen, dass ich naher vermutlich nicht wirklich glücklicher sein kann.
Haben solche Überlegungen bei euch auch eine Rolle gespielt ? Wie seid ihr damit umgegangen und wie habt ihr euch letztendlich entschieden ?
Vielen Dank fürs zuhören.....