thomaskIch bin mit einigen Expartner befreundet und habe mich so gut wie immer im Guten getrennt. Die Freundschaft begann aber nie einen Tag nach der Trennung, sondern manchmal Jahre oder Monate danach, jedenfalls immer dann, wenn die Mann-Frau-Sache gänzlich abgeschlossen war. Auf dem Weg dahin gab es durchaus auch die eine oder andere Nachwehe (nicht immer, kam aber vor). Ich rate dir jetzt zu Kontaktabbruch oder massiver Kontakteinschränkung (man muss den anderen ja nicht meiden wie der Teufel das Weihwasser, sollte sich aber dennoch den nötigen Abstand gönnen), um die Trennung zu verarbeiten. Auch wenn man sich im Guten trennt, ist da ein Abschied, mit dem man fertigwerden muss. Deiner Freundin kann man nur ans Herz legen, ihre Themen zu besehen, eventuell mit professioneller Hilfe. Dir rate ich dringend davon ab, für deine Freundin in eine Therapeuten- oder Freundesrolle zu schlüpfen. Klärende Gespräche sind fein. Man soll sich in ihnen aber nicht verlieren. Irgendwann werden Trennungssgespräche irrelevant. Und nicht alles, was einem als Trennungsgrund präsentiert wird, entspricht der Wahrheit. Das muss noch nicht einmal heißen, dass gelogen wird. Aber mit der nötigen Distanz hat man manchmal einen völlig anderen Blick auf die Vergangenheit und sieht Dinge, die man vorher gar nicht benennen konnte.