Nochmal: Tröstend
Hallo Maus! Schön, dass zumindest einer nachfühlen kann, wie es mir geht.........das gute ist ja, dass auf meiner Arbeit alles super ist.......gerne würde ich mich weiterbilden, mehr erreichen...aber er lehnt jegliche Unterstützung (Haushalt, Kind) ab. Er ist Zimmermann und hat das Haus mit eigenen Händen selbst gebaut, ihn auszuzahlen könnte ich wohl, aber er wird es niemals "hergeben". Also hab ich den ganzen Scheißberg vor mir...da kommt man schnell ins grübeln, ob es wirklich besser wird. Leider betrügt er mich nicht.........dann hätte ich einen Grund. Er hockt immer zuhause, macht gerade mal eine Radtour mit,meidet Menschen, selbst beim Besuch im Café ist er angespannt. Ich kann doch nix dafür, dass er nicht mit anderen kann, evtl. in der Kindheit Scheiße erlebt hat und daher so geworden ist. Ich bin doch kein Psychotherapeut......Dass ich zu fett bin, höre ich auch. Geküsst haben wir uns bestimmt 10 Jahre nicht mehr, Sex ist selten und wenn, ohne Liebe. Sind wir in der Öffentlichkeit, ist er unfreundlich und beleidigend. Sind wir zuhause, meiden wir uns. Aber ich weiß, materiell wird es mir nie wieder so gut gehen, das klingt bescheuert, ich weiß. Ich weiß es, aber mache nix; fühle mich so wie "memory" hier im Forum, gelesen? Ich hab Angst, bei der Wohnungssuche eine zuzusagen, ich schaue mir welche an und belasse es dabei....jeden Morgen wache ich auf und träume von einem anderen Leben. Dein Satz "Das Gefühl von Freiheit und Selbstachtung ist so...unbezahlbar." ja, das möchte ich wieder spüren, Freundschaften knüpfen, Freunde einladen, lustig + albern sein. Zu jeder Zeit könnte ich sofort losheulen, aber immer trag ich meine Maske, wer weiß, wo das noch hinführt. Soll ich einfach eine Wohnung mieten, heimlich renovieren und anfangen, auszuräumen? Einfach machen oder doch ihm vorher das sagen? Ich fühle mich beim ersteren so mies, bin halt zu anständig. Aber ich weiß, dass, wenn ich es ihm sage, er mir alle möglichen Steine in den Weg legen wird. Gestern war ich mal seit jahren wieder kurz auf einem Volksfest, ah, tat das gut, mal andere zu sehen und mit anderen zu reden. Er fehlt dabei gar nicht, im Gegenteil, wäre er da, wäre ich verklemmt und zurückhaltend und er würde uns wieder nach Hause treiben. Wenn ich das selbst hier lese, schüttel ich mit den Kopf, aber ich krieg den A.... nicht hoch. Ich hab einfach Angst, dass ich es später doch bereue. Meine Mutter sagt, er sei doch treu, fleißig, macht alles am Haus, ist nicht in der Kneipe, hat keine anderen Frauen, ich solle zufrieden sein. ZUFRIEDEN, ist das alles? Hat man nicht mehr zu erwarten vom Leben?Wie gerne würde ich Kurzreisen machen, tanzen gehen, abends im Biergarten sitzen, statt dessen sitzen wir Abend für Abend, Jahr für Jahr, vor getrennten Fernsehern, echt, wie in einer Satire. Will ich mit ihm reden, blockt er ab, geht aus dem Raum, nimmt mich nicht ernst. Alltäglich lässt er vor dem Kind mir gegenüber fiese Sätze ab, bei denen ich normalerweise reagieren würde, aber weil das Kind dabei ist, schlucke ich es runter und sage nix. Das Kind lernt so keine normale Beziehung kennen, scheiße ist das! Ich weiß, es wäre besser, wegzuziehen. Aber in unsere Stadt sind Mietwohnung rar gesät, da kann mal schneller kaufen als mieten. Kaufen will ich aber (vorerst) nicht. Und dann will ich ja auch keine Übergangslösung, sondern ein neues Zuhause finden. Meine paar Freunde können das auch nicht mehr hören, fragen wohl immer nach, wie es z.Zt. geht, aber ich sage immer, alles sei ok. Jedenfalls hat mich deine Antwort sehr gut getan und du hast mir aus der Seele geschrieben! Toll, dass du mich ermunterst und verstehst. Manchmal frag ich mich, ob meine Gründe wirklich Grund genug sind, weg zu gehen. Trennt man sich, weil einer unzufrieden ist? Bin ich evtl. kindisch und will immer haben, was ich nicht habe? So argumentiert er jedenfalls er meine Gedanken; ich solle mal zum Pychologen gehen. Will ich ihn mal eifersüchtig machen, lacht er nur und schaut mich so verachtend an, als würde er sagen: "Du glaubst ja wohl selbst nicht, dass ich einer haben will." Dann lieber froh sein, dass er mich behält? Ich bin schon so bescheuert im Kopf, tut mir leid, aber es ist, als hätte ich zwei Menschen in mir. Ich will einfach nicht mehr.