Die Frage ist ja auch, wie Du konkret an ihn denkst und welche Gefühle das hervorruft. Immer noch Trauer? Verletztheit? Du sprachst zudem von Wut/Hass. Sind da aber "positive" Gedanken ab und zu dabei? Vergleichst Du bewusst oder unbewusst? Offenbar, denn Du schreibst ja selbst, Dein neuer Freund ist das komplette Gegenteil von Deinem Ex. Hegst Du noch in irgendeiner Weise romantische Gefühle für Deinen Ex? Falls ja, dann hat das nichts mit ihm als Mensch zu tun, dann würdest Du einer Projektion Deiner Wünsche nachtrauern, aber nicht ihm als Menschen. Denn er hat sich in der Realtität ganz offensichtlich nicht als Wunschpartner herausgestellt. Spielt aber auch gar keine Rolle.
Es ist normal, an den/die Ex zu denken. Allerdings ändern sich sowohl die Gedanken als auch die Gefühle, die diese Gedanken hervorrufen mit der Zeit. Und vor allem, wenn man sich damit auseinandergesetzt und abgeschlossen hat. Du hast offenbar noch nicht damit abgeschlossen. Da schwelt noch was in Dir.
Ich wurde vor knapp 3 Jahren ebenfalls nach sehr langer Zeit (weitaus mehr als 5 Jahre) verlassen und hatte da auch sehr zu kämpfen. Nach ungefähr einem Jahr hatte ich das meiste verarbeitet, war schonungslos auch mit mir selbst in innere Klausur gegangen, habe vieles nachvollziehen können und auch meine Verantwortung erkannt. Am Ende konnte ich meinen Frieden damit machen, habe keinerlei Groll gegen meine Ex, im Gegenteil. Heute weiß ich, dass ihr Schritt der richtige Weg für uns beide war.
Denke ich noch ab und zu an sie? Klar, das geht auch gar nicht anders, weil sie eben auch die Mutter meiner Kinder ist. Denke ich noch täglich an sie? Nein, absolut nicht. Ich denke aber täglich voller Liebe und Zuneigung an meine neue Partnerin. Sie steht für die Gegenwart und Zukunft.
Nun sind unsere Geschichten sicher nicht vergleichbar, aber vielleicht kannst Du ja trotzdem etwas für Dich daraus ziehen. Ich würde Dir empfehlen, Dich nochmal ganz intensiv mit der Trennung und Dir selbst auseinanderzusetzen. Und zwar möglichst neutral, ohne Schuldzuweisungen. Überlege, was ihr hattet, was dann nicht gepasst hat und erkenne, dass die Trennung am Ende für Dich eine Chance war, die Du offenbar genutzt hast, da Du nun einen tollen neuen Partner hast. Ziehe Deine Lehren aus der Vergangenheit - was Du sicher auch gemacht hast - und schließe im Frieden damit ab. Du kannst das wirklich selbst entscheiden. Sage Dir: ok, das wars, ich lass den ganzen Balast fallen, mir kann das nichts mehr anhaben. Mir gehts gut! Ich blicke nicht mehr im Frust zurück. Ich freue mich auf das, was kommt. Darüber freut sich sicherlich auch Dein neuer Partner.
Klingt alles sehr kitschig, aber egal. Es tut Dir nicht gut, weiter in der Vergangenheit zu verharren, Du musst da einen Abschluss finden.
Viel Erfolg!