Hallo zusammen,
ich hänge gerade total in der Schwebe.
Ich bin 23 Jahre alt und habe mich von meinem Freund (57) getrennt. Wir waren etwas über 2 Jahre zusammen und ich habe noch nie so einen wunderbaren Menschen kennengelernt und so geliebt wie ihn.
Es hat nun mehrere Monate stark gekrieselt. Der Eros ging verloren, weil er soviel auf dem Schirm hatte, beruflich, existentielle finanzielle Sorgen. Er hat mein vollstes Verständnis dafür, aber ich habe angefangen ihn sexuell 'abzuhaken'. Es lief darauf hinaus, dass ich die 'Tragende und Haltgebende' in unserer Beziehung war und jetzt an einem Punkt ankam, wo mir das - mit meinen eigenen zu tragenden Päckchen - zuviel wurde.
Das Altersunterschied an sich war nie ein Problem. Familiär sind wir gegenseitig mit offenen Armen empfangen worden und alle, die, die jetzt von der Trennung erfahren habe, sind total vor den Kopf gestoßen und können nicht glauben, dass so ein 'Traumpaar' sich trennt.
Die Gründe für die Trennung sind so facettenreich, dass ich sie gar nicht richtig aufdröseln kann. Irgendwie läuft es darauf hinaus, dass ich mir denke: Ja, unsere Beziehung hätte eine Chance, die vergleichsweise kleinen Probleme zu überstehen, wenn wir nicht noch zusätzlich einfach an anderen Punkten in unserem Leben stehen würden. Ich bin vor 1,5 Jahren zu Hause ausgezogen in eine neue Stadt, habe angefangen zu studiere, will die Welt erkunden. Er ist seeeeeehr jung geblieben, wohnt leider aber 200 km entfernt und wir haben uns nur von Freitag bis Montag gesehen. Das auch sehr lange als Bereicherung angesehen, weil wir uns jede Woche neu fürs Land- oder Stadtleben entscheiden können.
Dennoch habe ich irgendwie einen Freiheitsdrang, will nicht mehr die "Erwachsene" in unserer Beziehung sein und was ist, wenn ich in 10 Jahren doch Kinder will...
Wir stehen immer noch eng in Kontakt und er beginnt gerade seinen Päckchen doch alleine in Angriff zu nehmen, was mich an meiner Entscheidung zweifeln lässt.
An diesem ganzen Text erkennt ihr, dass es alles nicht so einfach ist. Dieser Mann ist so unglaublich und wenn wir eines hatten/haben, dann die Fähigkeit über alles zu sprechen. Aber ich weiß einfach nicht, was richtig für jeden einzelnen von uns auf Dauer ist.
Er will nur mein Bestes und mir tut es so schrecklich leid ihn so zu verletzen. Und manchmal denke ich, dass unsere Nähe und unser Verständnis Fluch und Segen gleichzeitig sind.