Hi,
Ich wende mich an euch, weil ich momentan doch mit so einigen Dingen zu kämpfen habe und zwar mit Liebe und Angst. Der Eintrag ist nicht gerade kurz aber ich bin wirklich verzweifelt.... :-(
Ich war bis zum letzten Wochenende 7 Monate mit meinem Freund zusammen, kennen tun wir uns schon etwa anderthalb Jahre.
Er hat mir gleich zu Beginn unserer Beziehung gesagt, dass er früher starke psychische Probleme hatte, deswegen auch zeitweise in einer Klinik war, bis bei ihm ein Serotoninmangel (Mangel an Glückshormonen) festgestellt wurde der medikamentös die letzten 8 Jahre behandelt wurde. Seit etwas über einem Jahr nimmt er diese Medikamente nicht mehr, weil er sie eigenmächtig abgesetzt hat. Auch behauptet er, dass es ihm seither gut geht, er auch ohne klarkommt usw...
Nun hab ich aber schon recht früh festgestelllt, dass er sehr schnell furchtbar aggressiv wurde, nicht körperlich aber dafür verbal wenn er sich kritisiert gefühlt hat. Das ging alles einher mit einer krassen Überempfindlichkeit/ Übersensibilität. Man muss ihn wirklich mit Samthandschuhen anfassen.
Auch wird er sehr schnell "depressiv". Wenn etwas schief läuft, verkrümelt er sich dann wochenlang bis auf die Arbeit und andere Pflichten im Bett, badet sich in Selbstmitleid auch wenn er offensichtlich der Schuldige ist . Ich habe ihn deswegen auch erst für eine männliche Mimose gehalten, eine kleine Diva, die austickt wenn etwas nicht so abläuft wie es soll.
Nach etwa 5 Monaten kam es zu einem heftigen Streit unteranderem wegen seiner NICHT vorhandenen Streitkultur. Er wurde handgreiflich, schubste mich auf die Couch zurück damit wir reden, nachdem er mir vorher sagte ich solle mich aus seiner Wohnung verpissen. Ich habe ihm verziehen, er schwor sich zu bessern. Das klappte auch anfangs ganz gut, wir waren wieder unheimlich glücklich.
Dann kamen bei ihm viele Dinge zusammen, Riesenstress auf der Arbeit (selbstverschuldet), nicht funktionierendes Aufarbeiten der Beziehung zu seiner Mutter (teilverschuldet durch seine Streitkultur), Geldprobleme wegen eines harmlosen Autounfalls....
Er jammerte und heulte sich wochenlang bei mir aus, war antriebslos und furchtbar sensibel. Nach etwa einem Monat kippte auch bei mir die Stimmung, weil mir langsam die Kraft ausging ihn bedingungslos zu unterstützen. Das sagte ich ihm letzten Samstag mit den Worten "ich habe das Gefühl, dass wir die Zeit die wir zusammen verbringen nicht wirklich effektiv nutzen, ich vermisse dich obwohl du da bist."
Dann knallte es erneut, er flippte aus, verwies mich seiner Wohnung, weil ich ihm ja vorwarf dass er mich vernachlässigen würde und wurde als ich mich anzog erneut gewaltätig und schubste mich immer wieder um mir den Weg zur Tür zu versperren. Ich versuchte Hilfe zu rufen, er schlug mir das Telefon aus der Hand und ließ mich 20 Minuten lang nicht aus der Wohnung, gewaltsam. Als er sich umdrehte floh ich so schnell ich konnte. Blaue Flecken und ein Bluterguss sind die sichtbaren Folgen. Die zig unbeantworteten Telefonanrufe könnt ihr euch vorstellen. Also versuchte er es via SMS als er es nicht schaffte mich daheim anzutreffen. Es täte ihm leid und er wisse was er getan habe, er hätte nie gewollt, dass das so eskaliert und es sei ihm bewusst wie sehr er mir weh getan habe und dass er mich vernachlässigt hat.
Irgendwann Ende dieser Woche werde ich mit ihm reden...im Moment brauche ich Abstand.
Nun zu meinen Fragen. Da er prinzipiell außer seiner Überempfindlichkeit und seinem Aggressionspotenzial ein erschreckend guter Mensch ist (ja das klingt jetzt unglaubwürdig), liebevoll, zärtlich, überfürsorglich und allen Menschen gegenüber die ihn nicht regelmäßig kritisieren (wie ich es nun mal in einer Beziehung mit ihm tun musste, oder beispielsweise seine Mutter) furchtbar emphatisch ist....kann es sein, dass ein Serotoninmangel ihn manchmal zu dem macht was er sonst VIELLEICHT nicht wäre? Ein gewaltätiges ...
Es würde sein Verhalten in keinster Weise entschuldigen, aber vielleicht ein klein wenig erklären. :NON:
Ich liebe diesen Mann abgöttisch...aber natürlich habe ich jetzt Angst vor ihm und eigentlich weder Vertrauen zu ihm noch einem erneuten Beziehungsversuch. :cry:
Wüden Therapie und Medikamente helfen?
Was würdet ihr tun?
Ich bin um jede Antwort dankbar...