Für SEINE Ehe trägt der Betrüger selbst die Verantwortung,
aber als Geliebte trägt man mit die Verantwortung, dass es für Männer so einfach und komplikationslos ist, zwei Frauen gleichzeitig zu haben. Man lässt sich bewusst mit einem gebundenen Mann ein und erst dadurch wird Betrug möglich.
Es ist doch ganz simpel, wenn es kein Frauen gäbe, die sich gebundenen Männern einlassen, dann könnten Männer ihre Frauen nicht betrügen.
Natürlich kann es einem egal sein, ob irgendeine Frau betrogen wird.
Aber will man selbst betrogen werden? Will man selbst in einer Gesellschaft leben, in der das die Norm ist? Vielleicht steckt man selbst mal in einer festen Beziehung und es läuft gerade nicht so gut. Oder man fordert mehr vom Partner. Und weiß, draußen werden jede Menge Frauen stehen, die bereit sind, sich mit ihm einzulassen und alles tun werden, um "besser" als man selbst zu sein.
Denn es ist ja oft ein unsinniger Wettkampf, der entsteht. Da kann man sich tausendmal sagen, die Ehe von dem Mann, mit dem ich schlafe, geht mich nichts an. Guckt euch doch mal an, worum es in den Beiträgen von Geliebten hauptsächlich geht: Um den Zustand seiner Ehe. Um das Festklammern an der Überzeugung, diesem Mann etwas geben zu können, was ihm in seiner Beziehung fehlt. Mit anderen Werten: die andere auszustechen.
Jeder trägt Verantwortung an der Mitgestaltung der Gesellschaft. Betrug ist gesellschaftsfähig und einfach, weil so viele bereitwillig mitmachen.
Das erhöht aber auch für jeden die Chance, sich selbst wieder als Betrogene wiederzufinden. Es macht es für Männer einfach, sich überall die Rosinen rauspicken zu können, weil massenweise Frauen für einen Wettkampf bereitstehen.
Und mal ehrlich, niemand von uns will betrogen werden. Ich denke, da sind wir uns alle einig, dass das eine ganz beschissene Position ist.
ALso ich meine, es geht nicht um die EINE Ehe, um DIESE betrogene Ehefrau oder DIESEN Betrüger, sondern um die Werte, die jeder einzelne durch sein Verhalten mit prägt.