Hallo alle zusammen! :-)
Ich hoffe, dass ihr das Thema nicht allzu häufig durchkauen müsst, wenn ja: es tut mir Leid, aber ich bin dermaßen durcheinander, dass mir die Meinungen Aussenstehender - zur Not auch als Kopfwäsche - ziemlich wichtig sind.
Kern des Problems:
1.) Ich bin dabei, mich in einen Mann zu verlieben, der 21 Jahre älter ist als ich. (25 - 46)
2.) Dies alles ist im Rahmen eines 10-wöchigen Praktikums geschehen, das nächste Woche endet.
3.) Ich bin nicht sicher, ob er diese sich anbahnenden Gefühle erwidert und wie ich mich von ihm verabschieden soll... :shy:
Die Story:
Es fing alles damit an, dass ich - soll nicht eingebildet klingen - eine ziemlich gute Praktikantin war. Ziemlich schnell wurde ich in alle Arbeitsprozesse mit eingebunden, übernahm ganze Arbeitsbereiche und wurde generell von ihm behandelt, als wäre ich gleichwertig, was ich natürlich aufgrund meines Ausbildungsstands gar nicht sein kann (sehe ich aber nicht als Zeichen seiner Zuneigung!).
Jedenfalls führte das dazu, dass wir recht eng zusammen arbeiteten, während des Arbeitstages viel miteinander kommunizierten, uns extra dafür Zeit frei schaufelten. Am Anfang fand dies auf einer lockeren, kollegialen Ebene statt. Nachdem ich ihm aber bei einem schwierigeren Projekt tatkräftig geholfen hatte, schlich sich recht schnell ein Flirtcharakter ein, ich nehme an, dass das durch dieses "Team-Gefühl" entstanden ist...wir haben das beide sehr genossen. Irgendwann versteckten wir noch nicht einmal unser Gegrinse, wenn wir miteinander redeten.
Es gab in den letzten Wochen dementsprechend viele kleine Dialoge und Verhaltensweisen, die - natürlich :roll: - mal mehr oder weniger eindeutig zu interpretieren waren. Parallel dazu stellte ich von seiner Seite immer mehr Stimmungsschwankungen fest, es wäre aber ignorant von mir, das komplett auf mich zurück zu führen... Die Arbeit hat bei all dem nicht darunter gelitten, das war mir sehr wichtig.
Irgendwann zwischendurch ging ich zu den Mittagspausen nicht mehr in die Kantine zu den anderen, zum einen, weil ich wirklich Zeit für mich brauchte, (ich wohne für die Zeit des Praktikums bei meinen Eltern und werde nach Feierabend weiter beansprucht, das ist aber ein anderes Thema), zum anderen, da ich Angst hatte, mehr von ihm zu erfahren, das ich toll finden könnte. Damit habe ich mir einerseits die Chance genommen, ihn noch besser kennen zu lernen und auch mich selbst öffnen, und andererseits ein realistischeres Bild von ihm zu bekommen, ebenfalls mit negativen Seiten.
Obwohl ich sagen muss, dass ich durch unsere enge Arbeit und unser Gespräche zwischendurch bereits sehr viel an positiven und negativen Eigenschaften an ihm festgestellt habe und er vermutlich bei mir auch. Ich denke nur, dass ich mir da eventuell etwas verbaut habe, vielleicht auch "Ablehnung" und Abstand vermittelt habe, indem ich nicht mehr hingegangen bin.
Nun, Ende vorletzter Woche bin ich doch wieder hin. Eine ältere Arbeitskollegin war auch mal wieder da, mit der ich mich gerne unterhalte und diese Gelegenheit wollte ich nicht verpassen. Ich bemerkte dabei, wie erstaunt er war, plötzlich auch sehr distanziert, von seinem sonstigen sprühenden Witz war nichts zu merken. Er beobachtete mich zwar, wie ich mich mit den anderen Damen unterhielt, er konnte dem direkten Blickkontakt aber nicht standhalten, ging auch auf keine meiner Äusserungen ein. Bei einem bestimmten Thema (für Männer typische/untypische Fähigkeiten), kloppte ich dann einen Spruch heraus, dass mein Freund ja dies und das könne. Obwohl es "mehr oder weniger" keinen gibt. Weiß gar nicht, weshalb ich das sagte, aus Trotz oder Verletzung, dass er mich nicht beachtet hat? Jedenfalls ziemlich kindisch. Provokation hin und her: Er reagierte geschockt und wollte dann mit etwas schärferen Unterton wissen, was er denn alles könne, etc.
Die Stimmung danach war zwischen uns auch während der Arbeit distanziert, er schenkte einer seiner Arbeitskolleginnen kurzfristig wieder mehr Aufmerksamkeit, der er ganz am Anfang zugewandt war, bzw. noch bevor ich überhaupt im Betrieb war, nehme ich an.
Also: Super gemacht. Gehe wochenlang nicht zum Mittagessen, zum "Höhepunkt" der Flirterei gehe ich aber doch hin, nur um ihm zu sagen, dass ich einen Freund habe, der so ungefähr alles kann. Ich hätte mich ohrfeigen können. :TRISTE:
Durch vermehrte Initiative meinerseits stehen wir jetzt ungefähr wieder so da, wie vor dieser hirnrissigen Aktion... nur ändert dies gar nichts an meinen o.g. Problemen.
Das Thema Altersunterschied nehme ich zwischen uns gar nicht so gravierend wahr, im Gegenteil, ich muss eigentlich nur daran denken, wenn wir uns gerade nicht sehen. Allerdings ist dies eh nicht wirklich relevant, wenn er nicht dasselbe will...
Es ist auch manchmal schwierig seine Zuneigung zu kategorisieren. Er bekommt von anderen viel positive Rückmeldung für meine Arbeit, ich sehe, dass ihn das freut. Oft genug mischt sich das mit Flirts, ich bin mir dann nicht sicher, was nun Sache ist:
Nähern wir uns gerade auf der Ebene Mann-Frau an oder Betreuer-Praktikantin?
Ich bin nicht die Frau für große Offenbarungen und sentimentale Abschiede, allerdings weiß ich nun nicht, wie ich "gehen" soll. Je näher der Tag rückt, umso klarer wird mir, dass es mir nicht behagt, ihn nicht wieder zu sehen. :AMOUR:
Wir machen auch schon dumme Witze darüber, wie er es ohne mich auf der Arbeit schaffen soll - durch seiner Initiative, leicht wehmütig. Na klar gut, er verliert eine billige Arbeitskraft. Vielleicht sollte ich mir nichts darauf einbilden.
Da er während der Fahrt wohl gerne Hörbücher hört, dachte ich, dass ich ihm eine CD bespreche, ohne kitschiges Geständnis...aber erst einmal Feedback bzgl. des Praktikums und auch unserer persönlichen Ebene?
Nur käme ich so - wie in diesem superlangen Beitrag auch, sorry! - nicht zum Punkt. :schüttel:
Kurz gesagt: Wie bringe ich es ihm bei ohne wie ein verliebter Teenie zu wirken, sondern wie eine Frau, die er ernst nehmen kann? Langsam verliere ich in seiner Gegenwart nämlich auch an Souveränität, stottern und Faden verlieren mit inbegriffen. ;)
Vielen Dank fürs Lesen und noch einmal sorry für die Länge!
Merveille 1210
PS: Ja, er ist Vater, allerdings Familienstand unsicher (?). Auch ein Aspekt, der mir aufstößt, bzw. vielmehr sein Umgang damit und seine Äusserungen.