Ist halt eben der Wandel der Zeit...
...und die früheren Ehen hielten nicht etwa länger/ein Leben lang, weil die Menschen beziehungsfähiger waren. Es waren einfach die gesellschaftlichen Vorgaben. Wollte ein Mann mit einer Frau zusammensein, musste er sie heiraten. Eine Frau war umgekehrt darauf angewiesen, dass sie einen Ehemann fand, der sie versorgte. Kinder waren ebenfalls "Pflicht" und entstanden unweigerlich aufgrund "ehelicher Pflichten" (Vergewaltigung innerhalb einer Ehe wurde meines Wissens erst Mitte der 90er als strafbar erklärt) und weil es eben seinerzeit das tradionelle Lebensmodell war.
Lief es in der Ehe nicht mehr, kam man nicht auf die Idee, sich zu trennen, denn eine Scheidung galt als Schande; für die Frau noch mehr als für den Mann, denn sie war auf den Gatten angewiesen. Also hielt man es notgedrungen aus und spielte nach außen hin die heile Welt vor.
Heute ist das anders, denn die Ehe und Familie sind keine Notwendigkeiten mehr. Frauen haben die gleichen beruflichen Rechte und Chancen wie Männer und können sich alleine versorgen. Freunde, Hobbies und das berufliche Umfeld bilden das soziale Netzwerk, eine Trennung ist gesellschaftsfähig geworden. Ist man unglücklich mit dem Partner, kann man sich trennen.
Alles in allem eine positive Entwicklung, wie ich finde. Ich bin froh, dass ich heutzutage die Wahl habe, wie ich mein Leben gestalten möchte.
Andererseits entsteht aus solchen gelockerten gesellschaftlichen Vorgaben auch eine gewisse "Wegwerfmentalität". Viele Paare arbeiten nicht (mehr) an ihrer Beziehung.