Hallo!
Ich habe mich gerade von meiner ersten Freundin frisch getrennt und bin derzeit dabei, mein Leben neu zu ordnen. Wir hatten uns mit 23 ineinander verliebt, aber weil ich davor keine (in Worten: keine) Erfahrung mit Frauen hatte, bin ich mit der Ersten sozusagen nach einem Jahr zusammengezogen. Wie ich jetzt mit 28 weiß, war das zu schnell und sie auch die Falsche für mich.
Ich hatte aber während der Beziehung mit ihr etwas festgestellt und wollte wissen, was die Forencommunity dazu zu sagen hat. Kurz gesagt: Vorspiel und Flirten bereiten mir als Mann Stress. Soviel Stress, dass es mich abturnt.
Es ist nicht so, dass ich egoistisch bin nach dem Motto "Hauptsache Vögeln", sondern alles was vor dem Sex passiert ist mir erstens immer noch relativ fremd (ich hatte ja nur eine Frau bisher) und zweitens sagt mir mein Gehirn ich _sollte_ diesen Aspekt genießen, tue es aber nicht.
Ich weiß auch, dass das Vorspiel für die Frau immens wichtig ist, um sie aus dem stressigen Alltag ins Vergnügen zu holen, ihr entsprechende Vorbereitungszeit zu geben und überhaupt ihr damit auch in einer Art Zuneigung zu geben (deine Lust und dein Empfinden sind mir wichtig). Mir ist es auch ein Anliegen, dass meine Partnerin Spaß hat. Nur mit einer Frau zusammenzusein, nur um mir mit ihr einen runterzuholen, käme für mich nicht infrage. Ich habe in meiner vergangenen Beziehung auch gerne Cunnilingus gegeben und dabei auch gemerkt, dass mit ihrer Freude an der Sache auch meine steigt.
Obiger Fall ist aber nur passiert, wenn es passiert ist. Also meistens hatten wir dann Sex, wenn sie entweder wirklich Lust hatte oder sie selbst mich verführt hat. Da mich die Ungewissheit und dieses Verspielte beim Vorspiel echt stressen, habe ich es auch nie wirklich auf die Reihe gekriegt, sie zu "führen".
Einmal ließ sie mich an die Zügel sozusagen und machte nichts außer dazustehen und es ging ziemlich schief. Ich habe zwar probiert ihr unanständige Dinge ins Ohr zu flüstern, sie langsam zum SZ zu bringen und hinzulegen, aber anscheinend war ich dabei so verkrampft und unauthentisch, dass wir den Versuch bald wieder abbrachen. Das war auch das einzige Mal, dass ich das probierte.
Meine (Ex-)Freundin war für mich während unsere Beziehung immer extrem attraktiv. Diese Attraktivität hat bei mir aber immer alle Sicherungen durchbrennen lassen. Meistens wenn sie mich küsste, hat sich schnell bei mir etwas "geregt", das ich auch nicht kontrollieren konnte und sie sagte dann meistens: "Das geht viel zu einfach bei dir." Ich konnte aber nicht anders und weiß auch nicht, ob ich es jetzt könnte. Dieses langsame Aufbauen von Spannung kann ich mir wirklich schwer vorstellen, da das bei mir einfach nur Stress auslöst. Ich fühle mich dann wie in einer Quizshow, wobei nur eine falsche Antwort, ein schlecht platziertes Wort und meine Chance ist weg. So war es leider oft in meiner Beziehung, weswegen ich auch ein Stück weit Angst habe, dass es in den nächsten (oder bei einem Date) auch so sein wird.
Ich bin ein Mensch, der viel und gerne nachdenkt. Ich philosophiere gerne, interessiere mich für die verschiedensten Dinge und kann auch witzig und geistreich sein, wenn ich will. Ich kann kochen, bin sehr fürsorglich und wünsche mir eigentlich eine Freundin, mit der ich gemeinsame Interessen verfolgen und spannende Gespräche über Gott und die Welt führen kann (der Sex steht da für mich gar nicht so sehr im Vordergrund ehrlich gesagt, wobei er natürlich nicht unwichtig ist)
Ich bin ein Kopfmensch sozusagen. Das Spontane liegt mir einfach nicht und der Reiz des Unbekannten ist mir unbekannt sozusagen. Ich mag am liebsten soziale Kontake mit klaren Verhältnissen, wo jeder weiß woran er ist. Smalltalk ist nicht meins, ich rede lieber über Ideen, Vorstellungen, Überzeugungen, Meinungen. Dass das in Beziehungen nicht so läuft, habe ich schon feststellen müssen... Ich verstehe in der Theorie warum Frauen darauf abfahren (Abenteuer, dieses Kribbeln, Sicherheit), aber es läuft mir kalt den Rücken hinunter wenn ich nur dran denke.
Darum meine Frage: Ich fühle mich speziell als Mann mit dieser komplitzierteren Einstellung zu Sex irgendwie wie ein Spezialfall.
-Ist es wirklich so, dass viele Männer es lieben, Frauen zu verführen, den Anführer zu geben und selbstbewusst zu wirken, oder machen es viele nur um auch mal ranzudürfen?
-Was für einen Rat hättet ihr auf Lager, damit ich ich solche Situationen mehr genießen kann? Dass das untrennbar mit Sex verbunden ist, ist mir jetzt klar, nur das Wissen allein hilft mir ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich bräuchte einen Perspektivenwechsel bzw. eine neue Sicht auf die Sache.
Danke im Voraus!