Ich bin 34J. und bin seit 3J. eigentlich mit dem Mann (40J.) meiner Träume zusammen, den ich wirklich sehr liebe. Wir haben eigene Wohnungen (er war bis auf einige sehr kurze Beziehungen immer Single und hat noch nie mit jm. zusammen gewohnt). Das finde ich auch ganz ok, wenn wir zusammen sind ist alles völlig normal und ich schwebe auf Wolke Sieben.
Allerdings hat er zwischenzeitlich alle 6-9 Monate Phasen, in denen er plötzlich nicht auf meinen Anruf reagiert und auch nicht selbst meldet - das ging meistens 1 Woche lang, dann hat er sich wieder gemeldet und es gab keinen richtigen Grund für sein Verhalten. Dann ist wieder alles normal und wir sehen uns alle 2-3 Tage.
Ich weiß sicher, dass er keine andere hat und auch nicht fremd geht. Mir kommen diese Phasen eher "autistisch" oder "depressiv" vor. Er unternimmt dann auch nichts, sondern verbringt jeden Abend alleine zu Hause und erlebt auch nichts, trifft sich nicht mit Freunden.
Eine Woche kann ich mich damit arrangieren, nun war es aber zum ersten Mal länger und ich war völlig verzweifelt. Diese Phasen kommen ca. alle 6-9 Monate aus dem heiteren Himmel, auch wenn wir ausmachen, wir telefonieren am Wochenende. Plötzlich ist Funkstille.
So auch vor 3 Wochen. Ich habe angerufen, er ist nicht dran. Nach 1 Woche habe ich nochmal angerufen, wieder nichts. Nachdem ich über 2 Wochen lang kein Lebenszeichen von ihm hatte, habe ich mich schon mental auf eine Trennung eingestellt und bin zu ihm gefahren. An der Türe hat er sich total gefreut und sagte, dass er mir gerade eine SMS schreiben wollte (wers glaubt...). Jedenfalls haben wir geredet und ich fragte ihn direkt, ob er mich noch liebt, was er bejahte. Als ich sagte, dass ich jetzt eher dachte, dass Schluß sei, hat er angefangen zu lachen, und gefragt, wie ich denn auf so eine Idee käme, und dass man sich doch nicht immer sehen oder sprechen müßte, wenn man weiß, dass man sich liebt. Er hat gar nicht verstanden, wie ich gelitten habe. Wir haben uns seither 1x/Woche gesehen, was auch weniger ist als sonst, aber das war ok. Ich merke aber, dass der Schmerz bei mir tiefer sitzt als gedacht, und das Vertrauen, dass er für mich da ist, irgendwie weg ist. Vor einigen Tagen haben wir uns ausgemacht, was zusammen zu unternehmen, da hat er sich nicht gemeldet, also rief ich an, da hat er aber keine Lust gehabt, irgendwas zu machen oder mich zu sehen. Er sagte, dass er nich am Ende der Woche anruft, hat es aber bis jetzt nicht getan (und jetzt ist Wochenende...). - So schlimm (langanhaltend) war diese Phase noch nie.
Er wurde in seiner Kindheit ziemlich viel alleine gelassen und hat schwere Verluste erlitten, deswegen will ich ihm zeigen, dass es auch Menschen gibt, die für einen da sind und die nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Er sagt selbst von sich, dass er einen ziemlichen Knall hätte. Langsam macht es mich diese Situation echt fertig.
Hat er eine Depression? Kann sowas vom Kiffen in der Jugend kommen (macht er schon seit >20J. nicht mehr)? Hat jemand einen guten Rat?
Danke schonmal fürs Lesen, hat gut getan, das aufzuschreiben :-)