Weiß nicht, ob's passt...
...aber als ich deinen Text gelesen habe, habe ich mich plötzlich wieder rückerinnert, dass mir das grad im Zusammenhang mit Sex ganz am Anfang meines Liebeslebens auch oft so ging (das ist schon ein paar Jährchen her... ;-) )
Also, dass ich ziemlich aus dem Nichts raus solche Heulanfälle bekam (oder manchmal wars auch so eine Art "Wut-Trauer-Gemisch") und es sowohl mich als auch meinen damaligen Freund massiv irritiert hat.
Ich bin nämlich sonst gar kein so besonders "emotionaler" Mensch bzw. hatte mich bis dahin zumindest nicht als einer wahrgenommen; eher ist mir zu viel Gefühligkeit gegenüber Leuten, mit denen ich keine ganz enge Beziehung habe, unangenehm.
Bei mir war das v.a. dann so, wenn irgendwas im Verlauf "schief" gegangen ist und meine Erregungskurve unterbrochen hat- also wenn ich auf einem relativ hohen physiologischen Anspannungslevel war und dann eine "Störung" auftrat, kam oft Heulen und Zähneklappern dabei raus, ohne dass ich mich jetzt konkret von meinem Freund bedrängt oder unter Druck gesetzt gefühlt hätte.
Ich glaub' grad wenn alles noch neu ist , ist man da als Frau relativ störungsanfällig- wenn ich generell sehr gestresst bin, kann mich aber auch heute noch ein klingelndes Telefon aus dem Konzept bringen- leider... :-/
Erhöht war das Risiko deutlich, wenn ich schon von Anfang an in so 'ner Wischi-Waschi-Stimmung war, also z.B. eigentlich müde, aber irgendwie auch noch geil, oder eigentlich der Meinung, dass es jetzt auch mal reicht für heute, aber dann dachte "ach, noch EINmal", oder sowas.
Ist so, als ob mich die hohe Anspannung beim Sex gefühlsmäßig "irritierbarer" macht als ich's sonst von mir kenne, you know?
Ich hab' meinem damaligen Freund dann einfach versucht zu erklären, dass ich's manchmal selber nicht so richtig weiß, was da passiert und das sehr schnell kippt, besonders, wenn ich schon von Anfang an irgendwie "unentschlossen" war.
Und dass er mich dann einfach lassen soll, weil ich festgestellt habe, dass mir irgendwas spannungsregulierendes (heiß-kalt-duschen, eine rauchen, einmal beim Brötchenholen zügig fünf Treppen hoch- und runterrennen oder so) viel besser tut als trösten und diskutieren.
Scheint ja bei dir ähnlich zu sein, wenn Fingernägel-Krallen dich ablenkt- aber schön aufpassen, dass das nicht in Selbstverletzung ausufert, gell? Das ist nie 'ne gute Variante... :NON:
Mit den Jahren ist das vollständig weggegangen, vermutlich weil ich selber meine sexuellen Bedürfnisse und Stimmungen besser kennengelernt hab', besser kommunizieren kann im Bett und einfach lieber einmal zu wenig als einmal zu viel Sex habe, weil ich weiß, dass ich zu "launisch" bin, wenn ich irgendwie beides will- Nähe und meine Ruhe gleichzeitig.
Naja, und vielleicht spielen auch die Hormone 'ne Rolle- ich pubertiere halt nicht mehr und die Pille nehm' ich auch nicht. :mrgreen:
..Was mir noch aufgefallen ist: Es ist ein Riesenproblem, dass dein Freund einen Suizidversuch hinter sich hat und du befürchtest, er könne sich durchaus nochmal was antun, falls eure Beziehung kaputtgeht oder Kratzer bekommt.
Mit 15 hat das sicher was Romantisches, so "besonders" für jemanden zu sein, dass man sein Leben wieder mit Sinn füllt- langfristig ist das eine äußerst toxische Angelegenheit. Eine Beziehung sollte immer auf Freiwilligkeit basieren, das kleinste "ohne mich würde er nicht klarkommen" bringt eine Abhängigkeits-Ebene rein, die extrem ungesund ist und dir auch die Abgrenzung erschwert.
Jeder Mensch, der sich auf eine Beziehung einlässt, muss für sein eigenes Leben Verantwortung tragen können, sonst kommt Murks dabei raus. Rede mit ihm darüber, dass dich das ängstigt und unfrei macht.