Vielleicht hilft es, ...
das Ganze mal von einer anderen Seite aufzudröseln.
Zu unterscheiden zwischen dem, was man für einen Menschen empfindet und dem Umstand, ob dieses Gefühl mit einem Menschen 'lebbar' ist.
Ich denke, dass sich dieses grundlegende Gefühl, das man für jemanden entwickelt, nicht ändert. Dieser Menschen hat Eigenschaften, die einen in ihren Bann ziehen. Das können tausend verschiedene Dinge sein; Dinge, die einen Menschen ausmachen und die er nicht mehr verliert. Die andere Frage ist, ob dieser Mensch einem mit seinem Verhalten gut tut. Wenn sich herausstellt, dass dieser Mensch Charakterzüge hat, die es einem unmöglich machen, mit ihm zu leben, heißt das ja nicht zwangsläufig, dass er dadurch die Seiten verliert, die man zu schätzen weiß und die einen so anziehen.
Daher auch so häufig diese innere Zerrissenheit so wie Du sie jetzt beschreibst. Wenn Du beides mischen könntest, auf der einen Seite diese Attribute Deines Ex, die Dich kribbelig machen und auf der anderen Seite vermutlich die Verläßlichkeit und angenehmen Eigenschaften Deines jetzigen Freundes wäre es für Dich ... Bingo ;-) ...
Es ist wie mit einem Traum, der sich nie verwirklichen läßt. Das ist dann halt so, weil der große Puppenspieler die Strippen ein wenig anders gezogen hat, als man es gebraucht hätte. Was bleibt? Die Frage, ob es besser war, den Ex kennengelernt zu haben, weil man dadurch dieses unglaubliche Kribbeln verspürte oder ob es besser gewesen wäre, den Ex nicht kennenzulernen, weil einem dann auch die Beerdigung eines Traums erspart geblieben wäre.
Aber das alles ist dann mehr oder weniger philosophisch. Es ist wie es ist und weiter gehts.
LG
Larsen