Hallo ihr Lieben,
ich bräuchte mal ein paar gute Tipps von Leuten, die auch sehr auf Freiräume und Unabhängigkeit in der Beziehung bedacht sind. Oder gern auch ein paar Meinungen, was haltet ihr von so einem Beziehungsmodell, wie ich es führe?
Ich war mal in einer extrem unguten Beziehung, mein Ex war unglaublich eifersüchtig und auch gewalttätig (immer im Zusammenhang). Seitdem achte ich wie ein Schießhund darauf, dass meine potentiellen Freunde keinen Funken Eifersucht zeigen, ein eigenes Leben haben und am besten auch weibliche gute Freunde, so dass meine männlichen Kumpels kein Problem darstellen.
Nun bin ich seit etwa 7 Monaten mit meinem Freund zusammen. (27/29)Wir sind beide sehr unabhängig, etwas beziehungsphobisch, haben eine Abneigung gegen "herkömmliche" Romantik (Rosen, Gedichte, Teddys) ;). Für uns beide ist es die die erste Beziehung nach jahrelangem Singledasein. Es passt also eigentlich echt gut zusammen. Wir wohnen zu Fuß etwa 30 min voneinander entfernt, ich allein, er in seiner WG. Zusammenziehen steht für keinen von uns zur Debatte, auch nicht auf lange Sicht. Wir sehen uns mehrmals die Woche und meist am Wochenende, übernachten dann auch oft beim jeweils anderen.
Ich möchte meine Beziehung gern so leben, dass ich keinerlei Erwartungen an ihn stelle, merke aber, dass ich da doch manchmal ein Problem habe. Ich möchte einfach, dass nichts einen Zwang darstellt, angefangen vom obligatorischen Anruf, SMS oder eben Treffen. Ich möchte, dass wir beide unser eigenes Leben führen und unser Zusammensein sozusagen das i-Tüpfelchen darstellt. Ich selbst fühle mich schon ziemlich frei, denke aber manchmal auch, dass er sich gar nicht trauen würde zB was gegen meine männlichen Freunde zu sagen, da er weiß, wie ich auf Eifersucht reagiere.
Naja, jedenfalls merke ich peinlicherweise an mir, dass ich meinen eigenen Vorstellungen von dieser Unabhängigkeit nicht entspreche. Zum Beispiel kam gestern DEN GANZEN TAG LANG keine sms ;) und ich musste immer aufs Handy schauen und war sauer/traurig/angespannt. Er war vorher kurz verreist (also echt nur ganz kurz) und ich dachte irgendwie er meldet sich, wenn er wieder da ist und erzählt mir von seiner Reise. Also eine *Erwartung* von mir, die ich ja eigentlich gar nicht haben will. Ich sag mir das dann auch immer selbst und vor allem lasse ich ihn nicht wissen, wie ich mich fühle, aber mir gehts dann trotzdem so. :/
Oder zB ist seine allerbeste Freundin gleichzeitig seine Ex, mit der er bis vor kurzem auch noch zusammen gewohnt hat (mit noch anderen Leuten zusammen in einer WG). Sie haben jeden Tag Kontakt und sind sehr eng, auch zusammen groß geworden etc. Für mich ist es EIGENTLICH perfekt, so habe ich wirklich den Freischein für alle möglichen Freundschaften mit Männern und auch meinen Exfreunden. Ich mache mir auch keine Sorgen, dass zwischen den beiden was läuft, sie sind schon 6 Jahre lang getrennt und eher wie Geschwister würd ich sagen. Ich finde sie auch nett, auch wenn sie glaube ich ein kleines Problem mit mir hat, oder damit, dass er eben soviel Zeit mit mir verbringt, aber das führte noch nie zu wirklichen Problemen. Aber manchmal kommen dann so Gedanken auf wie "die haben doch soviel gemeinsam, kennen sich so gut, erzählen sich alles - wie kann ich da mithalten" und bin dann irgendwie doch eifersüchtig auf Unternehmungen der beiden oder so. Sag ich aber auch nie oder mache es zum Problem.
Was haltet ihr von so einer Beziehung mit den größtmöglichen Freiraum (außer Untreue - dazu aber absolutes Vertrauen)? Wenn ihr selbst so eine Beziehung führt: wie geht ihr mit Gefühlen um, die euren Vorstellungen der Beziehung nicht entsprechen (Erwartung einer sms, Eifersucht)?
Ist ein bisschen länger geworden, sorry, bin gespannt ob jemand eine Meinung dazu hat!
Ganz liebe Grüße,
kitkattt