Hallo alle miteinander,
ich habe folgendes Problem, dass ich jetzt einfach mal hier loswerden muss, um mir ein paar neue Meinungen einzuholen. Vielleicht hat jemand ja auch schon Ähnliches erlebt bzw. gefühlt und kann mir von seinen Erfahrungen berichten und mir ein paar Ratschläge geben.
Ich bin seit Anfang letzten Jahres mit einer Frau zusammen, die wirklich sehr nett, freundlich, und Mega-lieb ist. Davor war ich über 5 Jahre Single und habe dabei zwar einige Frauen getroffen, an denen ich Interesse hatte, aber meist waren diese vergeben oder das Interesse beruhte nicht auf Gegenseitigkeit. Das Problem ist nun, dass ich von Anfang an Bedenken und Zweifel hatte, ob die Anziehungskraft ihr gegenüber tatsächlich für eine langfristige Beziehung reicht. Fakt ist, dass ich von Beginn an sogar eine gewisse, ich will nicht sagen Abneigung, aber doch innere Widerstände gegen sie hatte (z.B. ihre Art zu küssen, Sex, und obwohl ich sie durchaus als recht gut aussehend bezeichnen würde ist sie eigentlich nicht so richtig mein Typ). Irgendwie hatte ich gehofft, dass sich das alles im Laufe der Zeit noch ändern würde. Meine Eltern und mein Psychotherapeut hatten mir ebenfalls dazu geraten und gemeint, dass ich einfach zu hohe Ansprüche hätte und mir mein Perfektionismus im Wege steht. Eine Beziehung bestehe schließlich aus mehr als nur der (nicht wirklich mess- und greifbaren) Verliebtheit/Liebe/Anziehungskraft sondern das entscheidende sei Vertrauen, gemeinsame Interessen und Ziele, Intimität... Also habe ich entgegen meinem damaligen Gefühl (dem ich ja laut meines Psychotherapeuten nicht wirklich trauen kann) die Kopfentscheidung getroffen, es zu probieren und bin bis heute mit ihr zusammen. Nach einem halben Jahr habe ich ihr von meinen Zweifeln berichtet und es gab die erste Krise, jedoch beschlossen wir es nochmal miteinander zu versuchen. Dann ging es mit Ach und Krach bis heute gut, jedoch musste ich ihr vor einigen Wochen erneut gestehen, wie es in mir ausschaut. Eigentlich hatte ich schon beschlossen den Schlussstrich zu ziehen (und die Trennung auch schon ausgesprochen), aber ihre Reaktion darauf war so heftig, dass ich es nicht über's Herz brachte und wir nun immer noch zusammen sind. Nach solchen Krisen bin ich ehrlich gesagt auch immer kurze Zeit erleichtert und der größte Druck ist raus und ich denke für einige Zeit, dass es tatsächlich dumm wäre das Ganze zu beenden und alles wegzuwerfen. Dann haben wir kurz auch immer recht angenehme Phasen. Aber mit der Zeit kommt doch immer wieder der Gedanke durch, dass es eben nicht reicht und das nicht genügend Bewundernswertes und Faszinierendes für mich von ihr ausgeht.
Ich habe halt Angst, dass es, falls ich mich für die Trennung entscheide, bei der nächsten Partnerin wieder so ist (behauptet zumindest mal wieder mein Therapeut) und ich möchte nicht mein Leben lang nach etwas suchen, was es womöglich (zumindest für mich) so nicht gibt. Hat jemand was Ähnliches schon mal erlebt? Wie ist die Sache bei euch weiter gegangen. Trennung oder hat es geklappt und falls ja wie wurde der innere Zustand der Zufriedenheit (den ich gern erreichen möchte. Es gibt ja die Theorie "Liebe dich selbst und es ist egal wenn du heiratest"...) mit dem aktuellen Partner erreicht? Vielleicht hatte ja jemand auch das gleiche Problem und hat nach der Trennung jemanden getroffen, bei dem er/sie sich sicher war und keine Zweifel mehr vorhanden sind. Bitte berichtet doch mal kurz wie eure Erfahrungen sind.
Vielen Danke schon mal und viele Grüße!
P.S.: der Sex hat sich tatsächlich deutlich verbessert und macht an unseren bzw. meinen "guten Tagen" auch wirklich Spaß ;-)