Und nun bin auch ich in diesem Forum gelandet. Denn mittlerweile habe ich mich zu einer ziemlich professionellen Ehebrecherin entwickelt. Zwar mit viel Lust, aber auch einem permanent schlechtem Gewissen. Denn bis vor 4 Monaten dachte ich noch, dass ich nie, niemals nie, meinen Mann betrügen könnte. Denn er war (ist?) die große Liebe. Dumm nur, dass aus der rasenden Leidenschaft nach 7 Jahren Ehe - und ebenso langer gemeinsamer Arbeit als Freiberufler - das große Prickeln verrauscht ist. Ganz leise und gemein hat sich die Erotik verabschiedet. Endgültig im letzten Sommer, als wir mit unserer Firma nur noch ums Überleben gekämpft haben. Klar, dass wir die Probleme aus dem Büro mit nach Hause genommen haben. Und auch logisch, dass nach gemeinsamen Existenzkämpfen vieles andere nicht mehr läuft. Aber vielleicht hat das tägliche Lösen unsere gemeinsamen Probleme auch nur eines bei mir übertüncht: nämlich dass ich gar keine Lust mehr auf meinen Mann habe. Ich liebe ihn, aber wenn ich ihn ansehe, erstreckt sich das warme Gefühl nur auf meine Herzregion. Im Gegensatz zu mir ist er dicker geworden, treibt keinen Sport, raucht viel, ... dafür ist er zwar eigentlich noch erstaunlich attraktiv, aber ich habe keine Lust ihn anzufassen oder gar zu verführen. Und genau das wirft er mir vor. Ich dachte schon, ich bin mit 39 zu einem asexuellen Wesen mutiert. Bis ich vor 4 Monaten dann ganz kitschig auf einer Dachterrassen-Party in einer heißen August-Nacht mit Vollmond plötzlich IHN traf. Ein Blick, eine kurze Berührung, ein traumhafter durchtrainierter Körper, 5 Minuten später der erste Kuss, .... Er ist Single und wollte wie ich einfach nur eine kurze, heiße Affäre. Doch nun treffen wir uns immer noch, Sex mit ihm immer noch unglaublich, doch nun sind es auch Gespräche und gemeinsame Interessen. Allerdings gibt es einige intellektuelle Defizite, die mich bei einer "richtigen" Beziehung sicher nerven würden. Denn mit meine Mann verbindet mich nicht nur die gemeinsame Firma, die langsam wieder erfolgreich wird, sondern auch viele "geistige" Gemeinsamkeiten.Beide Männer zusammen wären die perfekte Kombination: einer für Herz, Kopf und Alltag, der andere für den Körper und entspannte Momente. Mein Mann hat übrigens im November die Affäre rausbekommen. Nachdem ich alles gestanden hatte und wir eine große Aussprache hatten, versprach ich auch, mich von dem Anderen zu trennen. Wollte ich auch, klappte dann aber einfach nicht. Immer wenn ich ihn sehe, will ich ihn nur noch anfassen, küssen etc. Echt schlimm (aber auch so schrecklich schön!). Vordergründig hat sich das Verhältnis zwischen meinem Mann und mir aber deutlich verbessert. Wir reden viel miteinander und gehen sehr liebevoll mit uns um. Nur eines kann er immer weniger aktzeptieren: dass ich nach wie vor keine Lust auf ihn habe. Einmal habe ich vor 2 Wochen mit ihm geschlafen, aber dabei ist noch nicht einmal er zum Höhepunkt gekommen. Also was nun?? Warten, dass die Lust zurück kommt? Oder eine offene Beziehung führen? Es ist auch nur eine Frage der Zeit, bis mein Gatte eine andere Frau findet. Denn er hat zwar nicht den perfekten Körper, aber viel Charme, eine tolle Stimme und eine sehr liebevolle Art.Diverse Änwärterinnen gibt es auch schon mit denen er sich trifft. Ich habe so große Angst, etwas unglaublich Wertvolles aufs Spiel zu setzen und zu verlieren. Aber da ist auch diese ungestüme Sehnsucht nach Erotik, Lust und Leidenschaft. So, das war es aus der Ehebrecher-Perspektive. Nun bin ich auf Meinungen und Erfahrungsberichte gespannt. Gerne auch kritisch formuliert.