Ich verstehe meinen Freund von hinten bis vorne nicht. Am Anfang der Beziehung hieß es immer, ich sei gefühlskalt, soll mehr Gefühle zeigen, etc. Mittlerweile bin ich im Laufe der anderthalbjährigen Beziehung zu einem richtigen Gefühlsbrocken geworden. Und genauso kenne ich ihn eigentlich auch. Doch gestern hörte ich nach einem Streit, aber nachdem wir uns eigentlich wieder vertragen hatten, von ihm: Ich bin gefühlskalt. Ich kann keine Trauer empfinden und auch keine Liebe.
Ich habe ihn dann gefragt, ob es immer eine Lüge war, wenn er mir sagte, dass er mich liebt. Daraufhin sagte er jedoch "Nein". Ich habe dann nachgehakt und gefragt, wie er behaupten kann, mich zu lieben, wenn er keine Liebe empfinden kann. Er meinte dann, er würde das Gefühl nicht kennen, Er hätte zwar am Anfang unserer Beziehung die Schmetterlinge im Bauch gehabt und hatte wirklich das "Verliebtheitsgefühl", nur das sei jetzt weg. Aber das ist doch ganz normal? Vor allem meint er, ihm geht es gut, wenn ich da bin, er genießt das Kuscheln und fühlt sich einfach wohl. Er kann sich ein Leben ohne mich gar nicht vorstellen <- Ist das dann nicht Liebe?
Er ist ein sehr intelligenter Mensch. Er hat wirklich fast in jedem Bereich mehr Ahnung als ich und gewinnt einfach jede Diskussion, egal, wie gut meine Argumente waren. Aber kann es sein, dass er von Gefühlen einfach keine Ahnung hat? Seine zweitlängste Beziehung ging 3 Monate lang ... mag es vielleicht daran liegen, dass er das Gefühl der "Liebe" meint, nicht zu kennen? Und weil er eine echt schreckliche Kindheit hatte?
Er meinte jedenfalls, dass der einzige Mensch, um dem er sich richtig Sorgen machen kann und der ihm wirklich wichtig ist, sein Vater sei. Das hat mich sehr verletzt, da er mir immer vorgeheuchelt hat, dass ich ihm ebenfalls am Wichtigsten bin.
Er will zwar Nähe, aber seine Anhänglichkeit, die er am Anfang der Beziehung hatte, ist verschwunden. Er braucht oft seine Ruhe und ihm stört es nicht, wenn wir uns mehr als 5 Tage nicht sehen und wenig miteinander schreiben/telefonieren. Damals wollte er IMMER mit mir im Kontakt sein. Wirklich immer. Dazu kommt, dass er Dinge, wie dass man den Partner seine Sorgen erzählt, immer als selbstverständlich angesehen hat. Jetzt heißt es: Das ist gar nicht nötig. Er besprach mit einer Bekannten von ihm, die er gerade mal 2 Monate kennt, die Probleme, die er mit mir hat (weil ich seiner Meinung nach zu viel Kontakt will) und redet da nicht mit mir drüber. Wenn ich dann wieder weine wegen sowas, ist er genervt und meint, ich würde ständig heulen (stimmt leider auch). Ich weiß, das klingt alles sehr verwirrend. Ich habe mir schon oft überlegt, mich von ihm zu trennen, weil ich momentan einfach unglücklich bin, weil er sich so verändert. Aber ich kann es nicht.
Weiß jemand, was ich tun soll? Kennt jemand das, wenn sich der Partner plötzlich um 180 verändert?
Er meinte, er würde sich nicht von mir trennen wollen ... aber wieso verändert man sich so?