Hallo zusammen,
es ist eine doch etwas längere Geschichte, die ich einfach mal versuche nieder zu schreiben:
Vorab: Mein Freund und ich sind seit vier Jahren zusammen, seit 3 Jahren wohnen wir zusammen. Mein Freund ist beruflich häufig unterwegs, nebenbei studiert er noch. Ihm ist seine Karriere ziemlich wichtig. Neben den beruflichen Herausforderungen legt er sehr viel Wert darauf, seine Freundschaften zu pflegen. Als wir uns kennenlernten, war ich genauso. Der Beruf ging mir über alles, ich bin meinen Hobbies nachgegangen und habe meine Freundschaften intensiv gepflegt. Irgendwann (den Zeitpunkt habe ich nicht real mitbekommen), hat sich meine Lebenseinstellung geändert. Ich lege mittlerweile immer noch viel Wert auf meine Karriere, habe aber meine Hobbies nach und nach auf Eis gelegt und mich immer mehr auf ihn konzentriert. Mir war/ ist es wichtig, die wenige Zeit die wir miteinander haben, auch gemeinsam zu verbringen. Alle paar Monate raste ich regelrecht aus. Ich bin wütend, wenn er mal wieder zu seinem Kumpel fährt, statt mit mir was zu unternehmen. Ich bin sauer, wenn er abends vor dem Rechner sitzt, statt bei mir auf dem Sofa. Ich bin traurig, wenn er abends spontan weg will, statt diesen mit mir zu verbringen. Diese Situationen eskalieren dann immer soweit, dass wir uns mehrere Tage nur streiten. Ich habe mich dann einfach nicht im Griff, mache ihm Vorwürfe, er würde mich nicht lieben, nicht mit mir zusammen sein wollen, ich könne es ihm nie Recht machen. Ich falle regelrecht in ein Loch, aus dem ich nur schwer wieder heraus finde. Er beteuert, dass er mich liebt, dass ich ihm wichtig bin, dass er viel arbeitet weil er darin aufgeht, aber auch um unsere Zukunft zu sichern.
Er möchte gerne alles unter einem Hut bekommen: Arbeit, Studium, Freunde und mich. Das ist natürlich zeittechnisch nicht immer einfach. Ich weiß, er nimmt sich Zeit für mich. Da kann ich ihm eigentlich keinen Vorwurf machen. Ich bin stolz auf ihn, auf das was er tut, nur manchmal fehlt er mir Hinzu kommt, dass ich rasend eifersüchtig bin. Er lag vor kurzem eine Woche im Krankenhaus und hat da eine Krankenschwester kennengelernt. Mit der hat er sich im Nachgang über eine Onlineplattform per PM ausgetauscht. Ich kannte seine Account Daten und habe eine zeitlang verfolgt, was sie sich schrieben. Er hat von seinem Job geschwärmt, wie gern er unterwegs ist, dass ihn hier im Land nichts hält. Sie scheint auch so eine zu sein, immer unterwegs, nur arbeiten,.sie hatten sich regelrecht angeschwärmt, das tat mir wehMit keinem Wort hat er erwähnt, dass es eine Freundin in seinem Leben gibt. Irgendwann habe ich ihn drauf angesprochen und ihm gesagt, dass ich gesehen habe, dass sie sich geschrieben hatten. Ich habe ihm nicht erzählt, dass mit der Inhalt bekannt war/ist. Er hat mich angelogen, sagt er kenne sie nicht, sie hatte ich nur so angeschrieben, er hätte ihr natürlich von mir erzählt, er wisse nicht wo sie wohne (und das weiß er, denn sie hatte es geschrieben), sie würde mit ihrem Freund zusammenziehen (stimmt auch nicht). Nachdem er wusste, dass ich da reingeschaut habe, hat er drei Tage lang kein Wort mit mir gesprochen. Ich durfte das Thema in keinster Weise ansprechen, ich wurde direkt mit absoluter Ignoranz konfrontiert. Das Schlimme dabei war eigentlich, dass er total lieb zu mir war. Wäre die ganze Geschichte nicht gewesen, hätte ich nie einen Angriffspunkt gehabt. Mich hat es die letzten zwei Wochen total aufgefressen, ich habe mir die schlimmsten Situationen ausgemalt, dass die beiden sich treffen, er in ihr die Freundin findet, die er sich insgeheim wünscht. Oft sitze ich nur so da, mir gehts schlecht, weil ich nicht weiß, was in ihm vorgeht. Seit diesem Vorfall haben wir kein einziges Mal mehr über das Thema gesprochen.
Bin ich diejenige, die lockerer werden muss? Die sich eingestehen muss, dass das Leben so ist wie es ist? Ich versuchte ständig etwas an ihm/ uns zu ändern, habe immer wieder Punkte gefunden, die mich störten, die mir nicht passten. Folge Streit. Mir fällt es so schwer, mich einfach mal fallen zu lassen, das anzunehmen, was er mir gibt. Und das ist eigentlich eine Menge. Nur für mich selten genug. Ich gehöre zu denen, die immer mehr wollen, nie zufrieden sind. Das ist so ein blödes Gefühl, tut weh und macht mich fertig. Ich würde da so gerne rauskommen, wieder selbstbewusster sein, Vertrauen können und an mich glauben könnenich merke ja selber, dass wenn ich ihn laufen lassen, versuche alles einfach anzunehmen, dass es ihm und damit auch unserer Beziehung besser geht. Nur geht es mir häufig nicht gut dabei
Kennt ihr solche Gefühle? Kennt ihr das Gefühl eigentlich glücklich sein zu müssen, es aber trotzdem nicht seit? Und ihr den wahren Grund vielleicht gar nicht seht? Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Meinungen dazuschreibt. Ich möchte mich gerne ändern, denn ich glaube, dass nicht er, sondern ICH das Problem bin. Vielleicht könnt ihr mir helfen?
Viele, liebe Grüße,
levanta