Habe hier mal durchs Forum gestöbert, da ich verstehen wollte, was in meinem Ex-Geliebten vor sich geht. Und ich kann nur betonen, dass Geliebte bzw. Liebende und betrügende Ehemänner nicht immer die Bösen sind!
Meine große Liebe ist verheiratet und hat zwei Kinder - und bevor hier ein Sturm der Entrüstung vor sich geht: Wir sind nicht zusammen und versuchen auch, keinen Kontakt zu halten, was beruflich leider nicht immer möglich ist...
ER kann seine Kinder nicht verlassen, weil er sie so liebt.
SEINE Ehefrau liebt ihn nicht, er sie nicht. Das ist seit mehreren Jahren so, war vor mir so. Nur wollen sich beide nicht trennen wegen der Kinder. Getrennte Schlafzimmer, kein reden, aber die Kleinen haben eben Mama und Papa.
Ich versteh das - und bevor ich so wirklich seine Geliebte werden konnte, haben wir uns auch schon wieder "getrennt" bzw. gegen eine Affäre entschieden - aus Vernunftgründen.
NUR:
ER leidet tierisch. ER liebt mich und die Kinder. Und er will den Kindern nicht den Vater nehmen.
ER träumt davon, mit mir zusammenzuleben und kann es doch nicht - wegen der Kinder.
ER und SEINE FRAU sind nicht glücklich und wünschten sich beide, damals nicht geheiratet zu haben.
Ich will jetzt hier nicht mein Leid in den Mittelpunkt stellen. Ich leide auch, weil ich ihn auch liebe. Wie wahnsinnig. Aber er braucht auch seine Kinder zum Glücklichsein. Und ich kann mit keinem Mann zusammensein, der unglücklich ist. Das wäre auch nicht mein Glück.
Ich sage ihm nicht, wie sehr ich ihn liebe, zerre nicht an ihm, halte mich zurück und weine, ohne dass er es weiß. Ich wünschte mir so sehr, ich hätte ihn früher kennengelernt.
Ich weiß, dass Kinder ihren Papa brauchen und würde ihnen den auch niemals wegnehmen. Dafür liebe ich ihn zu sehr. Die Kinder kenne ich nicht, aber ich bin mir so sicher, dass ich sie auch lieb hätte, allein weil sie ein Teil von ihm sind und ihn mit zu dem gemacht haben, was er heute ist. (und ich glaube, das hätte ich bei keinem anderen Mann sagen können, da hätte ich die alleinige Mutter seiner Kinder sein wollen, die Erstgeheiratete usw.)
Ich weiß auch nicht, wann Kinder mehr leiden. Dann, wenn sie ihre Eltern beide haben und die unglücklich sind oder dann, wenn sie zwar nicht mit ihren Eltern zusammenleben (also mit beiden), sich aber beide kümmern und beide glücklich sind. Da reagiert sicher jedes Kind anders - und es gibt keins, das beides erlebt hat. Entweder es waren beide Eltern da oder eben nicht.
Unsere Situation scheint irgendwie aussichtslos - und ich will auch keine Tipps, was ich ändern könnte. ER braucht seine Kinder einfach. Aber ich will hier vielleicht mal etwas Verständnis für Geliebte und betrügende Ehemänner schaffen, auch dafür dass nicht immer alles gewollt ist. Und mich würde einfach mal interessieren, wie weit man in einer unglücklichen Partnerschaft gehen kann?
Kann man gut zusammen unglücklich sein? Ich habe das mal mit einem Ex-Partner erlebt und fand das schrecklich, jede Nacht neben jemandem zu liegen, der einen nicht liebt und den man selbst nicht mehr liebt.... Mal abgesehen davon, dass man vielleicht an Lebensentwürfen festhält...
Liebe Grüße,
Orangenfalter